Leopold Kurzhammer

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Leopold Kurzhammer (* 1683; † 14. März 1749 in Ochsenfurt) war ein Bildhauer des fränkischen Barock aus Ochsenfurt.

Leben und Wirken

Nachrichten aus seinen frühen Lebensjahren sind nicht bekannt. Sein Nachname ist für Franken ungewöhnlich und lässt eine bayerische Herkunft vermuten. Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Kurzhammer Geselle von Balthasar Esterbauer war. Verbindungen in dieser Richtung könnte es deswegen gegeben haben, da aus dem Jahre 1738 eine Zusammenarbeit von Kurzhammer mit dessen Sohn Anton am Hochaltar in Gelchsheim überliefert ist.

Ab 1727 ist Leopold Kurzhammer in Hopferstadt nachweisbar und wird anlässlich der im selben Jahr vom neu gewählten Propst von Neumünster, Peter Philipp von Hutten zum Stolzenberg, in der Gaugemeinde durchgeführten Erbhuldigung unter den Untertanen aufgezählt, welche die Huldigung gegenüber dem Dorfherrn leisteten. [1]

Ab 1731 war der vermögensmäßig geringe Handwerker [2] in Ochsenfurt beheimatet und kaufte sich dort am 17. September des selben Jahres ein kleines Haus. In den Ratsprotokollen der Stadt Ochsenfurt ist nachzulesen, dass die kleinbürgerlich-engen Verhältnisse des Bildhauers voller Querelen waren. Beispielsweise verklagt er einen Erhard Rösslein, dem er während einer vierteljährigen Abwesenheit sein Häuschen vermietet hatte, an diesem Fenster und Schlösser demoliert zu haben. Einen Bauern aus Kleinochsenfurt forderte er auf ihm sein Handwerkszeug zurückzugeben, das dieser transportiert hatte und nicht mehr herausgab, weil Kurzhammer Probleme bei der Bezahlung aus diesem Transport gemacht hatte.

Kurzhammer erwarb allerdings das Bürgerrecht von Ochsenfurt nicht, sondern begnügte sich mit dem Status eines Beisassen, der wohl mit geringeren Aufgaben verbunden war. Aber auch nach seinem Wegzug von Hopferstadt riss die Verbindung zu den Dorfbewohnern nicht ab und er führte in der Gemeinde den einen oder anderen Arbeitsauftrag aus. [3]

Dass Kurzhammer noch dem Spätbarock verhaftet war, wird an seinen vollbrüstigen Frauenfiguren sowie am Bandel- und Gitterwerk der Blendflügel der Altarseiten aus dem Jahre 1737 in der katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus in Euerhausen deutlich.

Letzte Ruhestätte

Leopold Kurzhammer starb am 14. März 1749 und wurde am 16. März im Friedhof außerhalb Ochsenfurts beigesetzt. [4]

Werke (Auswahl)

  • 1740: Prozessionsstatue Mariens mit dem Jesuskind in der katholischen Pfarrkirche St. Andreas in Burgerroth
  • 1748: Anna Selbdritt im Schlossgarten von Aub

Quellen und Literatur

  • Georg Menth: Die Bildhauerfamilie Auwera in Aub. Aubanusverlag, Wolfratshausen 1987, S. 270 - 273
  • Hopferstadt - Ein Dorf im Ochsenfurter Gau. Hrsg.: Katholische Kirchenstiftung Hopferstadt, Vier Türme Verlag, Münsterschwarzach 2006, S. 297

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Pfarrarchiv Hopferstadt, Protokollbuch verschiedenen Inhalts 1689-1793 (Heiratsmatrikel, Visitationsberichte usw.), nur teilweise paginiert. Der betreffende Eintrag lautet wie folgt: „1k792 ... den 13. May wurde das 3te Bild auf dem Ochsenfurter Weege, den mit dem Kreuz beladenen Jesus darstellend, eingerichtet. Die Reparatur deßselben gehört den Erben des Kilian Michel, dermahligen Besitzers des Ackers, worauf er steht; er zahlte für die Mühe dem Pfarr 1 fl frk“.
  2. Stadtarchiv Ochsenfurt, Schatzungs- und Steuerbuch 1731/32
  3. Stadtarchiv Ochsenfurt, Abt. Hopferstadt, Akte „Flurnamen-Sammlung Hopferstadt“, Sammlung des Lehrers Bernhard Sowa von 1950/51, Nr. 109 (Schwammberg).
  4. Stadtarchiv Ochsenfurt, Totenbuch der Stadt Ochsenfurt, Matr. 1744 - 1786 fol. 54
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