St. Ägidius (Dipbach)

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Katholische Pfarrkirche St. Ägidius in Dipbach (Südwestansicht)
Katholische Pfarrkiche St. Ägidius (Nordostansicht)
Nordseite des Gotteshauses

Die Pfarrkirche St. Ägidius ist das katholische Gotteshaus des Bergtheimer Ortsteils Dipbach.

Patrozinium

Der Heilige Ägidius von St. Gilles (* um 640 in Athen; † 1. September wahrscheinlich 720 im heutigen Saint-Gilles) war zunächst ein griechischer Kaufmann und später Abt der Abtei Saint-Gilles in Südfrankreich. Er gehört zu den 14 Nothelfern und ist zuständig für eine gute Beichte und für stillende Mütter. Im Mittelalter war er einer der populärsten Heiligen. Patrozinium ist am 1. September.

Geschichte

Es gibt keine Hinweise darüber, wann in Dipbach eine erste Kirche erbaut wurde; ebenso wenig kann festgestellt werden, wann das Dorf gegründet wurde. Eine erste urkundliche Erwähnung findet sich erst im Jahre 1282. Es kann davon ausgegangen werden, das es zu dieser Zeit eine kleine Ansiedlung ohne besondere politische oder wirtschaftliche Bedeutung war.

Als der Würzburger Bischof Berthold II. von Sternberg am 8. April 1282 das Dorf Dipbach an Wolf von Grumbach verpfändete, stand aller Wahrscheinlichkeit nach bereits eine kleine befestigte Kirche mit Turm.

Am 25. März 1403 wird bereits eine Filialkirche zu Oberpleichfeld in Dipbach erwähnt. Am 15. November 1455 stifteten Pfarrer Eberhard Memelder, Eberhard von Grumbach und Heinrich von Grumbach die Pfarrei Dipbach und Bischof Johann III. von Grumbach gab zum ersten Mal die Erlaubnis für eine eigenständige Pfarrei Dipbach. Er trennte die Filialkirche Dipbach von der Mutterpfarrei Oberpleichfeld und erhob sie zur Pfarrkirche.

Während des Bauernkrieges zogen die aufständischen fränkischen Bauern Anfang 1525 gegen viele Dörfer. So wurde die Wallfahrtskirche Fährbrück niedergebrannt und total zerstört und auch andere Dörfer wurden gebrandschatzt. Ob Dipbach ebenfalls davon betroffen war, ist nicht bekannt, jedoch kann davon ausgegangen werden, dass auch Dipbach nicht verschont wurde.

In der Zeit um 1560 bis 1597 trat nahezu die gesamte Dipbacher Bevölkerung zum lutherischen Glauben über und die Kirche und ihre Einrichtung müssen sich in einem erbärmlichen Zustand befunden haben. Die Herren von Grumbach, die Lehnherren Dipbachs, waren große Anhänger des Augsburger Religionsfriedens [1] und erbitterte Gegner der katholischen Würzburger Bischöfe. Allerdings hielt sich der neue Glaube nicht lange in Dipbach. Am 3. Juli 1587 gab Wolf von Grumbach sein Dorf Dipbach an Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn und Dipbach ging über zum hochstiftlichen Amt Prosselsheim. 1593 kaufte Julius Echter zuerst die Jagdrechte in Dipbach und Püssensheim. Schließlich gaben die Herren von Grumbach 1597 den gesamten Grund und Boden an das Hochstift Würzburg zurück.

Die katholische Pfarrkirche St. Ägidius stammt aus dem Jahre 1609. Die Weihe fand am 2. Juli 1612 statt. Den Kirchturm krönt eine für diese Zeit typische Echterspitze. Am 23. März 1700 wurde das Gotteshaus von Dipbach zur Pfarrkirche erhoben, nachdem es vorher Filiale von Allerheiligen (Püssensheim) gewesen war. 1963 wurde der Kirchenraum durch einen modernen Anbau erweitert.

Baubeschreibung

Das Gebäude ist ene Chorturmkirche, Saalbau mit eingezogenem Chor und ehemaligem Chorturm mit Spitzhelm, im Kern von 1609, im Westen um neues Langhaus und Chorraum erweitert, 1963; mit Ausstattung.

Geläut

Das Geläut besteht aus drei Glocken. Die älteste aus dem Jahr 1717 wurde 1857, die beiden anderen aus dem Jahr 1666 wurden 1866 umgegossen.

Bildstock

Der Bildstock vor der Kirche hat einen großen Reliefaufsatz mit Kreuzigungsgruppe, die Rückseite zeigt eine Pietàdarstellung. Er steht auf zwei Säulen über Postamenten, ist aus Sandstein und auf das Jahr 1715 bezeichnet.

Bildergalerie

Pfarrgebiet

Die Pfarrei St. Ägidius ist zuständig für die Katholiken in Dipbach.

Pfarreiengemeinschaft

St. Ägidius gehört zur Pfarreiengemeinschaft Volk Gottes an Pleichach und Main.

Pilgerweg

St. Ägidius ist erste Station im Landkreis Würzburg an der Via Romea.

Seelsorger (Auszug)

Siehe auch

Quellen

Weblinks

Hinweise

  1. Nähere Informationen zum Augsburger Religionsfrieden bei Wikipedia [1].

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