Hans Löffler
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Dr. h.c. Hans Löffler (* 22. Juni 1872 in Karlstadt; † 7. September 1955 in Würzburg) war Jurist und Oberbürgermeister der Stadt Würzburg.
Leben und Wirken
Hans Löffler besuchte in Würzburg das Gymnasium und studierte anschließend an der Julius-Maximilians-Universität Rechts- und Staatswissenschaften. Nach dem Ablegen der bayrischen Staatsprüfung für den höheren Justiz- und Verwaltungsdienst war er ab 1899 Rechtsrat.
Oberbürgermeister von Würzburg
Ab 1919 war er Zweiter Bürgermeister und ab 1921 Erster Bürgermeister. 1922 wurde er schließlich Oberbürgermeister. Am 2. November 1930 wurde er vom Stadtrat einstimmig wieder als Oberbürgermeister gewählt. In seine Zeit als Bürgermeister fallen insbesondere der Ausbau der Stadtwerke Würzburg, die Eingemeindung Heidingsfelds und die Errichtung der Städtischen Volksbücherei (heute Stadtbücherei). 1933 wurde er nach der nationalsozialistischen Machtergreifung zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Bis zum Zusammenbruch der NS-Diktatur lebte er am Chiemsee. 1945 wurde er, über siebzigjährig, Wiederaufbaukommissar der Regierung im Nachkriegs-Unterfranken und am 16. August 1946 abermals zum Oberbürgermeister von Würzburg gewählt. Die Stadt lag in Trümmern und mit dem fortschreitenden Wiederaufbau waren bereits Umrisse eines neuen Zeitgeistes erkennbar. Am 30. Juni 1948 legte Löffler mit Rücksicht auf sein bereits vollendetes 76. Lebensjahr sein Amt nieder.
Mitgliedschaft
Hans Löffler war Mitglied der Studentenverbindung Corps Bavaria Würzburg.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1921: Die Universität Würzburg verleiht Hans Löffler die Ehrendoktorwürde
- 1927: Die Universität Würzburg ernennt ihn zum Ehrenbürger der Universität Würzburg.
- 1932: Im Rahmen der 350-Jahrfeier wird er zum Ehrensenator der Universität Würzburg ernannt.
- 1947: Anlässlich seines 75. Geburtstages wird ihm die Ehrenbürgerwürde von Würzburg übergeben.
- 1952: Anlässlich seines 80. Geburtstages wird ihm die Goldene Stadtplakette und das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Letzte Ruhestätte
Seine letzte Ruhe fand er im Familiengrab auf dem Würzburger Hauptfriedhof.
Posthume Würdigung
- Nach seinem Tod wurde die Hans-Löffler-Straße in der Gartenstadt Keesburg nach ihm benannt.
Siehe auch
- Corps Bavaria Würzburg
- Ehrenbürger der Universität Würzburg
- Oberbürgermeister
- Stadtratswahl 1946
- Würzburger Blutmontag
Quellen und Literatur
- Daniel Gerken: Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik und im Dritten Reich. Dissertation Uni Würzburg, 2004 (pdf-Datei)
- Matthias Lermann: Der Würzburger Oberbürgermeister Dr. Hans Löffler. Bürgerethik und Liberalismus. Vorwort: Erik Soder von Güldenstubbe, Gesellschaft für fränkische Geschichte (Hrsg.), Würzburg 2015, ISBN: 978-3-86652-052-3
- Matthias Lermann: Hans Löffler (1872–1955). Stadtbürger und Stadtvater. Gesellschaft für Fränkische Geschichte (Hrsg.): Fränkische Lebensbilder. Neue Folge der Lebensläufe aus Franken, Band 24, Würzburg 2015, ISBN: 978-3-86652-724-9, S. 227
Weblinks
Folgeleisten
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Andreas Grieser | Oberbürgermeister 1921 - 1933 |
Theo Memmel |
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Michael Meisner | Oberbürgermeister 1946 - 1948 |
Hermann Hagen |