Simon Breu
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Simon Breu (* 15. Januar 1858 in Simbach am Inn; † 9. August 1933 in Bad Brückenau) war Komponist, Chorleiter und Musikprofessor.
Leben und Wirken
Nach dem Besuch der Grundschule richtete er am 1. Oktober 1870 ein Gesuch an die „königliche Regierung von Niederbayern“ um gnädige Aufnahme in die königliche Präparandenschule zu Pfarrkirchen. Diese Jahre dienten ihm als Vorbereitung auf das Lehrerseminar in Straubing. Hier wurden auch seine Talente entdeckt. Schon mit 16 Jahren durfte er die große Orgel in der St.-Jakobs-Kirche in Straubing spielen. Mit 17 Jahren verließ er als junger Lehrer das Seminar in Straubing und erhielt seine erste Anstellung im niederbayerischen Hengersberg.
Student, Chorleiter und Dozent in Würzburg
Im Jahre 1885 übersiedelte Simon Breu nach Würzburg, wo er die Nachfolge des verstorbenen Kapellmeisters und Dirigenten des Würzburger Sängerverein 1847 e.V., Valentin Becker, annahm, wozu ihn der Direktor der Musikschule empfahl. Dieser hatte schnell die Fähigkeit des gebürtigen Simbachers erkannt, nachdem Simon Breu in der königlich-bayerischen Musikschule Würzburg ein gründliches Studium begonnen hatte. 1889 übernahm der nun schon bekannte Musikus die musikalische Leitung des „Akademischen Gesangsvereins“. In dieser Zeit entstanden eine Reihe seiner besten Kompositionen. Ein rundes Dutzend Studentenlieder fielen in diese Zeit, da er Lehrer, Dirigent und Musikstudierender zugleich war. Am Königlichen Neuen Gymnasium leitete er 1903/04 Gesangskurse, obwohl erst 1920 ein Musikunterricht an Gymnasien Pflichtfach wurde. [1]
Die Würzburger Musikschule, wo er lange selbst studiert hatte und die seit 1924 als „Bayerisches Staatskonservatorium der Musik“ etabliert ist, berief ihn als Lehrer für Theorie und Chorgesang. Er setzte sein Können so intensiv ein, dass er, nachdem er dazu noch einen neuen Lehrplan für die Ausbildung zum Schulmusiker entworfen hatte und seine vollkommen neuen Lehrmethoden (z.B. die Verwendung der Eitzschen Tonwortmethode, welche auch von dem Volksschullehrer Raimund Heuler, der 1909 die Zentralsingschule Würzburg gegründet hatte, propagiert wurde [2]) bald in allen höheren Lehranstalten Bayerns eingeführt wurden, 1912 Sachbearbeiter des bayerischen Kultusministeriums für das musikalische Unterrichtswesen wurde.
Als 75-Jähriger zog sich Simon Breu auf einer Kur in Bad Brückenau eine Fußverletzung zu, es entstand eine Venenentzündung mit folgender Embolie. Simon Breu starb still und friedlich am 9. August 1933.
Ehrungen und Auszeichnungen
Zahlreich waren seine Ehrungen und Auszeichnungen. 1906 wurde er Professor und 1924 Oberstudienrat. Von Prinzregent Luitpold wurde er mehrfach ausgezeichnet. Die Stadt Würzburg überreichte ihm zu seinem 75. Geburtstag die Bronzene Stadtplakette.
Mitgliedschaft
Er war Mitglied der Akademisch-Musikalische Verbindung zu Würzburg.
Letzte Ruhestätte
Seine letzte Ruhestätte fand er im Ehrengrab der Stadt Würzburg auf dem Hauptfriedhof.
Posthume Würdigung
Nach ihm wurde die Simon-Breu-Straße im Stadtbezirk Frauenland benannt.
Siehe auch
Quellen
- Bruno Rottenbach: Würzburger Straßennamen. Band 2, Fränkische Gesellschaftsdruckerei, Würzburg 1969, S. 74
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Dieter Kirsch: Musikerziehung und künstlerische Ausbildung, in: Musikpraxis, Musikerziehung und musikalisches Gewerbe, bearbeitet von Ulrich Konrad, S. 215-228 in: „Unterfränkische Geschichte“, hrsg. von Peter Kolb und Ernst-Günter Krenig, Band 5/2, Echter Verlag, Würzburg 2002, S. 191-246, S. 223
- ↑ Dieter Kirsch, a.a.O., S. 227