Bahnhofplatz

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Bahnhofplatz  

Stadtbezirk: Altstadt
Postleitzahl: 97070
Straßenbahn: Linie 1, Linie 2, Linie 3 und Linie 5

Bahnhofplatz, aufgenommen vom Posthochhaus (2013)
Bahnhofsvorplatz (Frühjahr 2014)

Bahnhofplatz (inkorrekt Bahnhofsplatz) ist die offizielle Bezeichnung und auch Anschrift für die Flächen unmittelbar am Hauptbahnhof Würzburg im Stadtbezirk Altstadt. Hierzu zählen der Busbahnhof im Westen, der zentral gelegene Bahnhofsvorplatz mit Kiliansbrunnen und dem DenkOrt Deportationen 1941-1944, sowie die Parkplätze mit Taxiständen östlich der Empfangshalle.

Lage

Im Norden wird der Platz vom Hauptbahnhof begrenzt. Im Westen und Osten reicht der Bahnhofplatz bis an den Ringpark, wobei im Westen die Bismarckstraße und im Osten die Haugerglacisstraße und das Quellenbach-Parkhaus (Parkhaus Bahnhof) als Platzkanten zu sehen sind. Südlich wird der Platz vom Röntgenring und Haugerring begrenzt, gegenüber befindet sich das Kaisergärtchen. Über eine stark frequentierte Fußgängerampel ist der Platz im Süden mit der Fußgängerzone verbunden.

Geschichte

Der Bahnhofplatz entstand im Rahmen des Neubau des Hauptbahnhofs in den 1860er Jahren auf einer ehemals ungenutzten und nicht erschlossenen Fläche. 1895 wurde in der Mitte des Platzes der Kiliansbrunnen als Geschenk von Prinzregent Luitpold an seine Geburtsstadt errichtet. Seit April 1892 war der Bahnhof durch die Pferdebahn erschlossen. Ab 1900 erfolgte die Elektrifizierung der Straßenbahn. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt der Bahnhofplatz bis auf wenige Veränderungen in den 1950er Jahren mit dem Bau des heutigen Bahnhofs. In dieser Zeit entstanden auch der gegenwärtige Busbahnhof und die Verkaufspavillons. Zu jener Zeit mussten die Reisenden vom Bahnhofsvorplatz eine Treppe zur Eingangshalle hinuntergehen. Um den Höhenunterschied auszugleichen, wurde der Vorplatz im Jahr 1957 abgesenkt.

Eine umfangreiche Umgestaltung des Bahnhofplatzes und eine Verlegung des Busbahnhofes waren 2004 im Zuge der sogenannten „Würzburg Arcaden“ geplant, wurden allerdings mit dem Scheitern des Projektes nach einem Bürgerentscheid auf Eis gelegt. Nach Plänen der Stadt Würzburg sollten die Pavillons bis zur Landesgartenschau 2018 abgerissen und durch Neubauten in ähnlichem Architekturstil ersetzt werden. Der Zeitplan für dieses Projekt war sehr ehrgeizig gesteckt, eine Abstimmung des Stadtrats zu den Plänen erfolgte am 3. Dezember 2015. [1] [2]

Pavillonzeilen

An West- und Ostseite des Bahnhofsvorplatzes erstreckte sich jeweils eine Zeile von Verkaufspavillons, die vor allem auf Laufkundschaft ausgerichtet waren. Die westliche Zeile wurde hauptsächlich gastronomisch genutzt (Bäckerei und Imbisse) und umfasste im rückwärtigen Bereich eine kostenlose öffentliche Toilette und Betriebsräume der WVV. Die östliche Pavillonzeile beheimatete neben Gastronomiebetrieben (z.B. Zum schönen René) einen Tabakwarenladen, einen Souvenirladen, die Taxi Würzburg e.G. und die Kinderspielstube des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Die Pavillons bildeten architektonisch mit dem Hauptbahnhof ein Ensemble: Sie wurden Ende der 1950er Jahren gebaut. Zuvor befand sich im Bereich der westlichen Zeile eine Baracke des Amtlichen Bayerischen Reisebüros (ABR).

Am 3. Dezember 2015 beschloss der Würzburger Stadtrat, dass die Pavillons ab Mai 2016 abgerissen und bis April 2018 wieder neu errichtet werden sollten. Nach seiner Meinung waren die kleinen Gebäude aus den 1950er Jahren deutlich in die Jahre gekommen und entsprachen nicht mehr modernen Anforderungen. Die Bausubstanz war so marode, dass eine Instandsetzung nicht mehr in Frage kam. Die Sozialräume für die Würzburger Straßenbahn, die Taxifahrer und die Kindertagesstätte sollten nicht wegfallen. Da die Deutsche Bahn AG das Angebot, den Neubau zu übernehmen, zurückgezogen hatte, war nun die Stadt Würzburg selbst Bauherrin und wollte von der Bahntochter Station & Service AG etwa 2,5 Millionen Euro Mietvorauszahlung für die Finanzierung der Pavillons. Die Gesamtkosten beliefen sich auf etwa 4,32 Millionen Euro. Die neuen Bauten sollten ihren Vorgängern ähnlich und transparent hin zum Ringpark sein. [3]

Im Juni 2016 wurde die östliche Pavillonzeile abgebrochen. Ende Juli 2016 teilte Baureferent Christian Baumgart dem Stadtrat mit, dass der Termin für den Baubeginn der neuen Pavillons nicht mehr haltbar sei. Grund dafür sei, dass sich die Gespräche mit der Deutschen Bahn, die die Pavillons nach Fertigstellung mieten soll, verzögerten. [4]

Gegen den Rat des Stadtkämmerers Robert Scheller lehnte der Stadtrat am 15. November 2018 die Weiterführung der Planungen für neue Pavillons auf dem Bahnhofsvorplatz einstimmig ab, d.h. die Variante mit den beiden Baumreihen links und rechts des Platzes sollte verwirklicht werden. [5]

DenkOrt Deportationen 1941-1944

DenkOrt Deportationen 1941-1944 am Würzburger Bahnhofsvorplatz

Am 17. Juni 2020 wurde auf der Ostseite des Bahnhofsvorplatzes der DenkOrt Deportationen 1941-1944 eingeweiht.

Verkehr

Fußgänger und Radfahrer

Breite Gehwege verbinden den Bahnhof mit der Kaiserstraße bzw. Bahnhofstraße. Ein schmaler Gehweg durchquert in West-Ost-Richtung die Grünfläche, man muss dabei aber zwei mal die Straßenbahnschienen überqueren.

Für Radfahrer gibt es östlich des Empfangsgebäudes einen provisorischen, kostenlosen Fahrradparkplatz. In der Regel gestaltet es sich als schwierig, im Umfeld des Hauptbahnhofs einen freien Platz zu finden.

Straßenbahnhaltestellen

Um die Rasenfläche herum führt eine Wendeschleife der Straßenbahn. Es gibt zwei Haltestellen:

Nach aktuellen Planungen sollen die Straßenbahnhaltestellen jedoch verlegt und die Gleisführung verändert werden. Die Haltestellen müssen zukünftig mindestens eine Länge von 45 Metern aufweisen, um den neuen Generationen von Straßenbahnzügen gerecht zu werden. Vom Stadtrat wird eine Variante bevorzugt, nach der die barrierefreien Haltestellen vor dem Bahnhof paarweise hintereinander angelegt werden sollen. [6] Zuletzt hatte der Stadtrat 2012 eine Lösung mit verlängerter Gleis-Schleife um den kleinen Ringpark-Abschnitt im Osten des Bahnhofsplatzes beschlossen. Weil diese Variante im Moment nicht finanzierbar ist, hat sich die Stadtverwaltung zusammen mit der Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) im Jahr 2024 als ersten Schritt eine günstigere Variante für die künftige „Mobilitätsdrehscheibe“ ausgedacht: An der Haltestelle auf der Westseite des Kiliansbrunnens soll sollen bald zwei Straßenbahnen nebeneinander halten können. [7] [8]

Busbahnhof

Bussteige der Stadtbuslinien

Westlich des Haupteingangs befindet sich der Busbahnhof als wichtigster Umsteigepunkt für Stadt-, Regional- und Fernbuslinien. Seine Lage direkt am Hauptbahnhof ermöglicht somit auch ein Umsteigen zum bzw. vom Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bahn. Bis in die 1950er Jahre befanden sich die Haltestellen noch unmittelbar vor dem Hauptbahnhof auf dem Bahnhofsvorplatz.

Individualverkehr / Parkplätze

Auf dem östlichen Bahnhofplatz gibt es 48 Stellplätze der DB BahnPark GmbH (Betreiber: Contipark Parkgaragengesellschaft mbH). Parkscheine können für minimal ½ Stunde (1 Euro) bis maximal vier Stunden (6 Euro) erworben werden (Stand: Juni 2014). Angrenzend an den Bahnhofplatz gibt es weitere 136 Parkplätze der DB BahnPark GmbH und das Quellenbach-Parkhaus der Würzburger Stadtverkehrs-GmbH.

Angrenzende Straßen

Über Fußgängerampeln:

Einrichtungen

Trivia

  • Der Bahnhofsvorplatz ist beliebter Treffpunkt von Punks.
  • In der westlichen Pavillonzeile befand sich einst eine beliebte Würzburger Pommesbude[9]

Unternehmen

Siehe auch

Quellen und Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

Kartenausschnitt

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