Polizeiinspektion Würzburg-Stadt
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt ist eine der größten Inspektionen im Freistaat Bayern.
Geschichte
Um 1831 bis 1887 befand sich das Polizeigebäude (als Einrichtung des Stadtmagistrats) in der Karmelitengasse 12. [1]
Stadtpolizei Würzburg
Als kreisunmittelbare Gemeinde gemäß Art. 93 GO 1869 bzw. Art. 54 Abs. 1 GO 1927 kam der Stadt Würzburg außer der Verwaltung der Ortspolizei auch die der Bezirkspolizei zu. Während die Orts- und Bezirkspolizei direkt dem Stadtrat unterstellt waren, unterstand die Sicherheitspolizei dem Ersten Bürgermeister.
Ab 1946 ließ die amerikanische Besatzungsmacht im Freistaat Bayern in allen Gemeinden mit über 10.000 Einwohnern die Bildung einer kommunalen Polizei zu. In 15 Städten und einem Markt wurden eigene Stadt- bzw. Gemeindepolizeien errichtet, so auch die Stadtpolizei Würzburg. Nach der Neufassung des Polizeiorganisationsgesetzes vom 15. Oktober 1954 überführte man die zuvor gebildeten Kommunalpolizeien stufenweise in die Landpolizei. Die Stadtpolizei war in allen Stadtteilen vor Ort. So bestand die Stadtpolizeiwache Frauenland in der Wittelsbacherstraße 3 im Anbau der Filiale der Städtischen Sparkasse. Später war dort eine Gemeinschafts-Zahnarztpraxis untergebracht und 2012 abgerissen. Die Beamten trugen dunkelblaue Uniformen und als Funkstreifenwagen dienten meist VW-Käfer. Die Stadtpolizei Würzburg wurde am 1. Oktober 1973 verstaatlicht.
Polizeireform in Würzburg
Bis zum 30. Oktober 2012 waren in Würzburg zwei Polizeiinspektionen für das Stadtgebiet von Würzburg zuständig:
- Der Dienstbereich der Inspektion Würzburg-West erstreckte sich im Stadtgebiet Würzburg links des Mains über eine Fläche von 36,17 Quadratkilometern. Er umfasste die Stadtteile Zellerau, Mainviertel, Steinbachtal, Heidingsfeld, Heuchelhof, Rottenbauer und wird von ungefähr 40.000 Menschen bewohnt. Die Dienststelle befand sich in der Weißenburgstraße zusammen mit der Dienststelle für den Landkreis Würzburg.
- Der örtliche Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Würzburg-Ost, die seit 1958 in der Augustinerstraße beheimatet war, umfasste das gesamte Stadtgebiet östlich der Mainlinie. Hierzu gehörten die Innenstadt mit Fußgängerzone und die Stadtteile Frauenland, Sanderau, Grombühl, Versbach, Oberdürrbach, Unterdürrbach, Lengfeld sowie das Gewerbegebiet Würzburg-Ost. Im selben Gebäude befand sich die Wasserschutzpolizei und eine Abteilung der Verkehrspolizei-Inspektion Biebelried.
Ziel der Zusammenlegung war eine straffere und schlankere Verwaltung und Organisation und eine Bündelung der Kräfte. Anfängliche Pläne, in das ehemalige US-Militär-Krankenhaus in der Mariannhillstraße umzuziehen, wurden aus Kostengründen verworfen.
Dienstgebäude
Beide Inspektionen wurden in der Augustinerstraße als neue Polizeiinspektion Würzburg-Stadt baulich vereinigt. Im Zuge dessen wurde das ehemalige Dienstgebäude der Inspektion Würzburg Ost seit Ende 2012 für 18,7 Millionen Euro generalsaniert und mit einem Erweiterungsbau versehen. Der bisherige, marode Erweiterungsbau in Richtung Gotengasse wurde abgerissen, das Erscheinungsbild des unter Denkmalschutz stehenden Hauptgebäudes mit seiner Fassadenstruktur und dem überdachten Eingangsbereich blieb erhalten. Vor dem Gebäude ist links eine kleine, öffentliche Grünanlage entstanden, hinter dem Gebäude ist der Gartenpavillon des ehemaligen Augustinerklosters für die Öffentlichkeit wieder zugänglich. [2]
Baubeschreibung
Das Dienstgebäude ist ein fünfgeschossiger Hauptbau und dreigeschossiger Anbau mit flachem Walmdach und wurde in Skelettbauweise mit filigranem Stahl-Dachtragwerk im Stil der Nachkriegsmoderne von Rudolf Schlick in den Jahren von 1956 bis 1958 errichtet.
Inspektionsbezirk
Der örtliche Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt umfasst das gesamt Stadtgebiet. Hierzu gehören alle Stadtbezirke. Der Inspektionsbereich hat eine Fläche von 87,65 km². Die Dienststellen befanden sich in der Nürnberger Straße 37 im Gebäude der Firma Glas Keil und der Weißenburgstraße 2 in der Zellerau. Seit 22. Mai 2017 sind sie in der Augustinerstraße zusammengelegt.
Aufgabenbereich
Rund 10.000 Straftaten verfolgt und bearbeitet die Würzburger Polizei jährlich. Bei einer Aufklärungsquote um 65 % liegt sie damit über dem Landesdurchschnitt. Geprägt ist die Kriminalstatistik von den Eigentums-, Rohheitsdelikten, Betrug, Sachbeschädigung und den Verstößen nach dem Betäubungsmittelgesetz. Die Schwerpunkte der Polizeiinspektion liegen deshalb bei der Bekämpfung der Straßen- und Gewaltkriminalität. Durch hohe Präsenz ziviler und uniformierter Kräfte und deren Kontrolldruck wird eine Vielzahl von Straftaten aufgedeckt und der Entwicklung krimineller Strukturen konsequent entgegen gewirkt. Die Sicherheit des ruhenden und fließenden Straßenverkehrs wird durch laufende Analysen der Unfallschwerpunkte ermöglicht. Hauptunfallursachen sind Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren. Auch die Betreuung von Versammlungen sowie von Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet obliegt der Polizeiinspektion.
Wasserschutzpolizei
Am 1. September 2006 wurden die Wasserschutzpolizeistationen als WSP-Gruppen in die örtlichen Dienststellen integriert. Die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt ist außerdem Sitz der Wasserschutzpolizeigruppe Würzburg mit dem Streckenboot P 20. Das Schiff ist 14 Meter lang, 15 Tonnen schwer, 40 km/h schnell und wurde für 830.000 Euro angeschafft. Die Indienststellung erfolgte 2011. [3] Der Liegeplatz des Streckenbootes befindet sich in einer auf Pontons errichteten Blechhalle im Neuen Hafen.
Dienststellenleiter (Auszug)
- Walter Ehmann (2012-2017)
- Klaus Böhm (2017-2020)
- Matthias Weber (seit 2020)
Kontakt
- Polizeiinspektion Würzburg-Stadt
- Augustinerstraße 24
- 97070 Würzburg
- Telefon: 0931 - 457-0
Siehe auch
Quellen
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Würzburg, Nr. D-6-63-000-803
Weblinks
- Polizeiinspektion Würzburg-Stadt auf polizei.bayern.de
- Die Geschichte der Polizei in Unterfranken auf polizei.bayern.de
Einzelnachweise
- ↑ Telephon-Anlage Würzburg: Verzeichniss der Sprechstellen, Nr. 1 - abgeschlossen am 30. September 1887, Königl. Universitätsdruckerei von H. Stürtz, Würzburg 1887, S. 36
- ↑ Main-Post: „Millionenprojekt: Polizeigebäude soll generalsaniert werden“ (6. Oktober 2011)
- ↑ TVtouring (bei Youtube): Wasserschutzpolizei 20 nimmt Dienst in Würzburg auf (19. September 2011)