Brunnberg

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Der Brunnberg (auch Brunnenberg, Bromberg oder Brummberg) ist eine Hanglage am Main östlich von Rottenbauer zwischen Heidingsfeld und Winterhausen.

Lage

Der Brunnberg erstreckt sich südlich der Autobahnbrücke Randersacker bis zum Knottengraben, der beim ehemaligen Bahnwärterhaus unter der Bahnstrecke Würzburg-Treuchtlingen hindurchgeführt wird. Auf der Talseite im Osten ist der linksmainische Main-Radweg (früher Weinbergsweg) entlang der Bahnstrecke und der Staatsstraße 2418 die Grenze. Bergauf reicht der Brunnberg bis zu den Äckern von Rottenbauer. Oben am Hang verläuft der Höhrleinspfad und weiter unter der sogenannte Mittelweg.

Namensgebung

Die Bezeichnung stammt von dem Brunnen, der später „Kalte Quelle“ genannt wurde. Die Quelle entsprang früher am Fuße des Brunnbergs und floss in den Main. Seit 1896 ist sie als Winterhäuser Quelle gefasst. Auf Winterhäuser Gemarkung sind die Flurlagen des Brunnbergs als „Bromberg“ oder „Im Bromberg“ bezeichnet. Auf Heidingsfelder Gemarkung heißt die Flurlage „Brummberg“ und in den topographischen Karten findet sich die Bezeichnung „Bromberg“. Letzterer Name wird auch für das Naturschutzgebiet Bromberg-Rosengarten-Katzenberg und den Brombergweg verwendet.

Aquarell des Brunnbergs 1597

Geschichte

Der Brunnberg wird in beiden Würzburger Markbeschreibungen von 779 erwähnt. Hierin wird die Würzburger Mark gegenüber den westlichen Gauen Badenachgau und Waldsassengau abgegrenzt. Die Grenze besteht noch heute zwischen den Gemarkungen von Heidingsfeld und Winterhausen. In der zweiten Markbeschreibung wird auch der Brunnen auf der westlichen Seite des Mains erwähnt. Am Brunnberg befand sich auch der erste in Urkunden um 1060 erwähnte Weinberg von Winterhausen. [1] Detaillierte Ansichten des Brunnbergs geben zwei Aquarelle aus den Jahren 1597 und 1604. Sie zeigen, dass am Brunnberg vor allem Wein angebaut wurde. Auf der Höhe des Brunnbergs befand sich ein Steinbruch, der schon im Mittelalter eine große Bedeutung hatte. Der dort gebrochene Muschelkalk, auch „Eichenstein“ genannt, war besonders hart und beständig. Mit diesem Quaderkalk wurden viele Bauwerke der Gegend errichtet, so auch der zweite Brückenbau der Alten Mainbrücke. Auch aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung kam es über Jahrhunderte zu Streitigkeiten über den Grenzverlauf, insbesondere die Lage des Grenzsteins östlich des Steinbruchs. Die gebrochenen Steine wurden bis zu der Stelle gezogen, wo der Hang steil abfällt. Dort durchschnitt eine Steinwalze (Steinrutsche) die Weinberge auf Winterhäuser Gemarkung. Die Steine rutschten den Hang hinunter und wurden am Main auf Kähne zum Weitertransport verladen. Es ist davon auszugehen, dass die Steinwalze nach dem Bau der Bahnstrecke Würzburg-Treuchtlingen 1864 nicht mehr benutzt wurde und die näher am Bahnhof Winterhausen gelegenen Steinbrüche und der Bahntransport an Bedeutung gewannen. Rebkrankheiten, wie der Echte und der Falsche Mehltau sowie die 1902 erstmals auftretende Reblaus, führten auch zum Niedergang des Weinbaus. [2]

Heutige Zeugnisse

Heute ist der Brunnberg weitgehend bewaldet und von vereinzelten Gärten und Wochenendhäusern (in der topographischen Karte im BayernAtlas als „Feriendorf“ bezeichnet) [3] durchsetzt. Viele Bereiche sind verwildert, aber es lassen sich noch Überreste von Weinbergsmauern feststellen. Der Steinbruch ist Teil des Naturschutzgebiets Bromberg-Rosengarten-Katzenberg.

Siehe auch

Literatur

  • Klaus Wagner: Verraint und versteint, Winterhausen (2019), insbesondere Kapitel 5.2 „Der Steinbruch auf dem Bromberg“

Weblinks

Einzelnachweise

Kartenausschnitt

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