Dreimärkerstein Heidingsfeld-Winterhausen-Rottenbauer

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Dreimärkerstein Heidingsfeld-Winterhausen-Rottenbauer Heidingsfelder Seite

Der Dreimärkerstein Heidingsfeld-Winterhausen-Rottenbauer markiert das Zusammentreffen der Gemarkungen von Heidingsfeld, Winterhausen und Rottenbauer.

Lage

Der Dreimärkerstein steht neben einer markanten Pappel an einem Wanderweg im südlichen Teil des Naturschutzgebiets Bromberg-Rosengarten.

Beschreibung

Der Dreimärkerpunkt ist durch zwei Grenzsteine markiert. Der Stein in Nord-Süd-Richtung trägt auf der westlichen Seite die Inschrift „R“ für Rottenbauer und auf der östlichen Seite ein „W“ für Winterhausen sowie die Jahreszahl 1814. Auf dem zweiten Stein ist ein Rost eingraviert, das Zeichen des Heiligen Laurentius dem Namenspatron der Kirche in Heidingsfeld.

Geschichte

Der Heidingsfelder Stein als Grenze zu Winterhausen lässt sich anhand von Markungsbeschreibungen bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Grenze zu Rottenbauer war jedoch umstritten, da die Wolffskeels den angrenzenden Steinbruch (dessen Spuren heute noch erkennbar sind) für sich beanspruchten. Nachdem die Rottenbauerer am 11. September 1596 ihre Kühe zum Weiden in den Steinbruch trieben, wurde diese von den Winterhäusern vorübergehend konfisziert. Die Angelegenheit ging anschließend an das Reichskammergericht. Am Sonntag, den 2. September 1655, als die Rottenbauerer in der Kirche waren, setzten die Winterhäuser und Heidingsfelder gemeinsam den damals vermissten Grenzstein neu. Nachdem eine Beschwerde beim Bischof liegen blieb, nahm Jacob Ernst von Wolffskeel die Sache selbst in die Hand. In Anwesenheit eines Notars ließ er am 6. Mai 1659 das Winterhäuser Zeichen mit einem Hammer entfernen und den Stein herausreißen. Nach dem Tod von Jacob Ernst 1681 kehrte zunächst Ruhe ein. Sein Großneffe Johann Philipp von Wolffskeel protestierte beim Markungsumgang von 1722 und drohte 1741 mit gezogenem Degen. Dies veranlasste das Reichkammergericht zu einer notariellen Zeugenbefragung am 25. November 1745. Beim nächsten Markungsumgang am 5. September 1765 konnte eine Schlacht zwischen Truppen des Domkapitels und der Bürgerschaft von Winterhausen in der Stärke von mehreren Hundert Mann auf beiden Seiten dadurch verhindert werden, dass man Wein und Brot bereitstellte. Nach dem Ende des Alten Reichs im Jahre 1806 war die Angelegenheit am Reichskammergericht nach über 200 Jahren ohne Entscheidung erledigt. 1814 wurde ein Grenzstein an der Grenze zwischen Winterhausen und Rottenbauer neu und der herausgerissene Grenzstein mit der verbliebenen Heidingsfelder Seite wieder gesetzt.

Bildergalerie

Siehe auch

Literatur

  • Klaus Wagner: Verraint und versteint, Winterhausen (2019)

Quellen und Weblinks

Kartenausschnitt

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