Winterhäuser Quelle
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Die Winterhäuser Quelle dient der kommunalen Trinkwasserversorgung der Stadt Würzburg.
Lage
Die Winterhäuser Quelle liegt am Fuß des Brunnbergs an der Gemarkungsgrenze zwischen der Marktgemeinde Winterhausen und dem Würzburger Stadtbezirk Heidingsfeld auf etwa 205 m Höhe. Das Trinkwasserschutzgebiet umfasst große Teile der Würzburger Stadtbezirke Heuchelhof und Rottenbauer und erstreckt sich bis zur Marktgemeinde Reichenberg. Das Naturschutzgebiet Bromberg-Rosengarten liegt im Trinkwasserschutzgebiet oberhalb der Winterhäuser Quelle. Das Pumpwerk liegt an der Winterhäuser Straße südlich der Autobahnbrücke Randersacker.
Geschichte
„Bereits vor Eröffnung des Heidingsfelder Werks im Jahre 1894 wurde zur Vergrößerung der Wasserwerksanlage die Zuleitung der an der Markungsgrenze Winterhausen - Heidingsfeld am Fuße des sog. Brumberges entspringenden und eine Wassermenge von 60-70 l/s liefernden Quellen ins Auge gefaßt und die bezüglichen Unterhandlungen zur Erwerbung dieser Quellen mit der Gemeinde Winterhausen bezw. Heidingsfeld gepflogen. Am 15. August 1894 konnte mit der Versuchsgrabung zur Freilegung der Quellen begonnen werden. Am 15. August 1896 waren die Versuchsarbeiten abgeschlosen und es wurde sofort die definitive Fassung der Quellen — durch Eintreibung eines Stollens in den Berg — in Angriff genommen. Der Stollenbau wurde nach bergmännischer Art betrieben und dringt in gerader Richtung 155 m in den Berg ein. Auf der ganzen Länge erhielt der Stollen eine solide Ausmauerung. Der vordere Stollenteil wurde, um das Eindringen von Mainwasser bei hohen Mainständen zu verhüten, wasserdicht hergestellt. Unter dem sogenannten Weinbergsweg, welcher sich längs des Bahnkörpers hinzieht, wurde in den Stollen eine bassinartige Vertiefung eingebaut, welche als Sammelbehälter dient, aus der bei Inbetriebnahme des Werks die Pumpen saugen sollen. Die Fassungsarbeit wurde dem sachverständigen Urteil des Baudirektors Winter aus Wiesbaden und des kgl. Universitätsprofessors Dr. Lent aus Erlangen unterstellt. Die Kosten der Anlage inkl. Grunderwerbungen belaufen sich auf ca. 100.000 M. Da aber die verfügbare Wassermenge (60-70 l/s) zur Versorgung des gesamten Hochdruckgebietes kaum ausgereicht hätte, und zur Ergänzung des Fehlbetrages das Heidingsfelder Werk noch hätte in Anspruch genommen werden müssen, nachdem ferner seitens der Gemeinde Heidingsfeld für die Genehmigung zur Legung der Leitungsrohre durch ihren Besitz eine Entschädigung von 25.000 M gefordert wurde und Anzeichen dafür vorhanden waren, dass eine Erwerbung der weit ergiebigeren Zeller Quellen möglich sein werde, wurde zunächst von der Zuleitung der Winterhäuser Quellen abgesehen, solche vielmehr für die Zukunft reserviert und nunmehr die Fassung und Zuleitung der Zeller Quellen in Aussicht genommen.“ [1]
Beschreibung
Die Wassergewinnung Winterhäuser Quelle besteht aus einem Quellstollen und einem Pumpwerk. Der Quellstollen wurde schon 1896 bergmännisch errichtet und erschließt eine Vielzahl von Einzelzuflüssen. Die Quellschüttung schwankt zwischen 30 und 120 l/s, die mittlere Schüttung beträgt 60 l/s. Das Pumpwerk fördert das gewonnene Grundwasser über eine 5,8 Kilometer lange Förderleitung zum Wasserwerk Mergentheimer Straße. Da das Wasser keiner Aufbereitung bedarf, wird es dort direkt in den Reinwasserbehälter geleitet und anschließend in das Trinkwassernetz der Stadtwerke Würzburg gepumpt. Nicht genutztes Quellwasser wird zum Main abgeleitet.
Das Einzugsgebiet der Quelle beträgt 43.292.000 m². Zur Sicherung der Wasserqualität wurde für die Winterhäuser Quelle ein Wasserschutzgebiet mit einer Gesamtfläche von 15.413.877 m² ausgewiesen. Der besonders geschützte Fassungsbereich (Schutzzone I) umfasst 23.877 m². Innerhalb des Wassereinzugsgebietes gibt es eine sehr hohe Beteiligung von Landwirten, die freiwillig seit vielen Jahren auf Basis von Kooperationsvereinbarungen Grundwasserschutzmaßnahmen durchführen. Gerade der Landwirtschaft kommt in der Region besondere Bedeutung zur Sicherung der Trinkwasserqualität zu. Die seit Jahren fallenden Nitratwerte spiegeln die erfolgreiche Zusammenarbeit wider. Auch der Golfplatz Würzburg liegt teilweise in der Zone III des Trinkwasserschutzgebiets und muss Einschränkungen bei der Platzpflege hinnehmen. [2]
Quellen
- Detaillierte Informationen über die Winterhäuser Quelle von wvv.de (S. 21 ff.)
- wuerzburg24.com: „WVV lädt ein zur 30. Würzburger Trinkwasserwanderung“ (25. Juni 2018)
- Detaillierte Karte der Trinkwasserschutzgebietes im Amtsblatt des Landkreises Würzburg vom 29. April 2009, S. 50
- Trinkwasserschutzgebiet im BayernAtlas