Hotel Rebstock
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Das Hotel Rebstock ist ein traditionelles Stadt- und Tagungshotel der Best Western-Gruppe in der Würzburger Altstadt.
Namensgeber
Namensgeber ist der ehemalige Hausbesitzer, Truchseß und Ritter Kuno von Rebstock.
Geschichte
Schon um 1380 soll an dieser Stelle erstmals ein kleiner Hof errichtet worden sein. Erste schriftliche Zeugnisse finden wir jedoch erst nach 1400. Zudem darf angenommen werden, dass der „Rebstock“ sowohl damals als auch heute als Herberge und Gasthaus genutzt wurde - diese Funktion erfüllte das Haus nachweislich seit 1408.
Im Jahre 1558 soll im Hof zum Rebstock das am 15. April durchgeführte Attentat auf Fürstbischof Melchior Zobel von Giebelstadt geplant worden sein. [1] 1578 wurden die Traufhöhen der einzelnen Fachwerkhäuschen zu einem stattlichen Hof umgebaut. Den stattlichen Gasthof kaufte 1654 der Ratsherr Johann Wilhelm Balbus und ließ das große Wagentor zu einem frühbarocken Portal verkleinern.
1663 wurde das heutige Gebäude erstellt. 1737 wurde die Südfront mit der Stuckfassade mit Laub-, Muschel- und Rocaillenwerk von italienischen Stukkkateuren angebracht, die beim Bau der Residenz beschäftigt waren. 1792 wurde das Haus an Graf von Sickingen-Hohenburg, einen fürstbischöflichen Kammerherrn, veräußert. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war der Hof im Besitze des Freiherrn von Speth, der das Balbussche Wappen durch das Spethsche Wappen ersetzen ließ. Am 16. Dezember 1881 wurde das Anwesen in der Neubaustraße 7 [2] von Martin Brennfleck ersteigert. Er hat im Jahre 1911 sein Haus durch den Architekten Fritz Saalfrank restaurieren lassen. Die Fassade wurde nach der weitgehenden Zerstörung im Zweiten Weltkrieg anhand vorhandener Fotografien und Zeichnungen originalgetreu rekonstruiert und das Gebäude, ausgehend von einer erhaltengebliebenen Fassadenmauer [3] neuerbaut.
Rebstock-Erweiterung
Nachdem der Stadtrat im September 2017 einer Erweiterung des Hotels auf dem Areal des ehemaligen Klostergartens des Franziskanerklosters zugestimmt hatte, wurde im November 2017 eine acht Meter tiefe Baugrube Stück für Stück ausgehoben. [4] Bevor mit dem Neubau begonnen werden konnte, waren auf dem Gelände mehrere Monate die Archäologen mit Grabungen am Werk. Bei den Ausgrabungen auf historischem Boden fand man für die Geschichte der Stadt wichtige Funde wie z. B. eine Wallgrabenanlage aus dem 9. Jahrhundert, viele fast vollständige Tongefäße, Gräber und einen Holzbrunnen aus dem 11 Jahrhundert. [5] [6] Im Frühjahr 2018 konnte mit dem Bau der Tiefgarage mit 49 Stellplätzen und dem Hoteltrakt begonnen werden. 2019 wurde der Neubau mit dem Namen „Hof Engelgarten“ nach zweijähriger Bauzeit und einer Bausumme von etwa 12,5 Millionen Euro weitestgehend fertiggestellt. Es entstanden 54 neue Zimmer und Suiten sowie ein Tagungsbereich für maximal 160 Personen; die Zimmeranzahl des Rebstocks wurde damit von bislang 72 auf 126 erhöht. Konzipiert wurde das Projekt durch die GKT Architekten. [7] [8] Eine knapp zehn Meter lange Unterführung unter der trennenden Franziskanergasse verbindet das Haupthaus mit dem viergeschossigen Neubau.
Baubeschreibung
Das Gebäude hat eine dreigeschossige Fassade mit Giebel in Ecklage mit reichen Stuckgliederungen im Stil des Rokoko von 1737. Es ist zum Teil rekonstruiert und wurde in den Neubau von 1968 - 1970 einbezogen.
Ambiente und Ausstattung
- Luxuriöses Interieur mit allen modernen Annehmlichkeiten.
- Tagungs- und Kongressshotel mit entsprechendem Raumangebot
- An das Haus angeschlossen ist ein großes Parkhaus
Gourmet-Restaurant Kuno 1408
Der Name „Kuno 1408” erinnert an den ersten Besitzer Kuno von Rebstock und die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1408. Seit Ende April 2013 gibt es im Würzburger „Rebstock” erste Kostproben des Küchenchefs Benedikt Faust. Im Herbst 2013 erhielt das Restaurant einen Stern im Guide Michelin, den es aber im März 2020 vorerst wieder abgeben musste. [9] Im „Kuno 1408“ steht jetzt Daniel Schröder als Küchenchef am Herd. Er holte 2021 den Michelin-Stern zurück.
Anschrift
- Best Western Premier Hotel Rebstock
- Neubaustraße 7
- 97070 Würzburg
- Telefon: 0931 - 30930
- Telefax: 0931 - 3093100
- E-Mail: rebstock@rebstock.com
ÖPNV
Nächste Straßenbahnhaltestelle: | Neubaustraße |
Siehe auch
- Johann Wilhelm Balbus
- Fritz Saalfrank
- Hotels in Würzburg
- Guide Michelin
- Benedikt Faust
- Baudenkmäler in Würzburg
- Hof zum Probst Gerlach
- Hof- und Hausnamen
Quellen und Literatur
- Stadelmayer-Gräter-Dettelbacher: Merian Reiseführer Mainfranken, Deutscher Taschenbuchverlag. München 1984, S. 131. ISBN: 3-423-03720-2
- Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 281
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Würzburg, Nr. D-6-63-000-372
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hans Schneider: Mit dem Pfund „Würzburg“ auch in Zukunft wuchern. Seit Jahrhunderten eine gastliche Stadt mit besonderen Ansprüchen an ihre Besucher, in: 15 Jahrhunderte Würzburg, hrsg. von Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 410-418, S. 414
- ↑ Telephon-Anlage Würzburg: Verzeichniss der Sprechstellen, Nr. 1 - abgeschlossen am 30. September 1887, Königl. Universitätsdruckerei von H. Stürtz, Würzburg 1887, S. 11
- ↑ Paul Heinrich Otte: Ziel: Wiederherstellung der Schönheit der Stadt. Das Werden der neuen Stadtgestalt von 1948 bis 1978 - Würzburg ist wieder Würzburg geworden. In: 15 Jahrhunderte Würzburg. Hrsg. von Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 249-261; S. 251b
- ↑ Main-Post: „Stadtrat genehmigt Neubau des Rebstock-Bettenhauses“ (20. September 2017)
- ↑ Main-Post: „Grabungen am Franziskanerkloster: Glücksfall für Archäologen“ (10. September 2017)
- ↑ Main-Post: „Mühevolle Handarbeit und ein unbekannter Toter“ (19. März 2018)
- ↑ Main-Post: „Wie Hof Engelgarten das Würzburger Hotel Rebstock verfeinert“ (2. Juli 2019)
- ↑ Pressemitteilung des Hotels Rebstock zum Erweiterungsbau
- ↑ wuerzburg erleben: „Guide Michelin: Würzburger Restaurant verliert Stern“ (4. März 2020)