Rathaus

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Blick von der Rückermainstraße auf das Rathaus
Rathausinnenhof mit Feuerwehrgerätehaus 1952
Winter 1916/17: Verkauf von rationierten Eiern und Butter im Hof des Rathauses zu sehen, der damals Polizeihof genannt wurde.
Wappensaal des Rathauses (1936)

Das Rathaus der Stadt Würzburg ist ein Gebäudekomplex in der Rückermainstraße 2. Es erstreckt sich über mehrere Gebäudeteile bis zur Domstraße. Ältester Bereich ist der Grafeneckart. Im Rathaus befinden sich unter anderem das Bürgerbüro, die Amtsräume des Oberbürgermeisters und Teile der Stadtverwaltung, außerdem der Ratssaal für die Zusammenkünfte des Stadtrats und der historische Wenzelsaal. Im Eingangsbereich auf der Seite des Vierröhrenbrunnens erinnert ein Gedenkraum an die Opfer des Bombenangriffs auf Würzburg am 16. März 1945. Ein Tastmodell des gesamten Gebäudekomplexes findet sich am südlichen Eingang zwischen Grafeneckartsturm und Rotem Bau.

Bürgerbüro und Kontakt

Anschrift: Rückermainstraße 2, 97070 Würzburg
Telefon: 09 31 - 37 20 00
Telefax: 09 31 - 37 20 29
E-Mail: buergerbuero@stadt.wuerzburg.de

Öffnungszeiten

  • Montag: 7.30 - 13.00 Uhr
  • Dienstag: 7.30 - 12.00 Uhr und 13.30 - 16.00 Uhr
  • Mittwoch: 7.30 - 13.00 Uhr
  • Donnerstag: 8.00 - 12.00 Uhr und 13.30 - 18.00 Uhr
  • Freitag: 7.30 - 12.00 Uhr
(letzte Annahmemöglichkeit eine halbe Stunde vor Ende der Öffnungszeiten)
► Internetseiten des Bürgerbüros

Baugeschichte

  • 1180: Erste Erwähnung des Baus (späterer Grafeneckart).
  • 1200: Graf Eckart wird ermordet.
  • 1316: Der Rat der Stadt erwirbt das „Haus zum grünen Baum“.
  • 1456: Erhöhung des Turms auf 60 Meter.
  • 1596: Der grüne Baum auf dem Platz ist umgestürzt und wird nun auf die Fassade gemalt.
  • 1672: Fertigstellung des Roten Baus mit einem neuen Ratssaal.
  • 1695: Fertigstellung des Südflügels.
  • 1822: Das angrenzende Karmelitenkloster St. Barbara wird zugekauft.
  • 1900: Fertigstellung des Westflügels (Erweiterungsbau) an der Karmelitenstraße.
  • 1945: Ein Großteil des Gebäudekomplexes wird am 16. März zerstört.
  • 1988: Mit der Fertigstellung des Südflügels ist der Wiederaufbau des Rathauses abgeschlossen. Die Deckenbemalung des großen Sitzungssaals stammt von dem in Würzburg damals tätigen Bühnenbildner Herbert Schneider-Bräckler.

Westflügel des Rathauses

1822 erwarb die Stadtverwaltung das an das Rathaus anstoßende ehemalige Karmelitenkloster. 1824/25 wurde die Kirche für eine Erweiterung der Rückermainstraße abgebrochen. Ende des 19. Jahrhunderts kaufte die Stadt die neben dem Rathaus gelegenen Häuser in der Karmelitenstraße sowie der Domstraße. An der Karmelitenstraße wurden die Gebäude zwischen dem Café Bullinger und dem Polizeitrakt abgerissen, darunter auch der mittelalterliche Andreasturm. In der Zeit von 1898 bis 1899 entstand unter dem Ersten rechtskundigen Bürgermeister Johann Georg Ritter von Steidle und nach den Plänen und unter der Leitung des Stadtbaurats Peter Bernatz ein Teil der Rathauserweiterung zur Kamelitenstraße im Renaissancestil. Die Grundsteinlegung fand am 16. Januar 1898 statt. [1]

Denkmalliste

In der Liste der Baudenkmäler in Würzburg ist das Rathaus mit Grafeneckart unter Nummer D-6-63-000-37 eingetragen:
„Rathaus, historisch gewachsene Gruppe von Bauten verschiedener Epochen; Grafeneckartbau, fünfgeschossiger massiver Satteldachbau und Turm mit Spitzhelm und Laterne, romanischer Kern um 1200, gotischer Umbau mit Turmerhöhung 1453, Aufstockung mit Renaissance-Volutengiebel durch Wolf Behringer 1593-94, Barockportal bez. 1695; Kellerbau, frühes 15. Jh., mit ehem. Ratskapelle, gotisch, 1399; Roter Bau, zweigeschossiger Satteldachbau mit reich gegliederter Rotsandsteinfassade und Volutengiebel, Renaissance, Philipp Preiss und Sebastian Villinger, 1659-60; ehem. Klostergebäude der unbeschuhten Karmeliten, seit Abbruch der Klosterkirche als dreigeschossige verputzte Dreiflügelanlage mit geohrten Fensterrahmungen und Walmdächern in Erscheinung tretend, Mittelrisalit mit Mansardwalmdach und Kolossalgliederung, barock, um 1720; Erweiterungsbau an der Karmelitenstraße, langgestreckter dreigeschossiger Satteldachbau mit reicher Rotsandsteinfassade, Dachaufbau verändert, Neurenaissance, Peter Bernatz, 1898-99; die ganze Anlage 1947-51 wiederaufgebaut.“

Ausstellungen im Foyer

Das Foyer des Rathauses dient in unregelmäßigen Abständen als Ausstellungssaal.

Würzburger Ratskeller

Das Restaurant Würzburger Ratskeller wurde 2011 nach Renovierung und Umbau wieder eröffnet. Baulich ist in den Räumlichkeiten des Ratskellers die frühere Ratskapelle integriert.

Kunst im öffentlichen Raum

Seit dem 20. Juli 2022 ist die „Stehende Tripolitanerin“ wieder in die Öffentlichkeit zurückgekehrt. Im Innenhof des Rathauses wurde eine Kopie der 2,03 Meter hohen Skulptur der Künstlerin Emy Roeder aus dem Jahre 1967 aufgestellt und wird dort künftig an die Bildhauerin erinnern. Die „Stehende Tripolitanerin“ gilt als Höhepunkt ihres Spätwerks. Die Plastik stand früher vor der ehemaligen Städtischen Galerie in der Hofstraße, musste von dort aber vor vielen Jahren wegen eines Materialfehlers entfernt werden. [2] [3] [4]

Impressionen von der Einweihungsfeier

ÖPNV

Das Rathaus ist mit der Straßenbahn zu erreichen. Die Haltestelle Rathaus befindet sich im Süden des Gebäudekomplexes, nahe dem Grafeneckart (vom Hauptbahnhof kommend in der Domstraße, vom Sanderring kommend an der Augustinerstraße).

Siehe auch

Quellen und Literatur

Zur Geschichte des Rathauses:

  • Thomas Heiler: Der Grafeneckart: zur Geschichte des Würzburger Rathauses. (Schriften des Stadtarchivs Würzburg) Schöningh, Würzburg 1986. ISBN: 3-87717-753-0
  • Jonas Justus: Aus der Frühzeit des Würzburger Rathauses. In: Die Mainlande, 1. Jahrgang (1950) S. 1 f.
  • Hans Steidle: Am Anfang war ein Mord. Das Würzburger Rathaus als Brennpunkt von Politik und Geschichte. Echter Verlag, Würzburg 2012. ISBN: 978-3-429-03506-8
  • Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 3. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1923, S. 97 ff.

Einzelnachweise und Hinweise

  1. Zur Rathauserweiterung siehe auch: Hans Steidle: Das Rathaus zwischen Historie und Historismus. in: Am Anfang war ein Mord. Das Würzburger Rathaus als Brennpunkt von Politik und Geschichte. Echter Verlag, Würzburg 2012, S. 153 ff.
  2. Main-Post: „Stehende Tripolitanerin wird wieder Teil des Stadtbilds“ (5. Februar 2021)
  3. Main-Post: „Kunst im öffentlichen Raum“ (15. Juli 2022)
  4. Main-Post: „Menschheitsbild vorm Rathaus“ (21. Juli 2022)

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