Wenzelsaal
Der Wenzelsaal ist der historische Ratssaal des Würzburger Rathauses.
Lage
Der Saal befindet sich im Obergeschoss des Grafeneckarts.
Namensgeber
Namensgeber war König Wenzel IV., der von den Stadtvätern im Jahr 1397 aufwändig bewirtet wurde. Der König versprach der Stadt die Reichsunmittelbarkeit, widerrief dieses Versprechen aber, kaum dass er Würzburg verlassen hatte. An dieses Ereignis erinnert an der Eingangstür eine Darstellung des Reichsadlers mit einem zerbrochenen Zepter als Symbol der gescheiterten Freiheitsbestrebungen.
Geschichte
Der zweischiffige Wenzelsaal mit einer Grundfläche von 9,50 auf 12,30 Metern zählt zu einen der wenigen und gut erhaltenen romanischen Profanräume in Deutschland. 1336 wurde der Saal mit Wandmalereien ausgestattet, die aus Wappenfriesen und Feldern mit Teppichmusterung bestanden. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Saal um den fassadenprägenden Erker erweitert.
Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurden die im 16. Jahrhundert durchgeführten Erweiterungen über dem Wenzelsaal vollständig zerstört. Dadurch wurde auch der Wenzelsaal in Mitleidenschaft gezogen und musste 1950 renoviert werden. Im Jahr 2003 wurde der Saal aufwändig saniert und restauriert.
Heutige Nutzung
Der Saal wird heute von der Stadtverwaltung zu offiziellen Empfängen oder als Trauzimmer genutzt.
Bildergalerie
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Elmar Hahn, Peter Schreiber: Würzburg - Perspektiven einer Stadt. Veitshöchheim 1990, S. 28, ISBN 3-0902214-2-3
- Matthias Wieser: Zur Baugeschichte des alten Würzburger Rathauses Grafeneckart und Wenzelsaal im Spiegel der Baubefunde] In: Vom Rittersaal zur guten Stube – Der Wenzelsaal des Würzburger Rathauses im Laufe der Jahrhunderte. – Festschrift zum Stadtjubiläum 1300 Jahre Würzburg, hg. von der Stadt Würzburg. Würzburg 2004, S. 11-31.
Weblinks
- Geschichte des Ratskellers auf wuerzburger-ratskeller.de
- Würzburger Städtekrieg auf historisches-lexikon-bayerns.de