Herbert Schneider-Bräckler
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Herbert Schneider-Bräckler (* 17. April 1911 in Gleiwitz in Oberschlesien; † 4. Januar 1993 in Würzburg) war Maler und Bühnenbildner am Stadttheater in Würzburg.
Leben und Wirken
Herbert Schneider-Bräckler ging in Gleiwitz zur Schule, absolvierte eine Lehre als Dekorationsmaler und studierte ab 1939 an der Kunstgewerbeschule in Breslau und danach an der Vereinigten Staatsschule für freie und angewandte Kunst in Berlin.
1948 kam er nach Würzburg, um beim Wiederaufbau der Stadt zu helfen und wurde zu einem der wesentlichen Vertreter der Kunst am Bau. Schneider-Bräckler war besonders durch seine Arbeiten der angewandten Kunst weit über Unterfranken hinaus bekannt. Mit seiner dekorativen Malerei trug er zur farblich-ornamentalen Belebung von Hauswänden bei. Die Innenwände von städtischen und staatlichen Gebäuden, von Wohnheimen und Krankenhäusern stattete er mit seinen Glas-, Mosaik-, Sgraffito- und Freskoarbeiten aus. Die meisten davon sind in Würzburg zu sehen. Seine erste Arbeit war die Decke im großen Sitzungssaal des Würzburger Rathauses, die in 35 Feldern die Familienwappen, Namen und Amtszeiten aller ersten Bürgermeister der Stadt zeigt, die seit Erbauung des Saales amtierten.
Nebenher porträtierte er seine „zweite Heimatstadt“ und ließ in Menschen-, Blumen-, Tier- und Landschaftsbildern seiner Fantasie freien Lauf. Auch in anderen Städten wie Berlin, Duisburg und Nürnberg hatte er mit Sinn für das Dekorative, nicht zuletzt für die Komposition und die Farbgebung an öffentlichen und privaten Bauten gearbeitet. Er verzierte auch dort Häuserfronten und Innenwände, Banken und Gasthäuser, Schulen und Krankenhäuser, sogar Kasernen. Ebenso war er ein gefragter Schriftkünstler.
Die Feinheit der Ausarbeitung ist auch für nicht wenige seiner „freien“ Arbeiten charakteristisch. Unverkennbar ist dabei die Eigenart seiner Phantasie, ein Zug zum Romantischen, manchmal zum Märchenhaften.
Mitgliedschaften
Als Mitglied im Berufsverband bildender Künstler und vor allem als langjähriges Vorstandsmitglied der Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens, der VKU, setzte sich Herbert Schneider-Bräckler stets für seine Kollegen ein. Seit 1991 war er Ehrenmitglied der VKU.
Werke in Würzburg
- 1950: Sgrafitto am Gasthof Ruß in der Wolfhartsgasse
- 1988: Deckengemälde im großen Sitzungssaal des Würzburger Rathauses
- Sgrafitto an der Kanzel der Don Bosco-Kirche
- Sgraffito-Bild auf der Rückwand der Aussegnungshalle des Friedhof Kist
- "Pferde in Ruhe und Bewegung" (Sgraffito-Gemälde an der Stirnseite der Reithalle des Reit- und Fahrsportverein Würzburg und Umgebung e.V.)
Ausstellungen
- 1977: Otto-Richter-Halle gemeinsam mit Philipp Schrepfer
Letzte Ruhestätte
Herbert Schneider-Bräckler wurde auf dem Würzburger Waldfriedhof beigesetzt, sein Grab aber zwischenzeitlich aufgelöst.
Quellen
- Otto Schmitt: Werkstattgespräch mit dem Maler Schneider-Bräckler, in Würzburg heute, Ausgabe 21/1976
- Informationen von Willi Dürrnagel