Bahnhof Würzburg-Heidingsfeld Ost

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Bahnhof Würzburg-Heidingsfeld Ost  

Lage: Würzburg-Heidingsfeld, Am Ostbahnhof 22
Bahnsteiggleise: 2, Länge 170 m
Kategorie: 5, barrierefrei
Aktuelle Abfahrten Ankünfte
Infos der DB Stationsdatenbank Bayern
Gleisplan von DB Netze OpenRailwayMap
Kursbuchstrecke: Würzburg-Treuchtlingen (KBS 920) (km 133,900)
Bahnlinie: RB 80, RE 80
Bus: Buslinie 16
Eröffnung: 1. Juli 1864, 11. Dezember 2022
Stilllegung: September 1987
Geographische Höhe: 183,63 m

Bahnhof Würzburg-Heidingsfeld Ost (Ostbahnhof)
Nordseite (mit Haupteingang)
Nordseite (mit Haupteingang)
Südseite (den Gleisen zugewandt)
Bayerischer Bahnhof Heidingsfeld Bahnsteigseite um 1900
Bahnhof Heidingsfeld, Lageplan und Gebäudegrundriss 1878

Der Bahnhof Würzburg-Heidingsfeld Ost ist ein reaktivierter Bahnhof im Stadtbezirk Heidingsfeld an der Bahnlinie nach Ansbach und Treuchtlingen bei km 133,9. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Bahnhof geschichtlich bedingt meist Ostbahnhof genannt. Einer Wiederbelebung der Station als Haltepunkt Würzburg-Heidingsfeld Ost hat der Stadtrat im Februar 2015 seine Zustimmung erteilt.

Lage

Der Bahnhof liegt östlich des Altorts an der Straße Am Ostbahnhof und der Kirchhofstraße südwestlich des Heidingsfelder Friedhofs. Südlich verläuft die Eisenbahnstraße parallel zur Bahnstrecke Würzburg-Treuchtlingen.

Geschichte

Im Jahr 1864 eröffnete Heidingsfeld als damals noch selbsständige Gemeinde den Ostbahnhof. Im Reichs-Kursbuch von 1890 wurde der Bahnhof auch als „Bayerischer Bahnhof“ bezeichnet zur Unterscheidung vom 850 m entfernten „Badischen Bahnhof“ (Westbahnhof). Seit der Eingemeindung 1930 gehört der Bahnhof zu Würzburg. Bis in die 1970er Jahre gab es noch ein umfangreiches Dienstleistungsangebot: Bis 1975 eine Stückgutabfertigung und bis 1976 eine Abfertigung für Reisegepäck. Der Service wurde von der Bundesbahn jedoch kontinuierlich reduziert. Karten konnte man ab 1979 bis zur Einführung der Fahrkartenautomaten nicht mehr im Bahnhof, sondern nur noch beim Schaffner kaufen. Im September 1987 wurde der Personenverkehr endgültig eingestellt. [1] Das ehemalige Bahnhofsgebäude wird heute teils gewerblich teils privat genutzt. Die Außenbahnsteige wurden zwischenzeitlich abgebaut.

Bahnhofsgebäude

Das denkmalgeschützte Hauptgebäude ist ein zweieinhalbgeschossiger Walmdachbau mit eingeschossigen Seitenflügeln, entlang der Gleisseite angebaute Perronüberdachung auf Holzsäulen, Sandsteinquaderbau mit sparsamen Gliederungen in spätklassizistischem Stil, um 1860 erbaut. Das Nebengebäude ist ein eingeschossiger Satteldachbau mit Laderampe, Sandsteinquaderbau mit sparsamen Werksteingliederungen in gleichem Stil aus gleicher Zeit.

Bahnhofsanlage

Der Bahnhof Würzburg-Heidingsfeld Ost [2] besteht aus dem stattlichen Empfangsgebäude mit befestigtem Hausbahnsteig und zwei weiteren unbefestigten Bahnsteigen, sowie Güter- und Rangiergleisen. Die Anlagen wurden z.B. von der Firma Karosseriefabrik Voll KG zum Verladen von Karosserien genutzt. Der Bahnhof verfügte früher auch über eine Güterhalle mit Verladestation (u.a. Laderampe) und über Industriegleisanschlüsse für Betriebe des Gewerbegebiets Winterhäuser Straße. Die entsprechenden Anlagen sind teilweise noch erhalten, werden aber nicht mehr genutzt.

Eine Fußgängerunterführung zur Eisenbahnstraße ermöglicht den Bewohnern der den Gleisen gegenüber liegenden Wohnsiedlung am Katzenberg den Zugang zum Bahnhof.

Neustart

Über eine Reaktivierung des Personenverkehrs wurde fortlaufend diskutiert. Zuletzt gab Oberbürgermeister Christian Schuchardt am 9. Februar 2015 im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt, dass eine Ertüchtigung und Reaktivierung des Bahnhofs als barrierefreier Haltepunkt Heidingsfeld Ost dank eines Sonderfinanzierungsprogramms des Freistaates Bayern und damit verbundenen Fördergeldern durchaus möglich wäre. Der Haltepunkt soll zur barrierefreien Erschließung zwei Aufzüge zwischen Füßgängerunterführung und Bahnhofsvorplatz bzw. Mittelbahnsteig erhalten. Vier Millionen Euro würde die Ertüchtigung kosten, von denen wiederum etwa 300.000 Euro den städtischen Haushalt belasten würden. Die Kosten entstehen der Stadt Würzburg durch die Öffnung der Fußgängerunterführung zu den Bahnsteigen, sowie durch die Schaffung von Fahrrad- und PKW-Stellplätzen. Ob der Bahnhof auch zur Eisenbahnstraße hin barrierefrei ausgebaut werden soll ist noch offen, müsste dann aber ebenfalls von der Stadt finanziert werden. [1] Die Natur- und Heimatfreunde Heidingsfeld befürworteten die Reaktivierung, kritisierten allerdings in diesem Zusammenhang die Rückbaumaßnahmen der Straßenbahnlinie 3 durchs Städtle in den vergangenen Jahren. [3] Der Stadtrat sprach sich in einer Abstimmung am 26. Februar 2015 mit einer Mehrheit von 44:1 für die Reaktivierung des Ostbahnhofs aus und sicherte die finanzielle Beteiligung der Stadt zu. [4]

Reaktivierung

Mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 wurde der Bahnhof im Rahmen der Stationsoffensive des Freistaats Bayern wieder eröffnet. [5] Das Unternehmen Go-Ahead Bayern, das künftig die Linie RE80 von Würzburg nach Treuchtlingen bedient, wird dort künftig stündlich halten. Go-Ahead wird jede zweite Zugfahrt von Würzburg über den bisherigen Endpunkt Treuchtlingen hinaus bis Augsburg und München verlängern; so entsteht eine neue Zugverbindung, die umsteigefrei Würzburg mit Augsburg und München verbindet und mit Regionalzugtickets genutzt werden kann. Zudem halten in Würzburg-Heidingsfeld Ost zu den Hauptverkehrszeiten weitere Züge der Linie RB 80, die von Würzburg nach Markbreit und zurück verkehren. Was noch zur Barrierefreiheit fehlte sind die Aufzüge zu den Gleisen und zu den Ausgängen, die im ersten Halbjahr 2023 installiert wurden. [6]

Heutige Ausstattung

Der Haltepunkt Würzburg Heidingsfeld Ost besteht aus einem Seitenbahnsteig am ehemaligen Empfangsgebäude und einem halben Mittelbahnsteig. Diese sind über Treppen, ab April 2023 auch über Personenaufzüge verbunden und von folgenden Straßen zu erreichen:

Laut Kategorisierung der Deutschen Bahn handelt es sich beim Haltepunkt Würzburg Heidingsfeld Ost um einen Haltepunkt der Bahnhofskategorie 5, was einem Stadtteilbahnhof mit minimaler Ausstattung entspricht. P+R-Parkplätze sind nicht vorhanden.

Der Haltepunkt ist mit einem optischen Fahrgastinformationssystem, Blindenleitsystem auf den Bahnsteigen und Fahrscheinautomaten für Nahverkehr ausgestattet und werden von Niederflurtriebwagen angefahren.

ÖPNV

Bis Juni 2001 verfügte der Bahnhof noch über eine regelmäßige Straßenbahnanbindung der Linie 3. Seit deren Einstellung wird der Verkehr von Bussen der Buslinie 16 (Haltestelle Waltherschule bzw. Haltestelle Ostbahnhof) wahrgenommen, die Linie 3 fährt seitdem auf den Heuchelhof. Für eine mögliche Wiederaufnahme des Straßenbahnbetriebs der Stammstrecke der Linie 3 waren die Gleise am Vorplatz des Ostbahnhofs wie auch auf der gesamten Heidingsfelder Innenstadtstrecke bis zum Abzweig Haltestelle Reuterstraße lange noch vorhanden. Ab 2014 wurden jedoch die Gleise und Oberleitungen vollständig zurückgebaut und die Weiche am Abzweig Reuterstraße ausgebaut. Heute lässt sich der einstige Schienenverlauf nur noch erahnen.

Seit 2016 wurden die Bushaltestellen „Ostbahnhof“ und „Eisenbahnstraße“ barrierefrei ausgebaut und ein Aufzug am südlichen Zugang in der Eisenbahnstraße errichtet.

Mit der Eröffnung des Bahnhaltepunkts Heidingsfeld Ost am 11. Dezember 2022 fährt die Buslinie 16 regelmäßig in dichtem Takt die Haltestelle „Ostbahnhof“ an, sowohl in Richtung Juliuspromenade/Stadtmitte, als auch in Richtung Winterhäuser Straße. So haben Fahrgäste, die am neuen Bahnhaltepunkt „Heidingsfeld Ost“ aussteigen, eine gute Anbindung in die Innenstadt und in alle Stadtteile. Vor allem der Stadtteil Heidingsfeld und der Katzenberg profitieren von der Fahrplanverbesserung besonders. [7]

Es werden ca. 25% mehr Fahrten werktags in Heidingsfeld und in der Lehmgrube angeboten. Außerdem fährt die Linie 16 jetzt im 12- und 15-Minuten-Takt in die Stadtmitte. Ein weiterer Pluspunkt ist der neue Halt an der Haltestelle Königsberger Straße in der südlichen Sanderau. Von dort ist ein Umstieg in die Straßenbahn-Linie 1 Richtung Grombühl und 4 Richtung Zellerau möglich. [8]

Bus.png Nächste Bushaltestelle: Ostbahnhof


Bildergalerie

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise und Anmerkungen

Kartenausschnitt

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