Ludwigstraße
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Stadtbezirk: Altstadt/Haug
Postleitzahl: 97070
Bus: Linie 14, Linie 28
Straßenverlauf
Die Ludwigstraße führt vom Theaterplatz (Zusammentreffen von Spiegelstraße und Theaterstraße) stadtauswärts bis zum Berliner Platz.
Namensgeber
Die Ludwigstraße wurde 1868 benannt nach König Ludwig II. von Bayern. [1]
Geschichte
Die Ludwigstraße entspricht dem Streckenverlauf in der Innenstadt der ehemaligen Ludwigs-West-Bahn (1844 bis 1854), einer Bahnstrecke zwischen Bamberg und Aschaffenburg, die über Würzburg führte. Auf dem Gelände des heutigen Mainfranken Theaters befand sich der ehemalige Ludwigsbahnhof, ein Kopfbahnhof. Da die Stadt zu dieser Zeit noch ihren Festungscharakter besaß sollte der Bahnhof innerhalb der Stadtmauern entstehen.
Dominierend im Bild der Ludwigstraße waren früher die monumentalen Eckbauten aus der Gründerzeit am Rennweger- und Haugerring. Die Bauten orientierten sich an Vorbildern in Berlin und Wien. Wir dort wurden in der Ludwigstraße Häuser mit großen Etagenwohnungen gebaut, in denen das gehobene Bürgertum ein standesgemäßes Domizil fand. An der Stelle des heutigen Berliner Platzes umsäumten einst Alleebäume die Gehsteige (siehe historische Abbildung um 1910).
Ludwigstraße und Ludwigshalle 1935 (Blick stadteinwärts)
Ludwigstraße mit Parkhaus Theater 1970
Besondere Merkmale
- Die Ludwigstraße ist 30-Zone.
Sehenswertes
- Wandgemälde mit Gedenktafel für Helena Petrowna Blavatsky, Ludwigstraße 6
- Skulptur „Heilige Familie”, Erwin Misch, vor Ludwigstraße 33
Einrichtungen
- Finanzamt Würzburg (Ludwigstr. 25)
- Schwangerschaftsberatung Sozialdienst katholischer Frauen (Ludwigstr. 29)
- Sozialgericht Würzburg (Ludwigstr. 33)
Gastronomie und Hotels
- Restaurant Karthäuser (Ludwigstraße 1)
- Hotel Amberger (Ludwigstraße 17-19)
- Gallo Nero (Ludwigstraße 21
Unternehmen
- Die Brille Augenoptik (Ludwigstraße 1)
- Filiale der Sparkasse Mainfranken Würzburg (Ludwigstraße 3)
- Auktionshaus Mars (Ludwigstraße 4)
- Stadtbau Würzburg GmbH Kundenzentrum (Ludwigstraße 8)
- Ludwig-Apotheke (Ludwigstraße 10)
- HuK Coburg (Ludwigstraße 20)
- Kamine Hark (Ludwigstraße 23)
- Geschäftsstelle der Versicherungskammer Bayern (Ludwigstraße 27)
- PSD-Bank (Ludwigstraße 22)
Ehemalige Unternehmen und Einrichtungen
- Königliche Universitäts-Druckerei H. Stürtz, vormals Thein'sche Druckerei (Ludwigstr. 7)
- Rassenpolitisches Amt der NSDAP (bis 1938 Ludwigstr. 8, dann Klinikstraße 6)
- Spohr GmbH & Co. Handels KG (Ludwigstr. 23)
- Institut für Altertumswissenschaften und Lehrstuhl für Altorientalistik (Ludwigstr. 6)
ÖPNV
Nächste Bushaltestellen: | Mainfranken Theater, Berliner Ring |
Stolpersteine
In der Ludwigstraße wurden die folgenden Stolpersteine verlegt:
Adresse | Erinnerung an / Historische Notizen | Verlegejahr | ||
Ludwigstraße 1 | Für Wolfgang Hubert, Amalie und Werner Rüssmann
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2022 | ||
Ludwigstraße 4 | Für Elfriede Baer / Am 23. September 1942 nach Theresienstadt und dort am 30. März 1943 ermordet. | 2008 | ||
Ludwigstraße 6 | Für Paul Alarich Baron von Hirsch auf Gereuth / Am 20. Oktober 1941 nach Lodz deportiert und dort am 26. August 1942 ermordet. | 2008 | ||
Ludwigstraße 8 | Für Frieda Steinberg (geb. Rosenbaum) / Am 23. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort am 4. Juni 1943 ermordet. | 2012 | ||
Ludwigstraße 10 | Für Naftalie und Minna Ansbacher
|
2007 | ||
Ludwigstraße 10 | Für Alfred Mayer / Deportiert im Rahmen des „Euthanasieprogramms“ des NS-Regimes und am 1. Dezember 1940 in Chelm (Polen) ermordet. | 2007 | ||
Ludwigstraße 10 1/3 | Für Ida und Julius Süßer
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2007 | ||
Ludwigstraße 10 ½ | Für Bertha Steinhardt / Deportiert von Holland aus am 11. Mai 1943 nach Sobibor und dort am 14. Mai 1943 ermordet. | 2007 | ||
Ludwigstraße 23 | Für Salomon, Bertha, Erich Moritz, Norbert und Oskar Fulder
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2006 | ||
Ludwigstraße 23 | Für Ludwig Loeb / Am 3. September 1940 wurde er mit einem der großen Transporte invalider Häftlinge von Sachsenhausen nach Dachau verlegt, wo er am 25. Januar 1941 starb. Ob er aktiv ermordet wurde oder ein Opfer seiner enorm geschwächten Gesundheit und der unmenschlichen Lebensbedingungen wurde, lässt sich nicht mehr feststellen. | 2017 | ||
Ludwigstraße 23a | Für Heinrich und Lina Leib / Am 27. November 1941 nach Riga-Jungfernhof und im Winter 1941/42 dort oder in der Nähe ermordet. | 2014 | ||
Ludwigstraße 28 | Für Kurt Nathan Fels / Am 17. Juni 1943 nach Theresienstadt deportiert und weiter am 28. Oktober 1944 nach Auschwitz. In Auschwitz vermutlich kurz nach der Ankunft ermordet. | 2009 | ||
Ludwigstraße 29 | Für Hedwig und Marianne Dora Rein / Am 27. November 1941 (Erste Judendeportation in Würzburg) nach Riga-Jungfernhof deportiert und vermutlich dort oder in der Nähe im Winter 1941/42 ermordet. | 2011 | ||
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 3. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1923, S. 221
Angrenzende Straßen
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