Finanzamt Würzburg
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Das Finanzamt Würzburg befindet sich in einem denkmalgeschützen Gebäude in der Ludwigstraße.
Geschichte
Im Herzogtum Ostfranken, dessen Landesherr der Fürstbischof war, lag die Einhebung des Zehnten seit frühen Zeiten in den Händen des "Amtskellers". Die Bezeichnung kommt vom lat. "Cellarius", dem in den mittelalterlichen Klöstern die wirtschaftliche Verwaltung übertragen war. Der "Amtskeller" unterstand dem für die allgemeine Verwaltung zuständigen Amtmann. Beide wurden vom Fürstbischof ernannt, wobei der Amtmann stets ein Adeliger war. Daneben gab es Klosterämter und Vogteien der Ritter und Adelsgeschlechter.
Bis zum Übergang des Hochstift Würzburg im Jahre 1802 an das Königreich Bayern unterstand das Gebiet des heutigen Finanzamts im wesentlichen den Amtskellereien Heidingsfeld, Veitshöchheim, Prosselsheim, Rimpar und Volkach. Die Finanzverwaltung im Stadtbezirk Würzburg wurde durch die Schätzungs- und Steuerstube der hochfürstlichen Residenzstadt Würzburg wahrgenommen.
Bayern führte die in den altbayerischen Gebieten vorhandene Gliederung der Finanzverwaltung durch die Errichtung von Rentämtern auch in Franken ein. So entstanden ein Stadtrentamt Würzburg, beheimatet im Gesandtenbau, ein Landrentamt Würzburg links des Mains und ein solches für den rechtsmainischen Bereich, beide im Rückermainhof ansässig.
Das Hofökonomierent- und -brauamt wurde 1826 mit dem Stadtrentamt vereinigt. 1903 wurden beide Landrentämter zu einer Behörde zusammengefasst. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Monarchie in Bayern ging die Steuerhoheit am 1. Oktober 1919 auf das Deutsche Reich über. die bisherigen Rentämter führten nun die Bezeichnung "Finanzamt". In Bayern wurden für die neun Regierungsbezirke die Landesfinanzämter München, Nürnberg und Würzburg gebildet. Letzteres umfasste die Regierungsbezirke Unterfranken und Rheinpfalz. Die Finanzämter Würzburg Stadt und Land wurden 1922 zu einem Amt, dem "Finanzamt Würzburg" fusioniert. Das Dienstgebäude befand sich in der Gardistenstraße an Stelle der heutigen Berufsfeuerwehr Würzburg.
Im Zweiten Weltkrieg bezog das Finanzamt 1942 das nach der Behördenreform das bisherige Dienstgebäude des Oberfinanzpräsidenten am heutigen Standort. Das Gebäude brannte beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 vollständig nieder und wurde erst langsam wieder aufgebaut und später erweitert.
Baubeschreibung
Das Altgebäude ist ein dreiflügeliger zweigeschossiger Mansardwalmdachbau über Kalksteinsockelgeschoss. Er besitzt einen übergiebelten Mittelrisalit mit Kolossalpilastern und Trophäen. Zugehörig ist ein dreigeschossiger Walmdachanbau mit Putzmauerwerk mit figürlicher und ornamentaler Sandsteingliederung, errichtet im barockisierenden Jugendstil zwischen 1915 und 1918.
Zuständigkeit
Das Finanzamt ist für folgende Festsetzungen und Feststellungen zuständig:
- Einkommensteuer
- Körperschaftsteuer
- Lohnsteuer
- Umsatzsteuer
- Gewerbesteuer (Messbetrag)
- Einheitsbewertung (Grund- und Betriebsvermögen)
Anschrift
- Finanzamt Würzburg
- Ludwigstraße 25
- 97070 Würzburg
- Telefon:0931 - 387-0
- Telefax: 0931 - 387-4444
- E-Mail: poststelle@fa-wue.bayern.de
ÖPNV
Nächste Bushaltestelle: | Berliner Platz |
Siehe auch
Quellen
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Würzburg, Nr. D-6-63-000-305
Weblinks
- Internetseiten des Finanzamtes Würzburg
- Kontaktdaten des Finanzamtes Würzburg
- Finanzamt Würzburg im DenkmalAtlas 2.0
- Geschichte des Finanzamtes Würzburg auf finanzamt.bayern.de