Kurie Krautheim
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Die Kurie Krautheim (auch: Großkrautheim, weitere Schreibweise: Crutheim) war bis zum Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 ein ehemaliger, auf zwei Gebäude verteilter Domherrnhof in der Würzburger Altstadt.
Lage
Die Kuriengebäude lagen in der Plattnerstraße 14 und der Sterngasse 16. Nach Osten grenzten sie an die Vikarie Klein-Krautheim und die Kurie Marmelstein. Die Grenzmauer im Süden trennte den Garten von dem der Kurie Öttingen, daran anschließend lag der Hof zum Wolfmannszichlein. In der Nordwestecke des Grundstücks war das Gebäude der Vikarie Kemmlein.
Die frühere Adressbezeichnung war Distrikt III, Nr. 91 und 155. [1] [2]
Namensgeber
Der Hof war benannt nach dem edelfreien Ministerialengeschlecht aus Krautheim/Jagst. 1249 ist Domdechant Arnold von Krautheim als Besitzer gesichert.
Geschichte
Zum Domherrnhof Krautheim gehörten die Vikarie Klein-Krautheim und eine Kapelle. In der Kurie wohnten Rudolf II. von Scherenberg ab 1466 in seiner Zeit als Scholasticus und Generalvikar, 1453 als Fürstbischof und Julius Echter von Mespelbrunn in seiner Zeit als Domdechant ab 1573 und Fürstbischof 1571.
Nach der Säkularisation ging der Hof in den Besitz der Stahel'sche Universitäts-Buchhandlung über. 1863 wurde der Hof geteilt: Hs.-Nr. 14 der Plattnerstraße blieb im Besitze der Familie Stahel bis zum Jahre 1890. Danach erwarb die Stadt Würzburg das Gelände, zum Zwecke des Baues einer Straße bis zum Franziskanerplatz. Das Bauprojekt kam aber nie zur Ausführung. Das Portal der Kurie in der Sterngasse blieb nach dem Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 erhalten und steht heute unter Denkmalschutz.
Baubeschreibung
- ► Eine detaillierte Baubeschreibung der Kurie Krautheim ist dem Buch von Jörg Lusin (siehe Abschnitt „Quellen und Literatur“) zu entnehmen.
Architektur des Portals
Das Portal der ehemaligen Kurie Krautheim besteht aus einem Mauerrest mit rustiziertem Rundbogenportal und Wappenrelief aus Sandstein. Es wurde im Stil des Barock im Jahr 1721 errichtet.
Heutige Nutzung
Hier existierte ab 1869 die Conditorei W. F. Wucherer. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf dem Ruinengelände Plattnerstr. 14 das Druck- und Verlagshaus der Main-Post errichtet. Diese Tageszeitung ist inzwischen auf den Heuchelhof umgezogen. Heute ist dort der Würzburger Weltladen untergebracht. Das Gebäude in der Sterngasse beherbergt die Hauptabteilungen VII bis IX des Bischöflichen Ordinariats.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Würzburg, Nr. D-6-63-000-145
- Jörg Lusin: Die Baugeschichte der Würzburger Domherrnhöfe. Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. Würzburg / Würzburger Diözesangeschichtsverein 1984 (Stadtbücherei Würzburg Drk 1 Lus)
- Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 302
Einzelnachweise
Kartenausschnitt
- Ehemaliger Standort