Kurie Öttingen
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Die Kurie Öttingen (auch: Oetingen, Ottingen, Utingen) war bis zum Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 ein ehemaliger Domherrnhof in der Würzburger Altstadt.
Lage
Die Kurie Öttingen wurde nach Norden begrenzt vom Marmelsteiner Hof, dem Garten der Kurie Krautheim und dem Südflügel des Hofes Wolfmannszichlein. In der Gasse gegenüber lag die Kurie Seebach. Im Westen grenzte der Garten der Kurie an den Hof zum Grünen Stein.
Die alte Bezeichnung war Distrikt III, Nr. 88 [1], die neue ist Domerschulstraße 4.
Namensgeber
Der Name leitet sich vom Geschlecht der Herren von Oettingen ab. Namensgebender Besitzer war der Archidiakon Bertold von Oettingen (1195). [2]
Geschichte
Die Eintragung der Kurie Öttingen erfolgte erst in der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert und nicht gemeinsam mit allen anderen Domherrnhöfen um 1400. Nach der Säkularisation kaufte 1806 der letzte Besitzer, der Domherr Adam Joseph Maria Valentin Donat Heußlein von Eussenheim, den Hof vom Königreich Bayern. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde er zu Wohn- und Geschäftszwecken umgebaut. Dabei sind große Teile abgerissen und neu errichtet worden. Die letzte, originale Bausubstanz wurde nach der Bombardierung Würzburgs 1945 abgebrochen. Heute steht in der Domerschulstraße 4 ein Wohnhaus.
Historische Abbildungen
Baubeschreibung
Das schmale Grundstück war etwa in der Mitte in einen Garten- und Hofteil geteilt. Auf der Straßenseite und im Westen standen zwei etwa gleichgroße Gebäude. Die Grenze nach Süden und Norden bildeten jeweils Nebengebäude und ein versetzter Südflügel. Felix Mader beschreibt 1915 den Hof als eine charakterische Anlage der Barockzeit mit einer mächtigen Einfahrt im Ostflügel. Hinter dem Westflügel befand sich der Garten. [3]
- ► Eine detaillierte Baubeschreibung der Kurie Maßbach ist dem Buch von Jörg Lusin (siehe Abschnitt „Quellen und Literatur“) zu entnehmen.
Siehe auch
- Baudenkmäler in Würzburg
- Domherrnhöfe in Würzburg
- Adam Joseph Maria Valentin Donat Heußlein von Eussenheim
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Würzburg, Nr. D-6-63-000-245
- Jörg Lusin: Die Baugeschichte der Würzburger Domherrnhöfe. Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. Würzburg / Würzburger Diözesangeschichtsverein 1984 (Stadtbücherei Würzburg Drk 1 Lus)
Einzelnachweise und Hinweise
- ↑ Uraufnahme im geoportal.bayern.de/bayernatlas
- ↑ Weitere Domherren der Herren von Oettingen waren Conrad von Oettingen (Archidiakon, 1305), Eberhard von Oettingen (1328) und Friedrich von Oettingen (1382).
- ↑ Felix Mader (Bearb.): Die Kunstdenkmäler von Unterfranken und Aschaffenburg, XII: Stadt Würzburg. München 1915, ND München / Wien 1981, S. 582 ff.