Glockengießerei Gebrüder Klaus
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Die Glockengießerei Gebrüder Klaus war ein metallverarbeitender Handwerksbetrieb in der Stadt Heidingsfeld.
Geschichte
Die Gebrüder stammen aus einer alten, thüringischen Glockengiesserfamilie, die bereits im 15. Jahrhundert dort Glocken gegossen haben. Firmeninhaber Arnold Klaus war ab 1891 politisch tätig und setzte sich für die Eingemeindung Heidingsfelds nach Würzburg ein. Zwischen 1903 und 1908 war er Mitglied im Magistrat der Stadt Heidingsfeld. 1911 übergab er die Gießerei an die namensgebenden Brüder. Lorenz Klaus, einer der Handwerksmeister, arbeitete als Glockengießer noch bis 1937. Nach der Zerstörung des Betriebs 1945 wurden ab 1949, als Filialbetrieb der Erdinger Gießerei Karl Czudnochowsky, noch bis 1951/1952 Glocken an der Heidingsfelder Stadtmauer gegossen. Die zweite in Unterfranken tätige Glockengießerei G. A. Hermann in Schweinfurt hatte schon im Zweiten Weltkrieg ihre Tätigkeit eingestellt.
Firmenaktivitäten
Die Glockengießerei Klaus hatte bis zum Jahr 1883 bereits 660 Glocken geliefert, darunter ein harmonisches Siebengeläute mit einer großen Glocke für die Pfarrei Grafenrheinfeld. Die Gießerei Klaus lieferte Glocken in den gesamten nordbayerischen Raum und darüber hinaus.
Glockengussaufträge aus Würzburg und Umgebung
- 1889: Glocken für die Pfarrkirche St. Laurentius (Heidingsfeld) (drei der Glocken wurden am 4. März 1918 abgenommen und für Kriegszwecke eingeschmolzen); 1925 wurden zwei Ersatzglocken nachgeliefert.
- 1911: Glocken für die Pfarrkirche St. Bartholomäus (Bergtheim)
- 1926: Michaelsglocke der Kriegergedächtniskapelle (Neubrunn)
- 1927: Glocke der Pfarrkirche St. Barbara (Frauenland)
- Glocken der Mutterhauskirche
- 1929, 1930 und 1946: Sechs Glocken für das Käppele
- 1930: Glocken der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer (Sonderhofen)
- 1950: Kleine Glocke der Pfarrkirche St. Petrus und Paulus und St. Maria Magdalena (Bieberehren)
- 1950: Viertelstundenschlag im Erkertürmchen des Grafeneckart
Ehrungen und Auszeichnungen
Auf der Landes-Industrieausstellung in Nürnberg erhielt die Gießerei 1882 eine Silbermedaille.
Ehemaliger Firmensitz
- Julius-Echter-Straße 1 und 6-8
- 97084 Würzburg
Siehe auch
Literatur
- Rainer Leng (Hrsg.): Die Geschichte der Stadt Heidingsfeld. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Regensburg 2005, S. 182, 192, 260, 462, 536.
- Horst Wolf / Christoph Bauer: Heidingsfeld. Ansichten einer alten Stadt. Postkarten aus der Sammlung Horst Wolf, Würzburg 1998, S. 56f.
- Glockengiesser - Verzeichnis in: Heinrich Otte, Glockenkunde, 1. Auflage, Leipzig 1884.
Kartenausschnitt
- Ehemaliger Firmensitz