Geschichte des WuF-Zentrums

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WuF-Zentrum in der Burkarderstraße 12

WuF-Zentrum in der Burkarderstraße 12 (1979)

Das WuF-Zentrum wurde im Mai 1977 von einigen Gruppierungen der linksalternativen Szene Würzburgs in der Burkarderstraße 12 mit der Absicht ins Leben gerufen, ein autonomes Selbsthilfegruppen- und Kleinkunstzentrum für Würzburg zu errichten. Es trafen sich dort die Selbstorganisation der Zivildienstleistenden, die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG-VK), die Netzwerk-Selbsthilfegruppe, die Gruppe Umweltschutz, die Fachschaftsinitiative Pädagogik der Universität Würzburg und die Würzburger Schwulengruppe WüHSt (ursprünglich rzburger Homosexuelle Studenteninitiative) sowie in den Jahren 1979 und 1980 die Volksfront [1] und das Anti-Strauß-Komitee. [2]

Die Botschaft „Werdet unsere Freunde“ war Markenzeichen einer Örtlichkeit, die sich in wenigen Jahren vom simplen Treff einiger Gruppen zu einem kleinen Kommunikationszentrum mauserte. Im Mai 1982 musste das WuF dichtmachen, weil die Vermieter den Mietvertrag nicht mehr verlängern wollten. Eine Begründung wurde mitgeliefert: Die Belästigungen wären nicht mehr zu ertragen, denen sie ausgesetzt seien. Vor allem Telefonanrufe, bei denen gefordert wurde, die „WuF“-Leute rauszuschmeißen, nähmen immer mehr überhand und könnten nicht mehr verkraftet werden.

Eine Schließung des WuF-Zentrums bedeutete auch das Aus für ein Kulturprogramm, in dessen Rahmen auch regelmäßig Filme gezeigt wurden, die eine echte Alternative zum sonstigen Leinwand-Angebot in der Stadt waren und von Kino-Kennern hoch geschätzt wurden. [3]

Am 8. Mai 1982 wurde das WuF-Zentrum mit einem Trauermarsch durch die Altstadt zu Grabe getragen und am Abend als Abschluss eine „Exodus-Fete“ im WuF-Zentrum gefeiert. Ein neues, größeres Zentrum sollte so bald wie möglich wieder angemietet werden. Bis es soweit war, fanden die Treffen der Würzburger Schwulengruppe in der ESG-Kneipe „Roter Hahn“ statt. Um dem Anliegen eines neuen WuF-Zentrums eine rechtliche Form zu geben, wurde am 13. Oktober 1982 in den Räumlichkeiten des Autonomen Kulturzentrums Würzburg AKW! in der Martin-Luther-Straße 4 der WuF (Werdet unsere Freunde) e.V. gegründet und am 15. März 1983 in das Vereinsregister eingetragen. Der Verein setzte sich aus den Gruppen Umweltschutzgruppe, DFG-VK, Volksfront und Würzburger Schwulengruppe WüHSt zusammen.

Trauermarsch zur Schließung des WuF-Zentrums am 8. Mai 1982

WuF-Zentrum im Nigglweg 2

Entwicklung zum Schwulenzentrum

Anfang des Jahres 1983 wurden nach intensiver Suche neue Räume gefunden: die Räume im Erdgeschoss des Anwesens Nigglweg 2, einer ehemaligen Schreinerei. Voller Tatendrang machten sich die im WuF e.V. vertretenen Gruppen (WüHSt, Umweltschutzgruppe, DFG-VK) an den Umbau der Räumlichkeiten, und Arbeit gab es wahrlich genug: Aus Räumlichkeiten, die lediglich aus kahlen Wänden und Betonböden bestanden, galt es, ein gemütliches Zentrum zu zaubern. Wände wurden durchbrochen und neue Türen gesetzt, Strom- und Wasserleitungen mussten verlegt und ein WC eingebaut werden. Der Holzboden mit Isoliermaterial wurde verlegt, Theke und Bühne gebaut und Beleuchtung installiert.

Nach 3-monatigen tagtäglichen intensiven Arbeiten von morgens bis in die späten Abendstunden konnten die ehemaligen WuF-Witwen das neue WuF-Zentrum als WuF-Bräute am 30. April 1983 zu den Klängen des Triumpfmarsches einweihen und die mühevolle Arbeit der vergangenen Monate würdigen. Im Anschluss daran zeigten Georgette Dee und Terry Truck ein musikalisches Repertoire ihres Könnens.

Einweihungsfeier des WuF-Zentrums am 30. April 1983

Im Laufe des Jahres 1983 entwickelte sich das WuF-Kommunikationszentrum durch die Austritte der anderen Gruppen (Umweltschutzgruppe ging in den GRÜNEN auf, DFG-VK zogen ins Autonome Kulturzentrum Würzburg, Volksfront löste sich auf) zum Würzburger Schwulenzentrum, denn in den Räumlichkeiten verblieb nur noch die Würzburger Schwulengruppe WüHSt, die es mit Leben erfüllte.

1987 - 1988

Am 5. März 1987 nahm der zuvor auf Initiative von Mitgliedern der Würzburger Schwulengruppe neu gegründete gemeinnützige Verein AIDS-Hilfe Würzburg seine Arbeit im WuF-Zentrum auf. „Man wollte die Verantwortung für die Thematik AIDS nicht alleine den Leuten überlassen, die sehr viel darüber geredet und geschrieben hatten: den Politikern, Kirchenvertretern und all den anderen selbsternannten AIDS-Experten.“ [4] Die AIDS-Arbeit im WuF-Zentrum wurde als ein wichtiges und dringendes Arbeitsfeld angesehen. Die AIDS-Hilfe bezog zunächst einen kleinen Raum neben der Küche im WuF-Zentrum; gedacht war dieser Raum eigentlich als Lagerraum, musste nun aber als Büro und Beratungsraum für die AIDS-Hilfe dienen.

Aufgrund zweier Bescheide der Stadt Würzburg vom Amt für öffentliche Ordnung vom 9. Juli 1987 und des Bauaufsichtsamtes vom 28. Juli 1987 wurde dem WuF-Zentrum untersagt, die Räumlichkeiten weiterhin als Vereinsheim zu nutzen. Damit wurde die Arbeit der „Würzburger Schwulengruppe WüHSt e.V.“ und „AIDS-Hilfe Würzburg e.V.“ an diesem Ort offiziell verboten, weil weder eine Umnutzung der ehemaligen Schreinerei als Vereinsheim beantragt worden war, noch eine Schankerlaubnis nach dem Gaststättengesetz vorliegen würde. Das WuF-Zentrum betrachtete die Anordnung als politische Schikane, mit der die Arbeit der Initiativen gestört werden sollte. Der Vorstand der AIDS-Hilfe sah die De-facto-Schließung als Teil einer „repressiven und unmenschlichen AIDS-Politik im Zusammenhang mit dem Bayerischen AIDS-Maßnahmenkatalog“. [5] [6] [7] [8]

Durch intensive Lobbyarbeit bei der Stadtverwaltung und im Würzburger Stadtrat sowie durch eine groß angelegte Öffentlichkeitsarbeit wurde in der Folgezeit erreicht, dass die Räumlichkeiten des WuF-Zentrums weiterhin für Gruppenabende und als Sitz der AIDS-Hilfe Würzburg genutzt werden konnten. So zeigten sich im Herbst 1987 Ansätze eines neuen Anlaufs für die Nutzung des WuF-Zentrums. Man war übereingekommen, gruppenintern 14-tägige Treffen der Schwulengruppe im WuF-Zentrum festzusetzen. Vor allem den jüngeren WüHSt-Mitgliedern und dem neu gewählten Vorstand war es zu verdanken, dass es mit der Arbeit der Schwulengruppe und dem WuF-Zentrum wieder bergauf ging. Im Frühjahr 1988 wurde festgelegt, dass sich die offenen Donnerstagabende ab sofort mit Themenabenden im 14-tägigen Rhythmus abwechseln sollten.

1988 - 1990

Vom 28. Mai bis zum 26. Juni 1988 fand anlässlich des 5-jährigen Bestehens des WuF-Zentrums im Nigglweg 2 und „15 Jahre Öffentlichkeitsarbeit der Würzburger Schwulengruppe“ eine Jubiläumsausstellung im WuF-Zentrum statt. Von diesem Zeitpunkt an ging es auch mit dem WuF-Zentrum wieder bergauf. Zwar wurden noch Mitte 1988 Überlegungen angestellt, das alte WuF im Nigglweg 2 aufzugeben und sich neue Räume zu suchen, doch wurden diese Pläne bald wieder verworfen, da die Mietpreise für gleichartige gewerbliche Objekte viel zu hoch waren.

Im August/September 1988 erkundigte sich der WuF-Vorstand bei der Stadt Würzburg, ob es möglich wäre mit einer einmaligen Genehmigung eine öffentliche Silvesterfete im WuF-Zentrum zu veranstalten und bekam ein positives Signal. Zwar erfolgte von Seiten eines schwulen Gastwirtes, der im WuF-Zentrum eine Konkurrenz sah, eine Anzeige aufgrund der Nutzung des WuF-Zentrums für öffentliche Veranstaltungen, jedoch verlief diese Anzeige mit der Einstellung des Verfahrens im Sande.

Im Juni 1989 jährte sich der Christopher Street Day (CSD) zum 20. Male. 1969 hatten sich die Schwulen erstmals gegen die öffentliche und polizeiliche Unterdrückung gewehrt, indem sie die New Yorker Schwulenbar „Stonewall“ besetzten. Grund genug für die Würzburger Schwulengruppe und das WuF-Zentrum dieses Ereignis gebührend zu feiern. Nachdem WüHSt am 10. Juni 1989 vormittags einen Infostand am Oberen Markt unterhielt, konnte abends bei einem Revolutionsball im Autonomen Kulturzentrum Würzburg AKW gefeiert werden.

Revolutionsball am 10. Juni 1989 im AKW!
Plakat zur Benefizfete „Wenn die Blätter fallen ...“ am 28. Oktober 1989 im AKW!

Um im WuF-Zentrum eine intensivere Gruppenarbeit (AIDS-Hilfe Würzburg, Rosa Hilfe, Bibliothek) zu ermöglichen, wurden am 1. September 1989 die oberen Stockwerke des Anwesens Nigglweg 2 angemietet, gleichzeitig führte der WuF e.V. zur Eröffnung einer weiteren Finanzierungsmöglichkeit des WuF-Zentrums die Fördermitgliedschaft ein. Hierzu fand am 28. Oktober 1989 im AKW! die Benefizfete „Wenn die Blätter fallen ...“ statt, bei der der schwule Männerchor Nürnberg „MäNü“ auftrat; danach ging's weiter mit Disco.

Benefizfete „Wenn die Blätter fallen ...“ zugunsten des WuF-Zentrums am 28. Oktober 1989 im AKW!

Am 9. November 1989 fiel die Mauer der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Dies ermöglichte in der Folgezeit auch Besuche der Würzburger Partnerstadt Suhl in Thüringen. Der Vorstand des WuF-Zentrums nahm die am 6. und 7. Juni 1990 in Suhl stattgefundenen AIDS-Informationstage der Würzburger Informations- und Kontaktstelle für Mitarbeit und Selbsthilfegruppen (IKOS) zum Anlass, dort auch das WuF-Zentrum und seine Arbeit vorzustellen. Das „Freien Wort“, die Tageszeitung für Südthüringen, berichtete in seiner Ausgabe vom 25. Juni 1990 unter der Überschrift „Was ist WuF?“ ausführlich darüber. [9]

1990 - 1994

Im Januar 1990 präsentierte sich in der WuF-Vorschau zum ersten Mal das „Medusas Lesbennest (LeNe)“, die erste lesbische Gruppe im WuF-Zentrum. In der Mitgliederversammlung des WuF e.V. am 29. April 1990 wurde als Folge dessen zum ersten Mal in der Geschichte des WuF-Zentrums eine lesbische Frau in den Vorstand gewählt. In den Folgemonaten kam als Programmpunkt zum „schwulen Videoabend“ auch ein „lesbischer Videoabend“ hinzu. Innerhalb des Vorstandes war man sich allerdings einig, dass es reine „Nur für Frauen“-Veranstaltungen im WuF-Zentrum aufgrund der Satzung nicht geben konnte.

Alljährlich begehen die Schwulen und Lesben in aller Welt Ende Juni den Christopher-Street-Day, der an den Widerstand der New Yorker Schwulen gegen öffentliche und polizeiliche Willkür erinnert und Ausgangspunkt für die weltweite Schwulenbewegung wurde. Am 30. Juni 1990 erinnerten auch die Würzburger Schwulengruppe und Medusas LeNE mit Infoständen am Oberen Markt an dieses Ereignis. [10]

Infostände der Würzburger Schwulengruppe WüHSt und Medusas LeNe zum CSD 1990

Mitte 1990 plante das WuF-Zentrum in Zusammenarbeit mit einem Architekturbüro einen größeren Umbau des Anwesens Nigglweg 2, was jedoch an den fehlenden finanziellen Mitteln des Vereins scheiterte.

Besuch der Landesgartenschau am 15. August 1990

Vom 27. April bis zum 21. Oktober 1990 hatte das WuF-Zentrum die Landesgartenschau 1990 in unmittelbarer Nachbarschaft. Dies nutzten Mitglieder des WuF-Zentrums am 15. August zu einem Besuch des Landesgartenschaugeländes. Dabei entstand eine Aufnahme, die das WuF-Zentrum im unrenovierten Zustand zeigt. Der abgefallene Putz unter dem Fenster im 1. Stock wurde durch Hängegeranien kaschiert.

Im September 1990 kam es zum Eklat zwischen den Schwulen und Lesben im WuF-Zentrum. Männer waren an den Frauenabenden zwar gerade noch geduldet, aber nicht gerne gesehen. Die Mehrheit des Vorstandes sah darin einen Bruch der vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit und schloss eine weitere Zusammenarbeit mit Frauen von Medusas LeNe aus, die den Gründungsanspruch der Lesbengruppe auf Zusammenarbeit mit den schwulen Männern nicht weiterhin verfolgen wollten, worauf ein Großteil der lesbischen Frauen das WuF-Zentrum verließ und nur noch wenige ausharrten. Im Dezember 1990 benannten sich die im WuF-Zentrum verbliebenen Lesben um in „Artemis“. Bei der Neuwahl des WuF-Vorstandes im Februar 1991 wurde erneut eine Lesbe in den Vorstand gewählt, doch schon im Juni darauf stellte „Artemis“ aufgrund der geringen Nachfrage bei ihren Veranstaltungen diese ein.

Erst ein Jahr später, im Februar 1992, etablierte sich wieder ein „Frauen-Videoabend“ im WuF-Zentrum. Die Würzburger Schwulengruppe WüHSt feierte im selben Jahr mit zahlreichen Großveranstaltungen und einer breiten Öffentlichkeitsarbeit ihr 20-jähriges Jubiläum. Das WuF-Zentrum konnte auf 15 Jahre zurückblicken. Besonders auffallend war hier das Auftreten im Rahmen des „Infomarktes der Würzburger Selbsthilfegruppen“ am Samstag, 27. Juni 1992 in der Innenstadt. Keine Berührungsschwierigkeiten zeigten die bayerische Staatssekretärin für Arbeit und Sozialordnung Barbara Stamm und der Würzburger Sozialreferent Dr. Peter Motsch beim Besuch des Infostandes der Schwulengruppe am Oberen Markt. Etwas unsicher wurde die CSU-Prominenz allerdings dann doch, als sie von der Würzburger Bewegungstunte Rotkäppchen zur Begrüßung Rosen überreicht bekamen. Im schrillen rosa Fummel erleuchtete sie die Innenstadt als Symbolfigur für „20 Jahre WüHSt“. Der Hut, ein riesengroßer Rosa Winkel, trug das Vereinslogo, die Jubiläumszahlen 1972-1992, sowie das maßstabsgetreu verkleinerte WuF-Zentrum.

WuF-WüHSt-Infostand am 27. Juni 1992 zum Jubiläum 15 Jahre WuF-Zentrum und 20 Jahre Würzburger Schwulengruppe

Ebenfalls 1992 konnte die AIDS-Hilfe auf 5 Jahre ihres Bestehens zurückblicken.

Im Januar 1993 gründete sich im WuF-Zentrum erneut eine Lesbengruppe unter dem Namen „WüL (Würzburger Lesben) aktiv“. Im April 1993 zog die AIDS-Hilfe aus dem WuF-Zentrum in größere Räumlichkeiten, die ihr von der Stadt Würzburg angeboten worden waren. Im Juni 1993 startete das WuF-Zentrum und die Würzburger Schwulengruppe die GAY DISCO im Autonomen Kulturzentrum Würzburg mit einer großen Auftakt-Fete zum Christopher Street Day. Entstanden war die GAY DISCO aus der Idee, die schwule Szene in Würzburg durch eine monatliche Großveranstaltung zu bereichern.

Mehrere Gespräche mit dem damaligen Sozialreferenten Dr. Peter Motsch und sein Besuch im WuF-Zentrum führten dazu, dass die Rosa Hilfe durch Beschluss des Sozialhilfeausschusses der Stadt Würzburg finanziell bezuschusst und als Beratungsdienst für Homosexuelle in Schwierigkeiten offiziell anerkannt wurde.

Im November 1993 wurde die Satzung des WuF e.V. den Erfordernissen zur Erlangung der Gemeinnützigkeit ergänzt und angepasst. Nach zwei Terminen beim Finanzamt Würzburg im Jahre 1994 kam man aufgrund der geforderten Auflagen des Finanzamtes nach Abwägung aller Interessen des Vereins zu der Erkenntnis, einen Antrag auf Gemeinnützigkeit nicht weiter zu verfolgen.

1994 - 1995

Am 27. März 1994 traf sich zum ersten Mal die Selbsthilfegruppe für Transsexuelle und Angehörige - Transidentitas im WuF-Zentrum. [11] [12]

Von April bis Juni 1994 erfolgte eine grundlegende Renovierung des Veranstaltungsraumes des WuF-Zentrums. Als äußeres Zeichen des schwul-lesbischen Zusammenlebens im WuF-Zentrum malte man auf die südliche Wand des Raumes einen großen Regenbogen. Ein Großbildprojektor wurde angeschafft, um so die Filmvorführungen im WuF-Zentrum attraktiver zu gestalten.

Im September 1994 riefen lesbische Frauen der Gruppe WüL aktiv analog zur „Rosa Hilfe Würzburg“ ein „Lesbentelefon“ ins Leben, das „eine ungezwungene Frau-zu-Frau-Begegnung, die Beratung, Information, Hinweise, Kommunikation, … Eigenkreativität- und –engagement leisten will“. Der WuF e.V. unterstützte das „Lesbentelefon“ sowohl ideell wie finanziell.

AIDS ging auch am WuF-Zentrum nicht spurlos vorüber. Im Januar 1995 starben zwei der aktivsten Mitglieder der Würzburger Schwulengruppe und des WuF-Zentrums, unter anderem auch der Initiator und Hauptveranstalter des „Schwulen Filmfestes Würzburg“.

Interne Differenzen zwischen den Mitarbeiterinnen des „Lesbentelefons“ und dem Vorstand des WuF-Zentrums führten im August 1995 zur Aufkündigung der gemeinsamen Zusammenarbeit und dem erneuten Auszug der Lesben aus dem WuF-Zentrum.

1995 - 1998

Die Folgejahre waren geprägt von einer weiteren Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit und Zunahme der Veranstaltungen sowohl im wie auch außerhalb des WuF-Zentrums. Auch hier arbeiteten die Würzburger Schwulengruppe WüHSt und das WuF-Zentrum Hand in Hand zusammen.

Im Februar 1995 zog die GAY DISCO von der AKW!-Kneipe in den zwischenzeitlich fertiggestellten großen Saal, die „Dance Hall“ um, die Kneipe blieb als Möglichkeit, sich in Ruhe unterhalten zu können.

Intensiviert wurde auch die AIDS-Öffentlichkeitsarbeit. Ein breitgefächertes Rahmenprogramm zum Welt-AIDS-Tag 1995 unter dem Motto „Gemeinsame Rechte – Gemeinsame Verantwortung“ machte dies deutlich. Am Vorabend des Welt-AIDS-Tages fand ein ökumenischer Gottesdienst in der evangelisch-lutherischen Kirche St. Stephan statt. Mit einem großen Infostand auf dem Domvorplatz stellten die AIDS-Beratung Unterfranken, die AIDS-Hilfe Würzburg e.V. und die Würzburger Schwulengruppe mit dem Verteilen von „Red Ribbons“ ihre Arbeit vor und machten auf die Situation von HIV-Infizierten und AIDS-Kranken aufmerksam. Die GAY DISCO im Autonomen Kulturzentrum am Samstagabend fand ganz im Zeichen des Welt-AIDS-Tages statt. Mit diesen Aktionen wollten die in der AIDS-Arbeit tätigen Organisationen und Gruppen (Psychosoziale AIDS-Beratungsstelle der Caritas, AIDS-Hilfe Würzburg e.V., Arbeitsgruppe AIDS des Missionsärztlichen Institutes, WüHSt e.V. – Würzburger Schwulengruppe, ESG sowie die Katholische AIDS-Seelsorge) die Bedeutung des Tages herausstellen. [13] [14] [15]

Das WuF-Zentrum und seine Gruppen in der WuF-Vorschau Dezember 1997

Am 13. Januar 1996 veranstaltete die Würzburger Schwulengruppe die 1. Dresscode-Night im WuF-Zentrum. Der Zutritt war nur für Männer in Leder, Jeans, Gummi oder Uniform. Sie kam damit dem Wunsch vieler Mitglieder nach einer solchen Veranstaltung nach. Nach dem großen Erfolg dieser Veranstaltung folgte am 20. April 1996 die 2. Dresscode-Night im WuF-Zentrum. 1 ½ Jahre später sollte sich daraus der „Lederclub Würzburg“ gründen.

Im Dezember 1996 gründete sich der „Schwule Chor Würzburg“, der an jedem 2. und 4. Sonntag im Monat im WuF-Zentrum probte.

Das Jahr 1997 wartete mit drei Jubiläen auf: 25 Jahre Würzburger Schwulengruppe WüHSt e.V., 20 Jahre WuF-Zentrum und 10 Jahre AIDS-Hilfe Würzburg e.V.. Höhepunkt war die Großveranstaltung Würzburg unterm Regenbogen – CSD 1997 in Mainfranken, die vom 13. – 15. Juni stattfand. [16] [17] [18]

Wuerzburg gay-web de 200301 Werbeanzeige.jpg

Parallel zu den CSD-Veranstaltungen wurden im Juni 1997 die ersten schwul-lesbischen Internetseiten Würzburgs mit „wuerzburg.gay-web.de“ ins Leben gerufen. „wuerzburg.gay-web.de“ war der bundesdeutschen Arbeitsgemeinschaft „stadt.gay-web.de“ angeschlossen, die sich zum Ziel gesetzt hatte, die bundesdeutschen schwulen und lesbischen Internetseiten zu vereinheitlichen und so den Besucherinnen und Besuchern leichter zugänglich zu machen.

Am 15. Juni 1997 hatten die „Würzburger Queersänger“, die sich ein halbes Jahr vorher als „Schwuler Chor Würzburg“ gegründet hatten, ihren ersten öffentlichen Auftritt im WuF-Zentrum.

Auf der Mitgliederversammlung der Würzburger Schwulengruppe WüHSt e.V. am 29. Juni 1997 wurde der Vorstand des Vereins damit beauftragt, eine „Fusion“ der Vereine WüHSt e.V. und WuF e.V. in die Wege zu leiten. Das Ziel sollte sein, „alle Kräfte“ in einem Verein zu bündeln. Im übertragenen Sinne ließ sich auch von der „Heirat zweier Vereine“ sprechen.

Am 15. August 1997 erfolgte eine Einladung an alle Jungs zwischen 16 und 25 zum 1. Treff der „Schwulen Jugendgruppe Würzburg“ und danach immer am 3. Freitag im Monat im WuF-Zentrum. Es war die Geburtsstunde von „GayWürz“, der ersten schwulen Jugendgruppe in Würzburg.

Nachdem die Dresscode-Nights bereits seit Ende 1996 sowohl von auswärtigen wie auch von den Würzburger Leder- und Uniformmännern sehr gut angenommen worden waren, kam es am 12. Dezember 1997 zu einem 1. Stammtisch-Treffen des LC WÜ – Lederclub Würzburg im WuF-Zentrum.

1998 - 2002

In der Mitgliederversammlung des WuF (Werdet unsere Freunde) e.V. am 29. März 1998 wurde der Verein umbenannt in „WuF (Werdet unsere Freunde) – Verein zur Förderung von Emanzipation, Kommunikation und Kultur – WüHSt e.V.“ und es kam zu einer Fusion der Würzburger Schwulengruppe WüHSt e.V. mit dem Trägerverein des WuF-Zentrums. Dies war das Resultat aus langjährigen personellen Überschneidungen und einer immer enger zusammenrückenden Arbeit.

Am 27. April 1998 kam es zur Gründung des Fördervereins Selbsthilfe e.V., bei dem das WuF-Zentrum als Gründungsmitglied auftrat.

Im Juli 1998 feierte die GAY DISCO ihren 5. Geburtstag. Sie war inzwischen zu einer festen Einrichtung geworden. Waren es anfangs noch knapp 200 Besucher, zählte man fünf Jahre später an jedem 1. Samstag im Monat 500 bis 600 Besucher in den Räumen des AKW. Mit der GAY DISCO waren zwei Ziele erreicht worden: Zum einen war es gelungen, ein monatliches Ereignis zu etablieren, das auch Leute von außerhalb Würzburgs anlockte, zum anderen wurde mit den Einnahmen der GAY DISCO die schwule Selbsthilfearbeit in Würzburg und Unterfranken finanziert. [19] [20]

Flyer der schwulen Jugendgruppe „GayWürz“ im Oktober 1998

Die schwule Jugendgruppe „GayWürz“ feierte im August 1998 ihr einjähriges Bestehen mit einer Party für schwule Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren im WuF-Zentrum. [21]

WuF-Zentrum im September 1999

Im April 1999 gab es eine Premiere im WuF-Zentrum: Die traditionelle „Tanz-in-den-Mai-Fete“, seit vielen Jahren Bestandteil der Veranstaltungen im WuF-Zentrum, wurde das erste Mal von drei Gruppen veranstaltet, des WuF-WüHSt e.V., der schwulen Jugendgruppe Würzburg „GayWürz“ und des Lederclubs Würzburg - LC WÜ.

Persönliche Animositäten, die bereits seit einigen Monaten im Lederclub Würzburg schwelten, führten in den Monaten Mai und Juni 2000 dazu, dass zwei Vorstandsmitglieder des WuF e.V. den LC WÜ verließen. Auch zwischen dem unART e.V., dem Hauptveranstalter des „Schwulen Filmfestes Würzburg“, und dem WuF-WüHSt e.V. gab es Auseinandersetzungen um die Rückzahlung eines vom WuF e.V. gewährten Darlehens. Über einen Rechtsanwalt konnte schließlich ein Vergleich bewirkt werden.

Auf Anraten des Rechtsanwalts der WuF-WüHSt e.V. erhielt der Lederclub Würzburg im April 2001 einen Vertrag über die Nutzung der Räumlichkeiten des WuF-Zentrum zugestellt, was den LC WÜ veranlasste, das WuF-Zentrum als „Clublokal“ aufzugeben. Insgesamt wurde das Jahr 2001 aber geprägt von der Einführung der „Eingetragenen Lebenspartnerschaft“ durch die rot-grüne Bundesregierung.

Bei der Mitgliederversammlung des WuF-WüHSt e.V. am 20. Januar 2002 wurden 8 Personen in den Vorstand gewählt. Ende Januar kündigten die langjährigen Vorstände Günter und Wolfgang Keller an, einen Großteil ihrer bisherigen Arbeit und Aufgaben abtreten zu wollen. Im Mai traten die bisherigen vier Leiter der schwulen Jugendgruppe geschlossen zurück. Mitte des Jahres startete eine beispiellose Kampagne gegen Vorstandsmitglied Günter mit nicht beweisbaren Vorwürfen.

Im September gründete sich „DéjàWÜ - Jugendgruppe für Schwule, Lesben & Friends“.

Zum 31. Dezember 2002 traten Günter und Wolfgang Keller von ihren Vorstandsämtern zurück. Die letzte WuF-Vorschau aus dem Hause Rotkäppchen & Wolfgang erschien im Januar 2003[22] [23]

Logos des WuF-Zentrums

Siehe auch

Quellen

  • Archiv der Würzburger Schwulengruppe WüHSt e.V. und des WuF-Zentrums (Privatexemplar Günter und Wolfgang Keller)
  • WuF-Vorschau 01.1991 – 01.2003
  • Archiv Günter und Wolfgang Keller

Weblinks

Erläuterungen, Hinweise und Einzelnachweise

  1. Nähere Informationen zur Volksfront gegen Reaktion, Faschismus und Krieg bei Wikipedia [1].
  2. Nähere Informationen zur Kanzlerkandiatur von Franz Josef Strauß 1980 und der Anti-Strauß-Bewegung im Historischen Lexikon Bayerns [2].
  3. Main-Post: „Nachbarn rümpfen die Nasen: ,WuF’ muß bald dichtmachen“ (13. April 1982)
  4. Aus „Das WuF-Zentrum – ein Zentrum für Selbsthilfegruppen in Würzburg – Beratungs-, Kommunikations- und Kulturzentrum – nicht nur für Schwule und Lesben, auch für Bi- und Heterosexuelle.“ WüHSt-Archiv, Band 6, S. 907 ff.
  5. Informationen zum Bayerischen AIDS-Maßnahmenkatalog im Historischen Lexikon Bayerns
  6. Fränkisches Volksblatt: „Stadt lässt das ,WUF’ schließen“ (14. September 1987)
  7. Main-Post: „Will die Stadt der Aids-Hilfe jetzt das Wasser abgraben?“ (16. September 1987)
  8. Main-Post: „,WuF’ keine Gaststätte?“ (17. September 1987)
  9. Freies Wort - Unabhängige Tageszeitung für Südthüringen, Montag, 25. Juni 1990, 39. Jahrgang Nr. 145, S. 5: „Was ist das WuF?
    Antwort: Zentrum für Selbsthilfegruppen.
    Was verbirgt sich wohl hinter den drei Buchstaben WuF? Eine Frage, die auch uns interessierte, als sich kürzlich das Würzburger WuF-Zentrum in Suhl vorstellte. WuF - Werdet unsere Freunde, ist ein Zentrum in Würzburg, welches verschiedene Gruppen beheimatet, z.B. die Schwulengruppe, die Lesbengruppe, die AIDS-Hilfe Gruppe. FW sprach mit Ulf Dörfel, Manfred Butschek und Torsten Warsitz von der WüHSt, der Würzburger Schwulengruppe.
    Könnt Ihr Euch kurz vorstellen?
    Wir sind eine Gruppe von ungefähr 80 Leuten zwischen 18 und 75 Jahren, die hauptsächlich versuchen, für die Interessen der Schwulen einzutreten. Jeder kann zu unseren Veranstaltungen kommen, immer donnerstags, ab 20.00 Uhr. Auch steht unser Telefon (Würzburg 0931/41 54 92) jedem offen, der Probleme hat, der Adressen für Schwulen-Kneipen sucht oder Schwierigkeiten mit dem Coming-Out hat.
    Ihr seid eine der wenigen Gruppen, die sich politisch engagieren?
    Ja, wir sind in unserer Stadt schon ein Begriff. Man muß sich einfach politisch betätigen, um Vorurteile abzubauen, um einfach auch von der Stadt ein bißchen finanziell unterstützt zu werden. Würzburg liegt doch in einer sehr ländlichen Gegend, ist streng katholisch, das ist es doch wichtig, daß es für Schwule eine Anlaufstelle gibt.
    Wie geht Ihr mit dem dem AIDS um?
    Dadurch, daß Schwule zur Zeit noch die am meisten Gefährdeten sind, sind sie am besten über diese Krankheit informiert. Und das ist entscheidend. Wer nämlich nicht schwul ist, denkt, ihn geht AIDS nichts an, was aber leider völlig falsch ist. J.R.
  10. Main-Post: „Schwule treten in die Öffentlichkeit“ (25. Juni 1990). In dem Artikel heißt es u.a.: „Auch die Würzburger Schwulengruppe WüHSt will an dieses Ereignis erinnern. Schwule werden heute in der Gesellschaft und in der Stadt immer noch diskriminiert, heißt es in einer Mitteilung. Auch wenn die öffentliche Repression nachgelassen habe, so bestehe nach wie vor immer noch eine versteckte Ablehnung. So werde das Schwule Filmfest als kulturelle Veranstaltung von der Stadt gefördert. Heute will die WüHSt in einer Podiumsdiskussion in der ESG um 20 Uhr auf die Benachteiligung der Schwulen in der Kirche aufmerksam machen. Dekan Prof. Dr. Elze wird seine Thesen zu kirchlichen Segnung von homosexuellen Paaren zur Diskussion stellen. Am Samstag wollen die Schwulengruppe und erstmals auch die neu gegründete Lesbengruppe mit einem Info-Stand an die Öffentlichkeit gehen.“
  11. Main-Post: „Wenn das Geschlecht zur Qual wird“ – Erstes Treffen der Selbsthilfegruppe für Transsexuelle und Angehörige: 27. März (16. März 1994)
  12. Fränkisches Volksblatt: „Transsexuelle gründen jetzt Selbsthilfegruppe“ – Am 27. März erstes Treffen im WuF-Zentrum (26. März 1994)
  13. Fränkisches Volksblatt: „Gottesdienst und rote Schleifen zum Welt-Aids-Tag“ (28. November 1995)
  14. Main-Post: „Rote Schleifen als Symbol“ (2. Dezember 1995)
  15. Main-Post: „Ökumenischer Gottesdienst zum Welt-Aidstag in St. Stephan: Leben heißt auch lieben“ (4. Dezember 1995)
  16. Main-Post: „Schwulengruppe feiert Jubiläum“ (15. März 1997)
  17. Fränkisches Volksblatt: „WüHSt und WuF feiern Jubiläum“ (13. Juni 1997)
  18. Main-Post: „Eine Promenade zum Jubiläum“ (16. Juni 1997)
  19. Main-Post: „WUF-ZENTRUM. Fünf Jahre Gay-Disco im AKW“ (2. Juli 1998)
  20. Rückblick „5 Jahre GAY DISCO im AKW!
    ... ist das schon wieder so lange her? Angefangen hat's mit der Idee des ersten DJs Manfred, der mit einer GAY DISCO die schwule Infrastruktur Würzburgs bereichern wollte - nach dem Motto: Die Schwulen sollen am Wochenende nicht aus Würzburg wegfahren, sondern in Würzburg bleiben und wir müssen etwas schaffen, das Schwule auch von außerhalb nach Würzburg lockt. Ja, und dieses „etwas“ sollte die GAY DISCO sein, der, das muss an dieser Stelle einmal gesagt werden, außer Manfred niemand eine Überlebenschance gab.
    Und so machte sich der WuF e.V., der Trägerverein des Würzburger Schwulenzentrums, der schon seit Anfang an als Hauptveranstalter der GAY DISCO fungierte, an die Arbeit die Idee von Manfred in die Tat umzusetzen. Das AKW! erklärte sich sofort bereit, Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Ganz wichtig war auch die Werbung. Was hat Rotkäppchen sich nicht alles einfallen lassen. Tausende von Flyern wurden gedruckt, verteilt, ausgelegt, verschickt, ... und dann war es soweit. Im Juli 1993 startete die erste GAY DISCO im Kneipenraum des AKW!.
    Veranstaltungsort AKW!: Das war natürlich auch so eine Sache. Da das AKW! damals in der Schwulen- und Lesbenszene relativ unbekannt war und außerdem auch noch von den Besuchern gefunden werden musste, ließ sich Rotkäppchen bei der ersten GAY DISCO etwas ganz besonderes einfallen: Den Weg von der Frankfurter Straße bis ins AKW! säumten 700 (!) Kerzen - man/frau musste also nur den brennenden Lichtern nachgehen und befand sich in der ersten GAY DISCO. Und die Besucherzahlen der ersten GAY DISCO? 185 Besucher und Besucherinnen waren es damals - 500-600 sind es heute.“
  21. Main-Post: „GayWürz gibt es schon seit einem Jahr - Junge Schwule feiern Party im WuF-Zentrum“ (21. August 1998). In dem Artikel heißt es u.a.: „Angefangen hatte es mit der Idee, einen Treffpunkt für schwule Jugendliche zu schaffen: Sie wollten ab und zu unter sich sein, gemeinsam etwas unternehmen und sich über ihr Coming Out unterhalten. Denn dies heißt für die Jugendlichen nicht nur, zu ihrem Schwulsein zu stehen, es bedeutet vor allem sich selbst in der neuen Situation zurechtzufinden. Kritisch beäugt wurde die Jugendgruppe von den älteren Schwulen, die dahinter eine Diskriminierung des Alters sahen. Mittlerweile hat sich GayWürz innerhalb des WuF-Zentrums etabliert und ist Anlaufstelle für schwule Jugendliche aus ganz Unterfranken geworden.“
  22. In der WuF-Vorschau Ausgabe Januar 2003 war unter der Überschrift „Rücktritt von Rotkäppchen und Wolfgang vom Vorstandsamt des WuF-Zentrums“ zu lesen: „Da wir im Trägerverein des WuF-Zentrums, den wir im August 1983 ins Leben gerufen haben und über 20 bzw. 13 Jahre vorgestanden haben, nicht mehr Vorstände sein wollen, weil Diffamierungen, Unterstellungen und Missgunst von einer Mehrheit der Vorstände zustimmend akzeptiert werden, treten wir mit Wirkung zum 31.12.2002 von unseren Vereinsämtern zurück. Ob es noch einmal jemanden gibt, der die Kraft, Ausdauer und Energie hat, diesen Verein und das WuF-Zentrum eine solch lange Zeit durch alle Höhen und Tiefen zu begleiten, lassen wir als Frage einfach mal so stehen.
    Wir wünschen dem WuF-Zentrum in seiner Gesamtheit für die Zukunft alles Gute und allen Mitgliedern ein solidarisches und friedliches Miteinander.“
  23. Der Autor dieses Artikels, Wolfgang Keller, war 1982 einer der Gründungsvorstände des WuF- Werdet uns Freunde e.V. und mit Unterbrechungen bis zum 31. Dezember 2002 Vorstandsmitglied des WuF e.V.. Seit dem 1. Januar 2003 ist er nicht mehr aktiv im WuF-Zentrum tätig, weshalb die Fortsetzung der „Geschichte des WuF-Zentrums“ nach 2002 anderen Personen obliegt.
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