Missionsärztliche Klinik

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Missionsärztliche Klinik

Die Missionsärztliche Klinik in Würzburg (kurz Missio) ist ein am 3. Dezember 1922 von Salvatorianerpater Dr. Christoph Becker eröffnetes Krankenhaus im Stadtteil Mönchberg (im Stadtbezirk Frauenland). Aufgrund der ursprünglichen Ausrichtung ist hier die Fachabteilung Tropenmedizin, als eines von sieben Zentren in Deutschland angesiedelt. Am 1. Januar 2017 schlossen sich das Krankenhaus Juliusspital und die Missionsärztliche Klinik zum Klinikum Würzburg Mitte zusammen.

Chronologie

  • Am 3. Dezember 1922 wurde von Pater Christoph Becker das Missionsärztliche Institut als Laieninstitut in der Friedenstraße gegründet, drei Jahre später vom Institut am Mönchberg eine Fläche von 9.000 m² für 4 Mark pro m² von der Stadt gekauft. An der Stelle, wo sich auch gegenwärtig noch die Klinik befindet, wurde 1927 mit dem Bau eines Institutsgebäudes begonnen.
  • Am 3. Dezember 1928 wurde das Institutsgebäude in der Salvatorstraße für 60 Medizinstudenten durch den Apostolischen Nuntius von München eingeweiht.
  • Am 30. März 1937 starb der Gründungsdirektor Dr. Christoph Becker. In den 15 Jahren seines Bestehens hatte das Missionsärztliche Institut bereits 37 Ärzte und Ärztinnen nach Afrika, Indien und China ausgesandt und zählte 150 Mitglieder, mehr als 500 Missionare besuchten die medizinischen Schulungskurse.
  • Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das Institutsgebäude von der Militärverwaltung anfangs als Lazarett beansprucht und diente ab 1943 als Kaserne für Sanitäter. Während der Luftangriffe auf Würzburg in den Jahren von 1942 bis 1945 blieb das Gebäude verschont.
  • Ab dem 12. Juli 1945 wurde das Gebäude dem völlig zerstörten Juliusspital ersatzweise zur Verfügung gestellt und eine chirurgische Abteilung mit 140 Betten eröffnet. 1952 stellte das Juliusspital den Betrieb dort ein.
  • Am 14. Juli 1952 eröffnete das Missionsärztliche Institut erstmals eine eigene Klinik. Die Klinik erwies sich jedoch als zu klein und unwirtschaftlich und wurde deshalb erweitert.
  • 1953 wurde Hanns Gumbrecht Chefarzt der Urologischen Abteilung der Missionsärztlichen Klinik.
  • 1961 gab es folgende Abteilungen: Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie, Urologie.
  • 1987 gründete Klaus Fleischer, Chefarzt der tropenmedizinischen Abteilung der Missio-Klinik, im Auftrag des Katholischen Hilfswerks Misereor die Arbeitsgruppe „AIDS und Internationale Gesundheit“.
  • 1994 wurde die Missionsärztliche Klinik in eine Gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit den beiden Gesellschaftern „Verein für Ärztlichen Dienst in Übersee – Missionsärztliches Institut“ und „Verein Kinderklinik am Mönchberg e. V.“ umgewandelt (Missionsärzt­liche Klinik gGmbH). Bis zu diesem Zeitpunkt war das Missionsärztliche Institut alleiniger Träger des Krankenhausbetriebes.
  • 1995 wurde der Chefarzt der Inneren Abteilung Werner Strik (* 1930) pensioniert.
  • 28. Juli 2009: Umzug der Kinderklinik (Mönchberg-Klinik) von der Mönchbergstraße in die Salvatorstraße.
  • 1. Januar 2017: Zusammenschluss vom Krankenhaus Juliusspital und Missionsärztlicher Klinik zum Klinikum Würzburg Mitte.

Historische Abbildungen

Fachabteilungen

Die Missionsärztliche Klinik umfasst zur Zeit acht Abteilungen: Anästhesie & Intensivmedizin, Tropenmedizin, Thoraxchirurgie, Pneumologie & Beatmungsmedizin, Urologie, Gynäkologie/Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin, und Radiologie. Es gibt eine zentrale Notaufnahme mit Operationssälen.

Missionsärztliches Institut

Das Missionsärztliche Institut wurde 1922 gegründet und war 42 Jahre alleiniger Träger der Klinik. Es bildet Fachpersonal aus, berät kirchliche Gesundheitsdienste und Projektpartner sowie kirchliche Hilfswerke und ist vor allem in der Tropenmedizin weltweit ein führendes Institut. Forschungsfelder sind vor allem Infektionskrankheiten wie Malaria und HIV (AIDS). Wirkungsbereich des Instituts sind vor allem Entwicklungsländer, in die Mitarbeiter entsendet werden.

Siehe auch

Literatur

  • Lioba Esser: Katholische Ärztliche Mission in Deutschland 1922-1945. Das Würzburger missionsärztliche Institut, seine Absolventinnen und Absolventen, die Arbeitsfelder. Tecklenburg 1991 (= Hannoversche Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften, 2)

Weblinks

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