Georgskirche (Herchsheim)
Die Georgskirche ist eine Evangelisch-Lutherische Pfarrei im Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirk Würzburg im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Evang.-Luth. Pfarrkirche in Herchsheim liegt in der Ortsmitte des am Kirchplatz nahe der Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 19.
Geschichte
Die Pfarrei Allersheim betreute die Filialen Herchsheim, Gaubüttelbrunn und Gützingen. Eine Kirche ist im Jahr 1311 belegt und Herchsheim wurde 1321 zur selbständigen Pfarrei erhoben. Die Bauinschrift über dem Portal des Westgiebels der Kirche berichtet, dass das Gotteshaus im Jahre 1613 von den Brüdern Hans Georg und Hans Ernst Zobel von Giebelstadt errichtet wurde. Sie waren die Söhne von Heinrich Zobel und seiner Gemahlin Amalia unter deren Patronatsherrschaft die Reformation 1601 eingeführt wurde.
Baugeschichte
Die heutige spätgotische Chorturmkirche geht auf eine romanische Pfarrkirche mit einem Zentralturm über dem Altarraum zurück. Die Dorfkirche wurde 1613 lediglich umgebaut und erweitert. Der Turm wurde neu in drei höhere, durch Gesimse gegliederte Geschosse eingeteilt und um ein Stockwerk, den Glockenstuhl, erhöht. Die Kirchturmspitze, eine wuchtige, achtseitige Kuppel wurde wohl im betonten Gegensatz zu den für katholische Kirchen typischen, spitzen „Echtertürmen” gestaltet. Die Herchsheimer Pfarrkirche erlebte der Mitte des 19. Jahrhundert tief greifende Baumaßnahmen, als der baufällige Turm renoviert werden musste. Dabei stürzten Teile der Außenmauern des Langhauses ein und mussten wieder aufgebaut werden.
Außenfassade
Das Eingangsportal stammt wohl aus der Werkstatt von Michael Kern, der Jüngere.
Innenausstattung
Die so genannte Moses-Kanzel stammen von Georg Brenck d.Ä. und seinem Sohn [[Georg Brenck, der Jüngere|Georg Brenck d.J.] aus dem Jahr 1613, genauso wie der Retabelaltar [1] mit seiner christusbezogenen Bildfolge, dem Abendmahlsbild in der Predella [2], der Kreuzigungsgruppe in der Mitte, der Hl. Dreifaltigkeit im Auszug und dem auferstandenen Christus als Bekrönung.
Der Taufstein mit dem Wappen des Patronatsherren stammt vom Gaukönigshöfer Steinmetz Hans Rappolt aus der Zeit um 1600.
Grablege der Adelsfamilie Zobel
Die Georgskirche ist die Grablege des lutherischen Zweiges der Adelsfamilie Zobel zu Giebelstadt. Bei Heizungsbauarbeiten im Jahr 1936 wurde eine Gruft mit zwei Grabkammern und mehr als zehn Gräbern entdecke, die überwiegend aus dem 17. Jahrhundert stammen.
Orgel
Als 1774 Johann Michael Voit aus Schweinfurt die Herchsheimer Orgel schuf, hatte der Orgelbau Hochkonjunktur. Die schmucke Vorderansicht des Orgelgehäuses mit den Prospektpfeifen und den beidseitigen Verzierungen hat sich bis heute erhalten.
Seelsorgsgebiet
Das Gebiet der Filiale Georgskirche umfasst lediglich die evangelischen Christen des Ortsteils Herchsheim.
Gottesdienste
- Sonntag 9.00 Uhr bzw. 10.00 Uhr (alternierend mit der Oswaldkirche (Giebelstadt).
Siehe auch
- Baudenkmäler in Giebelstadt
- Evangelisch-Lutherisches Dekanat Würzburg
- Evangelisches Pfarrhaus Herchsheim
- Friedhof Herchsheim
- Georg Brenck, der Ältere
- Georg Brenck, der Jüngere
- Herchsheim
- Kirchengebäude im Landkreis Würzburg
- Kirchengemeinde Giebelstadt-Herchsheim
- Naturdenkmal Robinie (Herchsheim)
Quellen
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Giebelstadt, Nr. D-6-79-138-48
- Peter Wamsler: Giebelstadt und Ortsteile - Ein kulturhistorischer Streifzug. Giebelstadt 2005, S. 40
Weblinks
Erläuterungen und Hinweise
- ↑ Als Altarretabel (das Retabel, von lat. retabulum, sinngemäß „rückwärtige Tafel“, auch Pala) bezeichnet man jeden Altaraufsatz Näheres zu Retabel auf wikipedia.org.
- ↑ Die Predella (von italienisch für Stufe, Tritt) ist in christlichen Kirchen ein meist hölzerner flacher Sockel auf der Altarmensa, der ein Retabel trägt.Näheres zu Predella auf wikipedia.org