St. Barbara (Frauenland)
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Informationen über die gleichnamige ehemalige Klosterkirche siehe unter Karmelitenkloster St. Barbara |
St. Barbara | |
Pfarrort | Mönchberg |
Pastoraler Raum | Würzburg Süd-Ost |
Diözese | Würzburg |
Regierungsbezirk | Unterfranken |
Pfarreiengemeinschaft | Pfarreiengemeinschaft Würzburg Ost |
Anschrift | Barbarastraße 44, 97074 Würzburg |
Telefon | 0931-84042 |
Telefax | 0931-882723 |
Webseite | www.pg-wuerzburg-ost.de |
Leitender Pfarrer | Sven Johannsen |
Die katholische Pfarrkirche St. Barbara in Würzburg (Frauenland)/Mönchberg - Heimgarten wurde 1926 und 1927 erbaut und nach der Kriegszerstörung bis 1946 fast vollkommen renoviert.
Patrozinium
Das Gotteshaus ist der Heiligen Barbara von Nikomedien geweiht, einer christlichen Heiligen und Märtyrerin, deren Existenz historisch nicht gesichert ist. Nach der Legende wurde sie von ihrem Vater geköpft. Sie ist eine der Vierzehn Nothelfer und Schutzheilige der Bergleute, Geologen, Glöckner, Architekten, Artilleristen, Feuerwerker, Dachdecker und der Gefangenen. Partozinium ist am 4. Dezember.
Lage
Die Pfarrkirche liegt in der Barbarastraße an der Nordflanke des Mönchbergs.
Geschichte
Die Kirche wurde in den Jahren 1926 und 1927 aus massivem Muschelkalk nach den Plänen der Architekten Rudolf Hofmann und Michael Niedermeier erbaut. Die Grundsteinlegung war am 26. September 1926. Am 25. September 1927 wurde die Konsekration zu Ehren des Christkönigs, der Hl. Familie und der Hl. Barbara von Bischof Matthias Ehrenfried vorgenommen.
Der Architekt war bei seiner Planung sicher von Erinnerungen an die frühchristliche Kunst beeinflusst; die Innengestaltung der Kirche ist von den Vorstellungen der liturgischen Bewegung der späten zwanziger Jahre mitbestimmt. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 erlitt die Pfarrkirche schwere Schäden an Chor, Decke und Turm. Die Wiederherstellung erfolgte in den Jahren 1945/46. Im Rahmen einer Innenrenovierung 1969 bis 1970 wurde insbesondere der Chorraum neu gestaltet. Eine erneute Innen- und Außenrenovierung sowie Reparatur des Daches wurde 1987/88 durchgeführt.
Baubeschreibung
Die Pfarrkirche ist eine dreischiffige Säulenbasilika mit eingezogener Rundapsis und seitlichem Chorflankenturm mit Zeltdach. Die Westseite zeigt einen Eingangsgiebel mit offener Pfeilervorhalle und monumentaler Kreuzigungsgruppe. Das Kirchengebäude besteht aus unverputztem Kalkstein und ist im Stil der expressionistisch beeinflusstem Neuromanik gestaltet. Davor befindet sich eine Terrassenanlage mit Freitreppen zur Straße und Stützmauer mit Rundbogennischen am Hang sowie eine rundbogige Toreinfahrt. Die Nebengebäude sind winkelförmig um die Terrasse angeordnet und sind ein dreigeschossiges verputztes Haus mit Satteldachflügel im Heimatstil aus der Mitte des 20. Jahrhundert und ein zweigeschossiger Walmdachanbau über Hanggeschoss im Stil der Nachkriegsmoderne aus dem Jahr 1956.
Außenbau
Vom Giebel herunter blickt eine Kreuzigungsgruppe aus Muschelkalk gestaltet von Ludwig Sonnleitner im Jahre 1927. Das Portal in der Vorhalle schmückt eine Lamm-Gottes-Darstellung von Georg Schneider, eingebettet in der Inschrift: Ecce agnus Dei, ecce, qui tollit peccata mundi = Seht das Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünden der Welt.
Kirchturm
- Die Form des Turms knüpft an den Stil der Kirchtürme aus der Julius-Echter-Zeit an.
- Abschluss: Pyramidendach schiefergedeckt, Kreuz
- Höhe: ca. 35 m
- Turmuhr: keine
Geläut
Im Turm hängen vier Glocken. Die ersten drei wurden 1953 bei Czudnochowsky in Erding gegossen, die kleinste überlebte den Zweiten Weltkrieg und wurde 1927 bei der Glockengießerei Gebrüder Klaus in Heidingsfeld hergestellt.
- Barbaraglocke, Schlagton: d'; Durchmesser 136 cm; Schmuck: Relief der Hl. Barbara; Umschrift: Hl. Barbara, Patronin des Gotteshauses, bitte für uns.
- Muttergottesglocke, Schlagton: e'; Durchmesser 118 cm; Schmuck: Relief der Muttergottes; Umschrift: Sei gegrüßt des Himmels Zierde, giesse deines Lichtes Schein in verfinsterte Herzen ein.
- Glocke, dem Hl. Johannes Baptist und dem Hl. Johannes Evangelist geweiht, Schlagton: g'; Durchmesser 100 cm; Schmuck: Reliefs der beiden Heiligen; Umschrift: Wie die Mutter ihr beschirmet, eilt zu Hilf dem dankbaren Kinde, du des Herren Wegbereiter, du, von heilger Lieb entzündet. Dem Gedächtnis der Gefallenen und Vermißten beider Weltkriege 1914-18 und 1939-45 aus unserer Pfarrgemeinde.
- Glocke mit Schlagton h'; Durchmesser 82 cm; 309 kg; Schmuck: Relief des Jesusknaben; Umschrift: Jesu, infans, miserere pasge parvulos tuere.
Innenraum und Kunstwerke
- Marmoraltar mit den Reliefs der Heiligen Christophorus, Elisabeth, Agnes und Norbert
- Tabernakel mit Engeln und Baldachin von Georg Schneider aus dem Jahr 1927
- Altarkonsekration mit Reliquien der Märtyrer Kilian, Clemens und Mansuetus durch Bischof Matthias Ehrenfried am 25. September 1927.
- Das Altarbild ist eine Mosaikarbeit von Alois Bergmann-Franken aus dem Jahre 1963. Dargestellt ist der erhöhte Christus, gestaltet nach dem Text aus dem Buch der Offenbarung.
- Volksaltar, Ambo und Priestersitz aus Muschelkalk
- Altarkonsekration zu Ehren der Hl. Barbara mit Reliquien der Märtyrer Kilian, Clemens und Mansuetus durch Bischof Paul-Werner Scheele am 21. Februar 1988
Seelsorger (Auszug)
- Otto Weber (1963-1970)
- Richard Körner (1970-1988)
- Pater Hermann Kraus CMM (1988-2010)
- Matthias Konrad (2010-2015)
- Pater Friedrich Vystrcil CSsR (2015-2024)
Pfarreiengemeinschaft
Die Pfarrei St. Barbara ist Teil der Pfarreiengemeinschaft Würzburg Ost und heute Teil des Pastoralen Raums Würzburg Süd-Ost.
Gottesdienstzeiten
- Hl. Messe am Sonntag um 9.00 Uhr
ÖPNV
Nächste Bushaltestellen: | Barbarastraße, Heimgarten |
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Thomas Wehner (Bearb.): Realschematismus der Diözese Würzburg. Dekanat Würzburg-Stadt, 1992, S. 60 ff.
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Würzburg, Nr. D-6-63-000-34