9. königlich-bayerisches Infanterie-Regiment
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Das 9. königlich-bayerische Infanterie-Regiment „Wrede“ war Teil der königlich-bayerischen Armee und ab 1849 in Würzburg stationiert.
Namensgeber
Benannt wurde das Regiment ab 1848 nach Karl Philipp Fürst von Wrede, welcher von 1831 bis zu seinem Tod 1838 Inhaber des Regiments war.
Geschichte
Das Regiment wurde am 21. März 1803 in Bamberg aufgestellt. Zum ersten Inhaber des Regiments wurde Generalleutnant Georg-August Graf von Ysenburg-Büdingen ernannt. Nach dessen Tod war das Kurfürstlich 9. Linien-Infanterie-Regiment Graf von Ysenburg zunächst namenlos. Am 25. April 1848 wurde das III. Bataillon in Würzburg aufgestellt. Einen Tag danach, am 26. April 1848, erhielt das Regiment seine endgültige Bezeichnung 9. Infanterie-Regiment „Wrede“. In Würzburg verblieb diese Einheit in Friedenszeiten bis zu ihrer Auflösung am 30. April 1920. Truppenfahne und Insignien wurden 1921 vom 21. Bayerisches Infanterie-Regiment der Reichswehr übernommen.
Militärische Einordnung
Die Neuner waren ein Verband der 7. Infanterie-Brigade der bayerischen Armee.
Kaserne
Die Neue Infanteriekaserne (auch Neunerkaserne) wurde zwischen 1882 und 1893 in der Weißenburgstraße errichtet.
Deutscher Krieg 1866
Das Regiment nahm am Krieg gegen Preußen teil und wurde der 8. Brigade unter Generalleutnant Jakob Freiherr von Hartmann unterstellt. Am 26. Juli war das Regiment an den letzten Gefechten des Krieges bei Uettingen, Roßbrunn und Hettstadt beteiligt (insgesamt 54 Mann gefallen, verwundet oder gefangen). Bei der Beschießung der Festung Marienberg durch die preußische Artillerie am 27. Juli musste zum Ende des Krieges noch ein Offizier sein Leben lassen, 3 Mann wurden verwundet. Nach dem Krieg wurde am 17. August 1866 Joseph von Maillinger zum Oberkommandanten ernannt.
Deutsch-Französischer Krieg 1870/71
Seine Feuertaufe erhielt das Regiment im Deutsch-Französischen Krieg in der Schlacht bei Weißenburg/Elsaß am 4. August 1870, wo es Verluste an 3 Gefallene und 20 Mann als Verwundete erlitt. Es war an der Schlacht bei Wörth am 6. August 1870 beteiligt, dabei fielen 5 Offiziere, 2 Unteroffiziere und 22 Mann. 8 Offiziere und 223 Mann wurden verwundet und 46 Mann vermisst. Vom 19. September 1870 bis 29. Januar 1871 war die Einheit im Belagerungsring um Paris eingesetzt.
Regimentskommandeure (Auszug)
Erster Weltkrieg
Insgesamt war das Regiment vom 1. August 1914 bis zum 2. Dezember 1918 im Kriegseinsatz überwiegend in Frankreich, gegen Ende des Krieges in Südtirol am Brenner und am Jaufenpass. In der gesamten Kriegszeit starben knapp 3.800 Soldaten des Regiments, knapp 350 Mann galten als vermisst.
Nachfolgeeinheit
Die Tradition des Regiments übernahmen ab 1919 in der Reichswehr die 1. und 4. Kompanie des 21. Bayerisches Infanterie-Regiments in Würzburg
Gedenken in der Zellerau
- An das ehemalige Regiment selbst erinnert heute der Neunerplatz mit dem Neuner-Denkmal.
- An Kriegseinsätze und Schlachten erinnern die Weißenburgstraße und die Wörthstraße.
- An Kommandeure des Regiments erinnern die Wredestraße, die Ysenburgstraße
Bildergalerie
Siehe auch
- 12. königlich-bayerisches Infanterie-Regiment
- Infanteriekaserne
- Oskar von Diruf
- Liborius Gerstenberger
- Karl von Fasbender
- Neuner-Denkmal
- Carl Leo Donat Heußlein von Eußenheim
- Franz von Epp
- Ludwig von Lottersberg
- Julius Schreck
- Karl Heinrich Fuchs
Literatur
- Hans Etzel (Bearbeiter): Das K.B.9. Infanterie-Regiment Wrede. Nach den amtlichen Kriegsbüchern. Becker, Würzburg 1927. (Stadtbücherei Würzburg Magazin Dek 3)
- Festschrift zur Jubiläums- und Wiedersehensfeier des ehem. K.b.9 Inf.-Rgts. „Wrede“ verrbunden mit der Wiehe eines Ehrensteines für die Gefallenen des Weltkrieges 1914/18. Becker, Würzburg 1928. (Stadtbücherei Würzburg Magazin Dek 3)
- Geschichte des königlich bayerischen 9. Infanterie-Regiments Wrede. Von seinem Ursprung bis zur Gegenwart, bearbeitet im Auftrag des Regiments-Kommandeurs von Hauptmann Käuffer (Würzburg 1888), 2. Aufl., Verlag von Ballhorn und Cramer, Würzburg 1895.