Willy Jakob

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Altarbild von Willy Jakob (gemeinsam mit Willi Wolf) aus dem Jahre 1936 in der Franziskanerbasilika des Klosters Garnstok in Belgien
Künstlersignet im Altarbild von Willy Jakob (gemeinsam mit Willi Wolf) aus dem Jahre 1936 in der Franziskanerbasilika des Klosters Garnstok in Belgien

Willy Jakob (* 8. August 1895 in Wenigumstadt; † 30. Dezember 1967 in Würzburg [1] [2] [3]) war ein Maler, der sich bevorzugt der Kirchenmalerei widmete.

Leben und Wirken

Willy Jakob enstammte einer Bauernfamilie aus Wenigumstadt bei Aschaffenburg. Seine Eltern waren Günter Jakob und Ida, geborene Jörg. Er be­such­te vier Jah­re die We­ni­gum­städ­ter Volks­schu­le und zwei Jah­re das Hu­ma­nis­ti­sche Gym­na­si­um Aschaf­fen­burg. Am 27. August 1909 wechselte er auf das Missionsseminar St. Ottilien, wo er bis zur 8. Klasse mit dem Ziel verblieb, katholischer Priester zu werden. Die komplette 8. Klasse verbrachte er dann im staatlichen Gymnasium in Dillingen, wo St. Ottilien ein Kolleg und ein Internat hatte. [4] Im Anschluss schied er jedoch aus dem Missionsseminar aus und beendete aus nicht überlieferten Gründen somit die Priesterlaufbahn. Sein Abitur machte Jakob 1915 dann als externer Schüler. [4] Als Kriegsfreiwilliger lernte er im Ersten Weltkrieg die Schrecken kennen und entschied sich, Maler zu werden. 1919 kam er zum Studium der Kunstgeschichte bei Professor Fritz Knapp an die Universität Würzburg. Heinz Schiestl wurde sein Lehrer und langjähriger Freund, ebenso wie Matthäus Schiestl.

Genre

Willy Jakob beschäftigte sich vorwiegend mit der Monumentalmalerei. In seinem Frühwerk verarbeitete er seine Kriegserlebnisse. Zwischen 1923 und 1940 wirkte er vorwiegend im thüringischen Eichsfeld in der Malerei religiöser Themen. Auch für die Ritaschwestern und die Mariannhiller Missionare sowie für zahlreiche Pfarrkirchen schuf er eindrucksvolle Kirchenkunst. Von der kirchenfeindlichen Politik des Dritten Reiches blieb er nicht verschont. Die Malereien im Studienseminar in Münnerstadt z.B. fielen der Kulturpolitik des damaligen Regimes zum Opfer.

Willy Jakob, der sich den Modernismen nicht verschrieben hatte, lehnte jedoch nicht alle neueren Sehweisen ab. Stets legte er aber sein Augenmerk auf Verständlichkeit und die sinnfällige Wirkung seiner Bilder.

Sein Würzburger Atelier betrieb er von 1927 bis 1961 gemeinsam mit Willi Wolf. Es befand sich in der Franziskanergasse 2a. [5] [6] Hier lebte er zurückgezogen in der Atelierwohnung des Neumannhauses.

Letzte Ruhestätte

Willy Jakob wurde nach seinem Tod am 30. Dezember 1967 in aller Stille am 1. Januar 1968 in seiner Heimatgemeinde Wenigumstadt beigesetzt.

Werke (Auswahl)

  • 1925: „Die fürbittende Gottesmutter“ - Gemälde in der Wallfahrtskapelle St. Marien Etzelsbach [7] [8]
  • 1929: Fresken an den beiden Chorbögen der katholischen Pfarrkirche St. Bartholomäus in Waldbüttelbrunn [9]
  • 1931: Wandgemälde zu beiden Seiten des Chorbogens in der katholischen Pfarrkirche Allerheiligen in Unterleinach
  • 1932: Wand-Fresko über dem Altar in der Waldkapelle Beim Fürstenbild nahe Oesfeld mit Josef Wolf.
  • 1933 - 1935: Stationsbilder in der Burkarder Kirche mit Josef Wolf. Nach 1945 hat er die Bilder rekonstruiert.
  • 1935: Bild in Sgraffito-Technik „Kreuzeserhöhung durch Kaiser Konstantin“ an der Hauptfassade der katholischen Pfarrkirche Heiligkreuz
  • 1936: Altarbild in der Franziskanerbasilika des Klosters Garnstok in Belgien (gemeinsam mit Willi Wolf)
  • 1936: 14 Kreuzwegfresken in der katholischen Marienkirche in Rimbach (gemeinsam mit Willi Wolf)
  • 1938 und 1956: Freskengemälde in der katholischen Pfarrkirche St. Ludwig in Marktbreit
  • 1940 und 1958: 7 Altarblätter für die Seitenaltäre der Herz-Jesu-Kirche
  • 1948: Wandgemälde für den Verkaufs- und Probierraum der ehemaligen Weinkellerei Scherer in Karlstadt (Landkreis Main-Spessart) (überputzt und nicht mehr sichtbar)
  • 1956: Hochaltarbild in der katholischen Filialkirche St. Bonifatius in Frankenbrunn [10]
  • 1957: 3 Frankenapostel in Nischen des Giebels des südlichen Querhauses von Neumünster (gesehen vom Kiliansplatz)

Bildergalerie

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Mainfränkische Zeitung: „Willy Jakob, ein Maler aus flämischen Geschlecht“ (16. März 1938)
  • Fränkisches Volksblatt: „Für viele Kirchen gearbeitet - Der Würzburger Maler Willy Jakob vollendete sein 65. Lebensjahr“ (9. August 1960)
  • Main-Post: „Als Kirchenmaler sehr bekannt - Willy Jakob feierte gestern seinen 65. Geburtstag“ (9. August 1960)
  • Peter Anhalt: Hammer und Sichel – ein Zeichen der Arbeiter- und Bauern-Macht in der Hülfensbergkirche. in: Eichsfelder Heimatzeitschrift, Juli/August 2010, S. 252 f.
  • Stadtarchiv Karlstadt
  • Leonhard Tomczyk: Verstorbene Künstler aus Stadt und Landkreis Aschaffenburg

Weblinks

Einzelnachweise und Hinweise

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