St. Ottilia (Rieden)

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Kath. Pfarrkirche St. Ottilia in Rieden

Die Pfarrkirche St. Ottilia ist das kath. Gotteshaus im Hausener Ortsteil Rieden.

Lage

Das Kirchengebäude liegt erhöht am Kirchberg.

Pfarrgeschichte

Am 19. Juli 1339 ist erstmals sicher ein „plebanus de Rieden“, der Pfarrer von Rieden, überliefert; in den Diözesanmatrikeln von 1464/65 wird die Pfarrei nicht mehr genannt; 1576 wird der Ort als Filiale der Pfarrei Eßleben bezeichnet. 1792 vermachte Georg Schäfer der Kirche in Rieden testamentarisch 600 Gulden zur Errichtung einer Lokalkaplanei. In der Folgezeit wurde der Ort jedoch weiterhin durch einen Kaplan von Eßleben seelsorgerisch betreut. Die provisorische Errichtung der Lokalkaplanei erfolgte 1865; Errichtung der Lokalkaplaneistiftung landesherrlich genehmigt am 24. August 1877. Die endgültige Errichtung der Lokalkaplanei wurde durch Entschließung der Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg, Kammer des Innern, vom 29. August 1877 genehmigt; Konfirmation durch Kapitular-Vikar Franz Xaver Himmelstein am 6. Oktober 1877. Am 20. April 1877 vermachte Valentin Strobel der Kirche Rieden testamentarisch 6.400 Mark zur Errichtung einer Pfarrei; 1880 stiftete Andreas Sauerwein 2.000 Mark. Die Errichtung der selbständigen Pfarrei wurde landesherrlich am 27. Januar 1883 durch König Ludwig II. von Bayern genehmigt; Konfirmation durch Bischof Franz Joseph von Stein am 16. Februar 1883; Stiftungsbrief der Pfarrei vom [18. Juni]] 1883.

Von 1976 bis 2016 übten die Augustiner von Fährbrück die Pfarrseelsorge in Rieden aus.

Patrozinium

Die hl. Ottilia vom Elsass (* um 660 im Elsass; † nach 723 im Kloster Niedermünster südlich Straßburg) gründete ein Kloster und war Äbtissin auf dem Odilienberg. Patrozinium ist am 13. Dezember.

Baugeschichte

Älteste Bausubstanz sind der unter Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn erbaute, viergeschossige Chorturm von 1593 und das um 1608 erbaute Langhaus mit ursprünglich zwei Fensterachsen. Die Kirchenkonsekration erfolgte durch Weihbischof Eucharius Sang (genaues Weihedatum unbekannt). Eingezogener quadratischer Chor; Erweiterung der Sakristei südlich vom Chor 1734. Eine Erweiterung der Kirche in westliche Richtung um eine Fensterachse erfolgte unter Pfarrer Franziskus Löwenstein nach Plänen der kgl. Landbauinspektion Würzburg 1823; Bauausführung durch Maurermeister Sebastian Roßhirt, Volkach. Außenrenovierung 1972 bis 1975; Renovierung des Kirchendaches und des Glockenstuhls 1980/81; Erweiterung der Sakristei 1983; Innenrenovierung unter Leitung von Josef Matl, Schweinfurt, 1985/86.

Altarweihe am 20. September 2020

Bei der jüngsten Innenrenovierung hatte bei einem Künstlerwettbewerb das Ehepaar Susanna und Bernhard Lutzenberger aus Bad Wörishofen den Auftrag bekommen, den Chorraum zu gestalten und die Einteilung vorzunehmen. Sie entwarfen ab Frühjahr 2019 den Altar, den neuen Ambo und den Ständer für die Osterkerze. Am 20. September 2020 wurde mit der Altarweihe durch Bischof Franz Jung die Wiedereröffnung der Pfarrkirche gefeiert. Im Rahmen der Liturgie der Altarweihe wurden Reliquien des Heiligen Urban, der Heiligen Ursula und des seligen Liborius Wagner im Altar eingesetzt. [1]

Über dem Südportal Jahreszahl „MDCCCXXIII SRH“; an der südlichen Langhauswand außen Sandsteintafel mit Bauinschrift, Wappen des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn und Jahreszahl 1614.

Ausstattung

Blick auf den Altarraum
  • Taufstein aus Sandstein mit Jahreszahl 1580.
  • Kanzel von Schreinermeister Adam Zimmermann, Eßleben, um 1823; runder Korpus mit Flachrelief des Sämanns, unter dem Schalldeckel Heilig-Geist-Taube, als Bekrönung Engel mit Posaune und Gesetzestafeln.
  • An der nördlichen Chorwand Holzfigur des Hl. Aloisius, Anfang 20. Jahrhundert, an der südlichen Chorwand Herz-Jesu-Figur aus Holz, 19. Jahrhundert. Figuren einer Maria Immaculata und der Hl. Odilia von Lukas Baunach, Würzburg, um 1823. An der südlichen Langhauswand Figuren des Hl. Wendelin (19. Jahrhundert), der Hl. Rita und des Hl. Urban (18. Jahrhundert). Figur einer Muttergottes aus dem 18. Jahrhundert in einer Nische der nördlichen Langhauswand.
  • Die Gemälde der Kreuzwegstationen stammen vom Glattbacher Künstler Alois Bergmann-Franken aus dem Jahr 1937.
  • Prozessionsstange mit Darstellung 14 Nothelfer bzw. Hl. Dreifaltigkeit, 1701.
  • Zwei sog. Engelsstangen mit Figürchen Hl. Vitus mit dem Kessel bzw. Hl. Markus mit dem Löwen, beide 1832, an den Emporensäulen.
  • Orgel mit 16 Registern von Fa. Richard Rensch, Lauffen am Nekar, 1992.

Geläut

  • Odilienglocke; Schlagton unbekannt; Durchmesser 120 cm; Gewicht 1.000 kg; Umschrift: ST.&bnsp;OTTILIA, PROFER LUMEN CAECIS
  • Marienglocke; Schlagton unbekannt; Durchmesser 110 cm; Gewicht 900 kg; Umschrift: MARIA, REGINA PACIS
  • Josefsglocke; Schlagton unbekannt; Durchmesser 100 cm; Gewicht 700 kg; Umschrift: ITE AD JOSEPH
  • Michaelsglocke mit Schlagton c; Durchmesser 77 cm; Gewicht 280 kg; Umschrift: ST.&nbs;MICHAEL, DEFENDE NOS IN PROELIO; 1924 gegossen.
Die drei zuerst genannten Glocken wurden 1948/49 von Fa. Benjamin Grüninger, Neu-Ulm, gegossen.

Seelsorger (Auszug)

Pfarreiengemeinschaft

PG Fährbrück Logo.JPG

Die Pfarrei St. Ottilia ist Teil der Pfarreiengemeinschaft Fährbrück.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Hausen b. Würzburg, Nr. D-6-79-143-49
  • Pfarrei Rieden. In: Realschematismus der Diözese Würzburg. Dekanat Würzburg r.d. Mains. Echter Verlag, Fränkische Gesellschaftsdruckerei und Verlag GmbH, 1999, S. 110 ff.

Weblinks

Einzelnachweise

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