Saalgasse
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Stadtbezirk: Altstadt
Postleitzahl: 97082
Straßenverlauf
Die Saalgasse im Mainviertel verläuft am Mainufer. Die ehemalige, sehr enge Gasse ist heute eine viel befahrene Straße, die sich nach der Alten Mainbrücke in nördlicher Richtung in die Dreikronenstraße fortsetzt. In südlicher Richtung reicht die Saalgasse bis zur Mergentheimer Straße. Zuvor führt die Straße in einem Tunnel durch die Bastion St. Burkard.
Namensgeber
Im Schwarzen Saal des Haus-Nr. 2 hielten die Schöppen des 1554 erloschenen Brückengerichts bei ungünstiger Witterung ihre Sitzungen ab. Bei schönem Wetter versammelte sich das Brückengericht am ersten Mittwoch im Monat auf der Mainbrücke. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hieß die Gasse Schwarze Saalgasse. [1]
Geschichte
Bis nach 1945 war das Mainviertel umgürtet von den mächtigen Bastionen, nur durch das Burkarder Tor kam man südlich hinein. Das durfte nach dem Zweiten Weltkrieg so nicht bleiben. Die Bastionen wurden weg des Baus der Großschleuse in den 1950er Jahren etwas nach Westen verlegt und boten Platz für eine breite, ursprünglich vierspurige Straße. Hinter der Alten Mainbrücke wurde die Dreikronenstraße mit einem Umbau der alten Wehranlagen ebenso als eine breite Verkehrsstraße angelegt. Das hatte empfindliche Einschnitte zur Folge, die den Charakter des Mainviertels wesentlich veränderte. Ein Blick auf eine Straßenkarte Würzburgs vor 1945 zeigt, dass die Saalgasse damals wirklich ein kurze Sackgasse war. [2]
Historische Abbildungen
- Umbau der Saalgasse und Burkarderstraße 1966/67
Damals und heute
- Foto alt: historische Aufnahme vom 24. Juli 1967
- Foto neu: Aufnahme vom 24. September 2023
Unternehmen
- FORE media (Saalgasse 5)
Einrichtungen
- Zunfthaus der Fischerzunft (Saalgasse 6)
Gastronomie
Ehemalige Gastronomiebetriebe
- Wein- und Fischwirthschaft M. Berger (Saalgasse 2)
ÖPNV
Nächste Bushaltestelle: | Alte Mainbrücke |
Stolpersteine
In der Saalgasse wurden die folgenden Stolpersteine verlegt:
Adresse | Erinnerung an / Historische Notizen | Verlegejahr | ||
Saalgasse 3 | Für Georg Burger / Am 3. Dezember 1940 wurde er vom Landgericht Würzburg wegen „Unzucht zwischen Männern“ zu 1 Jahr und 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Strafe sollte er im Gefängnis St. Georgen-Bayreuth absitzen. Er wurde am 9. Januar 1941 in Bayreuth eingeliefert, aber schon am 18. April 1941 ins Gerichtsgefängnis Kitzingen gebracht. Sofort nach dem Verbüßen seiner Strafe dort liefert ihn die Kripo Würzburg am 8. Dezember 1941 als Vorbeugungshäftling nach §175 ins KZ Flossenbürg ein. Schon am 21. März 1942 starb er im Konzentrationslager um 7.50 Uhr angeblich an Herz– und Kreislaufversagen.[3] | 2023 | ||
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 330
- ↑ Dr. Hans Steidle: Die Saalgasse - nur eine vierspurige Rennbahn? In: Meeviertel-Anzeiger, Jahrgang 04, November 2006, S. 1 f.
- ↑ Georg Burger auf den Internetseiten der Stolpersteine Würzburg
Angrenzende Straßen
- Burkarderstraße
- Leonhard-Frank-Promenade (Fußgängerweg)
- Zeller Straße
- Alte Mainbrücke (Fußgängerzone)