Naturschutzgebiet Bromberg-Rosengarten

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Felswand im Naturschutzgebiet Bromberg-Rosengarten

Das Naturschutzgebiet Bromberg-Rosengarten ist seit 1985 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und somit das älteste Naturschutzgebiet der Stadt Würzburg.

Lage

Es befindet sich nordöstlich des Stadtbezirks Heuchelhof oberhalb der A 3, wobei ein kleiner Teil im Landkreis Würzburg auf Winterhäuser Gemarkung liegt.

Namensgeber

Die Flurbezeichnung „Rosengarten” leitet sich wohl von den Parzellen ab, die insbesondere an der Hangkante mit Wildrosen umrahmt sind. So findet man hier zahlreiche Wildrosen wie die Essig-Rose, die Hunds-Rose, die Wein-Rose und die Acker-Rose. Die Parzellen wurden in der Vergangenheit lange Zeit als Äcker, Mahdwiesen, Hutungsflächen und Obstwiesen genutzt.

Naturschutzgebiet

Das Naturschutzgebiet „Bromberg - Rosengarten" ist als ehemaliger Steinbruch ökologisch ebenso wie heimat- und kulturgeschichtlich bedeutsam. Es wurde am 2. September 1981 mit 31 Hektar unter Schutz gestellt und am 1. Februar 2000 auf die heutige Größe erweitert. [1] Auf einer Fläche von 35,49 Hektar im Stadtgebiet und 1,27 Hektar im Landkreis Würzburg repräsentiert das Schutzgebiet einen kleinräumigen Lebensraum des Mittleren Maintals mit seiner typischen Vielfalt an wärmeliebenden Pflanzen- und Tierarten. So findet man an Felswänden, Steinhaufen (Lesesteinriegel), Schotterflächen und alten Mäuerchen zahlreiche wärmebedürftige Insekten wie Schmetterlinge (insbesondere Esparsetten-Widderchen, Zwergbläuling, Kronwicken-Bläuling) und Reptilien wie Zauneidechse oder Schlingnatter.

Das Naturschutzgebiet wird von einer für Unterfranken bedeutenden Quaderkalkbank des Oberen Muschelkalks durchzogen, welche in früheren Zeiten eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung hatte. Mit diesem Quaderkalk wurde auch die Alte Mainbrücke erbaut. [2] Heute haben die über das ganze Areal verteilten Quaderkalkblöcke für Moos- und Flechtengesellschaften eine wichtige Bedeutung.

Nachdem die historischen Nutzungsformen weggefallen sind, führt dies zu einer verstärkten Verbuschung. Es werden deshalb regelmäßig Pflegemaßnahmen durchgeführt, wobei insbesondere auf Schafweidung Wert gelegt wird.

FFH-Gebiet

Das Naturschutzgebiet Bromberg-Rosengarten wird seit 2011 auf der Grünen Liste des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz geführt (NSG 600.046 Bromberg-Rosengarten). [3] Es ist gleichzeitig die Teilfläche 06 des Flora-Fauna-Habitat-Gebiets (FFH-Gebiets) Trockentalhänge im südlichen Maindreieck und damit Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzes „NATURA 2000“.

Umweltbildung

Das Naturschutzgebiet ist Teil des Naturlehrpfads Würzburg mit acht Schautafeln und seit 2011 eine von 50 Stempelstationen des Naturatlas Bayern Arche.

ÖPNV

Durch die Lage am Rande der Stadt bietet sich der Besuch des Naturschutzgebietes mit öffentlichen Verkehrsmitteln an:

Straßenbahn.png Nächste Straßenbahnhaltestellen: Straßburger Ring, Madrider Ring


Trivia

Durch den Verkehrslärm der unmittelbar angrenzenden A 3 ist das Naturschutzgebiet leider akustisch sehr stark beeinträchtigt.

Siehe auch

Literatur

  • Martin Okrusch, Klaus-Peter Kelber, Verena Friedrich & Michaela Neubert: Historische Steinbrüche im Würzburger Stadtgebiet im Wandel der Zeit. Klaus-Peter Kelber & Martin Okrusch: Die geologische Erforschung und Kartierung des Würzburger Stadtgebietes von den Anfängen bis 1925. Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V., Mainfränkische Hefte 105, 2006.
  • Uwe Buschborn: Das Würzburger Naturschutzgebiet "Bromberg-Rosengarten". Abhandlungen des Naturwissenschafltichen Vereins Würzburg. Band 29, Würzburg, 1988.

Weblinks und Quellen

Erläuterungen und Einzelnachweise

  1. Verordnung vom 15.12.1999 über das Naturschutzgebiet „Bromberg-Rosengarten“ veröffentlicht im Amtsblatt der Regierung von Unterfranken vom 31. Januar 2000
  2. Bauwerke aus heimischem Werkstein spielten bereits im mittelalterlichen Stadtbild von Würzburg eine prägende Rolle. Die Verwendung von Naturstein beschränkte sich jedoch zunächst auf kirchliche und profane Repräsentationsbauten, auf die Stadtbefestigung, auf Brückenbauwerke sowie die Pflasterung und Befestigung von Straßen. Die Bürgerhäuser wurden fast ausschließlich aus Fachwerk gebaut.
  3. Grüne Liste der Naturschutzgebiete in Bayern

Kartenausschnitt

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