Jakob von Hirsch auf Gereuth

Aus WürzburgWiki

Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.

Jakob Freiherr von Hirsch auf Gereuth

Jakob Freiherr von Hirsch auf Gereuth (geboren am 22. September 1765 in Gaukönigshofen; gestorben am 24. Dezember 1840 in Planegg) war jüdischer Bankier.

Familiäre Zusammenhänge

Jakob von Hirsch war der Sohn von Moses Hirsch und Begründer des Adelsgeschlechts derer von Hirsch auf Gereuth. 1815 erwarb er das ehemals fürstbischöfliche Schloss Gereuth in Unterfranken und 1824 die Hofmark Planegg wenige Kilometer südwestlich von München. Zusammen mit seiner Ehefrau Johanna Öttinger hatte er elf Söhne und sieben Töchter. Zwei seiner Söhne waren der Würzburger Bankier und Unternehmer Joël Jakob von Hirsch auf Gereuth und der bayerische Hofbankier Joseph von Hirsch auf Gereuth.

Leben und Wirken

Jakob Hirsch widmete sich schon früh dem Pferdehandel und war hier offenbar auch erfolgreich, so dass die Familie um 1790 in Gaukönigshofen ein neues repräsentatives Wohnhaus bauen ließ.
Wie sich aus dem schnell wachsenden Besitz erkennen lässt, war die Familie sehr geschäftstüchtig und nutzte die Säkularisation, um sich 1803 als erste jüdische Familie in der Residenzstadt Würzburg niederzulassen. Dazu erwarb er bei einer Versteigerung am 13. Juli den Ebracher Hof. [1] Der Bischof als Stadtherr hatte dies bis dahin verboten. Die weltliche Regierung wusste dagegen offenbar die Dienste der Familie zu schätzen.

Nach der Familie Hirsch zogen weitere Juden, insbesondere Geschäftsleute aus Heidingsfeld und Höchberg, nach Würzburg und zwischen 1808 und 1814 entwickelte sich in der Stadt eine kleine jüdische Gemeinde. [2]

Im Rahmen der Säkularisation erhielt er nach schwierigen Verkaufsverhandlungen am 12. Juli 1804 für 104.500 Gulden den Zuschlag für das gesamte Klostergut Schwarzach um es zehn Monate später weiter zu verkaufen. Im Jahr 1806 erwarb er nach der Auflösung des Johanniterordens und dem Tod des letzten Komturs Franz Heinrich Truchseß von Rheinfelden das Johanniterkastell von Biebelried mit den zugehörigen Gebäuden für 24.000 Gulden. [3]

Hofbankier im Großherzogtum

Von 1806 bis 1815 war Hirsch Hofbankier im Großherzogtum Würzburg von Ferdinand III. von Toskana.

Ehrungen und Auszeichnungen

Am 13. August 1818 wurde Jakob von Hirsch von König Maximilian I. Joseph von Bayern mit dem Prädikat „auf Gereuth“ in den Adelsstand erhoben.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Erika Bosl: Die Familie von Hirsch-Gereuth im 18. und 19. Jahrhundert, Bankiers. In: M. Treml und W. Weigand unter Mitarbeit von E. Brockhoff: Geschichte und Kultur der Juden in Bayern, Lebensläufe. 1988, S. 63-69

Einzelnachweise

  1. Heinrich Ragaller: Zur Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts in Würzburg. In: 15 Jahrhunderte Würzburg. Hrsg. von Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 353-373; S. 354
  2. Leonhard Scherg: Die Jüdischen Gemeinden. In: Unterfränkische Geschichte. Hrsg. von Peter Kolb und Ernst-Günter Krenig, Band 5/2, Echter Verlag, Würzburg 2002, S. 149-158 und 173-188; S. 151 f. und 157
  3. Heinrich Weber: Kitzingen (= Historischer Atlas von Bayern Reihe 1, Heft 16), Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, S. 189 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Jakob von Hirsch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von WürzburgWiki. Durch die Nutzung von WürzburgWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.