Physiologisches Institut
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Das Physiologische Institut ist Teil der Medizinischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Geschichte
Die Physiologie ist als Teilgebiet der Biologie die Lehre von den physikalischen und biochemischen Vorgängen in Zellen, Geweben und Organen aller Lebewesen; sie bezieht das Zusammenwirken aller Lebensvorgänge im gesamten Organismus in ihre Betrachtung ein. Hierdurch grenzt sie sich von der Biochemie und der Anatomie ab. Ziel der Physiologie ist es, möglichst auf molekularer Ebene auch Vorhersagen über das Verhalten eines betrachteten Systems, wie beispielsweise Stoffwechsel, Bewegung, Keimung, Wachstum, Fortpflanzung zu formulieren. Der Begriff Physiologie wurde um 1525 von Jean François Fernel geprägt. Physiologisch geforscht und ausgebildet wird in der Biologie, der Medizin, der Psychologie und in der Sportwissenschaft.
Erster Professor für Physiologie Würzburgs war Georg Christoph Siebold. [1] [2] Erster ordentlicher Professor und Lehrstuhlinhaber für Physiologie Würzburgs war von 1865 bis 1868 Albert von Bezold (1836-1868). Ihr erstes Gebäude erhielt die Würzburger Physiologie im Medizinischen Kollegienhaus als provisorisches Laboratorium. [3] 1899 wurde Max von Frey Ordinarius für Physiologie in Würzburg.
Forschungsgebiet
Forschungsgebiete ab 1959 waren zunächst vor allem die experimentelle Kardiologie (R. Jacob) und die Blutgerinnung (Edgar Wöhlisch, H. Schröer). Es kamen bis zu Beginn der 1980er Jahre unter anderem die Erforschung der Kreislaufregulation (z.B. Ulrich Peiper) und des Sauerstofftransports im Blut (Joachim Lutz) sowie die Physiologie der Zellmembranen (Wolfgang Westphal, H. Bader) hinzu. 1981 kam es zur Aufteilung in zwei Lehrstühle. [4]
Gebäude
Das 1888 fertiggestellte Physiologische Institut am Röntgenring ist ein von Kriegszerstörungen verschont gebliebener zweigeschossiger Walmdachbau mit Eckrisaliten. Die Mittelachse ist betont durch einen Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel und Attika über Portal mit Säulenaltan. Das Gebäude mit Putzfassade und Sandsteingliederungen über Rustikasockel wurde im Stil der Neurenaissance von Rudolf von Horstig d`Aubigny nach am Leipziger Institut angelehnten Vorstellungen [5] des Würzburger Physiologie-Professors Adolf Fick errichtet. 1963 erhielt das Institutsgebäude an seiner Rückseite einen mit dem alten Institut verbundenen Erweiterungsbau mit moderner Ausstattung. [6]
Lehrstühle
- Lehrstuhl für Physiologie I (Vegetative Physiologie)
- Lehrstuhl für Physiologie II (Neurophysiologie)
Professoren (Auszug)
- 1796 bis 1797: Johann Georg Christoph von Siebold
- 1799 bis 1803: Johann Joseph Dömling
- 1820 bis 1832: Johann Baptist Friedreich
- 1865 bis 1868: Albert von Bezold
- 1868 bis 1899: Adolf Fick
- 1899 bis 1932: Max von Frey
- 1932 bis 1957: Edgar Wöhlisch
- 1959 bis 1981: Erich Bauereisen
- 1968 bis 1990: Ernst J. M. Helmreich
- 1978 bis 1991: Wolfgang Westphal
- 1999 bis 2007: Michael Gekle
- 2004 bis 2008: Stefan Gründer
- seit 2004: Michaela Kuhn
- seit 2009: Andreas Friebe
Kontakt
- Physiologisches Institut
- Röntgenring 9
- 97070 Würzburg
- Telefon: 0931 - 31-82727
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Erich Bauereisen: Das Physiologische Institut, in: Vierhundert Jahre Universität Würzburg. Eine Festschrift, hrsg. von Peter Baumgart, Verlag Degener & Co., Neustadt an der Aisch 1982, S. 1027-1030
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Würzburg, Nr. D-6-63-000-473
Weblinks
- Internetseiten des Physiologischen Instituts
- Physiologisches Institut im DenkmalAtlas 2.0
- Physiologie auf wikipedia.org
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Leydhecker: Der Beginn der wissenschaftlichen Chirurgie und Augenheilkunde in Würzburg durch Carl Caspar von Siebold (1736-1807). Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 10 (1992), S. 101-106; S. 104
- ↑ Siebold-Museum
- ↑ Erich Bauereisen: Das Physiologische Institut, in: Vierhundert Jahre Universität Würzburg. Eine Festschrift, hrsg. von Peter Baumgart, Verlag Degener & Co., Neustadt an der Aisch 1982, S. 1027-1030; S. 1027
- ↑ Erich Bauereisen, a.a.O., S. 1029 f.
- ↑ Erich Bauereisen, a.a.O.
- ↑ Erich Bauereisen, a.a.O., S. 1028 f.