Landleite
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Die Landleite ist ein kleines Fließgewässer im östlichen Landkreis Würzburg.
Verlauf
Gesamtverlauf
Die Landleite entspringt am nördlichen Rand des Guts Seligenstadt und fließt anschließend parallel zur Bahnstrecke Würzburg-Bamberg in südwestliche Richtung, wo sie östlich des Rothofs in die Gemarkung Rottendorf eintritt. Ab dem Ostring durchquert sie das Gewerbegebiet Alte Landstraße. Kurz vor der Bogenbrücke mündet der Reißbach in die Landleite, welche am südlichen Ortsrand von Rottendorf weiterfließt und bei der Alten Landstraße die Gemarkung von Gerbrunn erreicht. Ab hier wird der Bach als Haslach bezeichnet. Dieser geht kurz darauf in den Rottendorfer Flutgraben über, welcher schließlich bei Randersacker in den Main mündet. Der Name „Rottendorfer Flutgraben“ wird manchmal auch für den gesamten Verlauf der Gewässer verwendet.
Landleite im Rottendorfer Gewerbegebiet
Im Jahr 1993 wurde mit der Hochwasserfreilegung der Landleite begonnen. Der Bachausbau war angesichts zunehmender Extremwetterlagen für die Hochwassersicherheit des Rottendorfer Gewerbegebiets Alte Landstraße notwendig geworden. In diesem Zusammenhang wurde eine neue Landleitenbrücke errichtet, um die Verbindung zwischen Edekastraße und Ostring wiederherzustellen. Aus Gründen der Standortsicherung hatte das Unternehmen s.Oliver den östlichen Teil der Kapellenbergstraße für eine Betriebserweiterung benötigt. Hierdurch war eine von zwei Querverbindungen zwischen der Edekastraße und dem Ostring entfernt worden, die das Gewerbegebiet an das überörtliche Verkehrsnetz angebunden hatte.
Nach etwa 20 Jahren Bauzeit konnte 2013 die Freilegungsmaßnahme beendet werden. Das Bachbett wurde mit stabilen Quaderkalkblöcken befestigt und kann seither Wassermengen von 20 Kubikmetern pro Sekunde aufnehmen. Das große Einzugsgebiet der Landleite, das sich über Kürnach bis nach Seligenstadt ausbreitet, erklärt den massiven Ausbau des Baches. Mit dem vermehrten Anbau von Mais, der für die Biogaserzeugung verwendet wird, änderte sich zudem die bisherige Situation, denn die Pflanze vermag nur wenig Wasser zu binden. Im Zuge der Sicherungsmaßnahmen musste 2013 die 1968/69 errichtete Brücke in der Schießhausstraße gegen ein größeres Durchlassbauwerk ausgewechselt werden.
Landleite und Bahnstrecke
Die Ludwigs-West-Bahn wurde in den 1850er Jahren zwischen Gut Seligenstadt und Gerbrunn weitgehend endlang der Landleite trassiert, um größere Steigungen bzw. Gefälle zu vermeiden. Aufgrund des gewundenen Verlaufs der Landleite ergaben sich viele Kreuzungen mit der Bahntrasse an denen Eisenbahnbrücken gebaut wurden.
- Gewölbebrücke (1854): Zusammenführung der beiden Entwässerungsgräben östlich der Bahnstrecke (km 87,85 ab Bamberg)
- Rahmenbrücke (1979): Durchführung Ost nach West (km 88,15 ab Bamberg)
- Gewölbebrücke (1854): Durchführung West nach Ost (km 88,36 ab Bamberg)
- Eisenbahnbrücke Landleite Ost (Rottendorf) (km 85,4 ab Nürnberg)
- Eisenbahnbrücke Landleite (Rottendorf) (km 87,3 ab Nürnberg)
- Eisenbahnbrücke Landleite West (Rottendorf) (km 89,2 ab Nürnberg)
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Irene Meeh: Rottendorf - 1933 bis 2015. Hrsg.: Gemeinde Rottendorf 2015, ISBN: 9783000526183, S. 168 f.