Koenig & Bauer

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Koenig & Bauer
Koenig & Bauer, Haupteingang

Die Koenig & Bauer AG (kurz: KBA) ist der zweitgrößte Hersteller von Druckmaschinen weltweit und hat ihre Zentrale im Neuen Hafen.

Geschichte

Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben der Erfinder der Druckmaschine/Schnellpresse [1] und der älteste Druckmaschinenhersteller der Welt. [2] Mit der Konstruktion der ersten Schnellpresse, 1811 durch Friedrich Koenig, begann ein neues Zeitalter in den Druckereien. Die Leistung der Schnellpressen lag um ein mehrfaches höher gegenüber den Handpressen. 1814 druckte zum ersten Mal die Londoner Tageszeitung „The Times“ mit einer Zylinderdruckmaschine von Friedrich Koenig. Am 10. April 1817 erwarben Friedrich Koenig und Andreas Friedrich Bauer das vom Verfall bedrohte Kloster Oberzell ohne den dazugehörigen Gutshof, gründeten die Schnellpressenfabrik Koenig & Bauer und bauten das Kloster zur Maschinenfabrik um. Da es keine ausgebildeten Arbeiter gab, gestaltete sich der Beginn der Produktion schwierig. Die aus der Umgebung kommenden Land- und Weinbergsarbeiter mussten erst geduldig angelernt werden. Die anfänglich geringe Nachfrage nach Druckmaschinen verbesserte sich ab 1826. 1830 waren 120 Arbeiter in Deutschlands einziger Schnellpressenfabrik beschäftigt. Durch die politischen Ereignisse des Jahres 1830 im wichtigsten Abnehmerland Frankreich (Julirevolution [2]) kam die Produktion fast völlig zum Erliegen und nur noch 14 Arbeiter konnten ihre Arbeit behalten. Aufgrund dieser Ereignisse verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Friedrich Koenig, der schließlich am 17. Januar 1833 an einem Herzanfall starb. Die Leitung der Firma übernahm nun Andreas Friedrich Bauer.

Einige Mitarbeiter, die unter großen Kosten ausgebildet worden waren, verließen in dieser Zeit die Firma und gründeten in Wien und Augsburg selbst Maschinenfabriken, die zu großen Konkurrenten wurden, jedoch konnte sich Koenig & Bauer behaupten.

1840 entwickelte Andreas Bauer die erste Schnellpresse mit Kreisbewegung, die jahrzehntelang den ganzen Markt beherrschte.

Nach dem Firmeneintritt von Wilhelm Koenig, dem ältesten Sohn Friedrich Koenigs, im Jahre 1849 und Friedrich Koenig jr., dem zweiten Sohn, im Jahre 1857, die beide eine umfangreiche Ausbildung im In- und Ausland genossen hatten, stieg die Produktion weiter an. Nach dem Tod von Andreas Friedrich Bauer am 27. Februar 1860, der an einem Schlaganfall gestorben war, übernahmen die beiden Brüder Koenig gemeinsam die Geschäftsleitung und entwickelten in den Folgejahren verschiedene neue Druckmaschinen. Für die stetig steigende Zahl der Arbeiter - 1872 waren es bereits 440 - schuf die Firma soziale Einrichtungen, die in dieser Zeit noch nicht üblich waren:

  • 1855: Fabrikkrankenkasse
  • 1860: Bauerstiftung
  • 1865: Fabriksparkasse
  • 1868: Kinderbewahranstalt in Zell a. Main
  • 1868: Fabrik-Fortbildungsschule (die spätere Werkberufsschule)
  • 1871: F. Koenig‘sche und J. Bechold‘sche Schulstiftung
  • 1873: Soldatenkasse
  • 1882: Fanny Koenig‘sche Holzstiftung
  • 1896: Luise Bolza‘sche Krankenstiftung

1884 trat Edgar Koenig, der Enkel des Gründers, in die Firma ein; ihm folgten 1886 mit Albrecht Bolza und 1891 mit Konstantin Koenig zwei weitere Enkel.

1901 zog das Unternehmen aus räumlichen Gründen an den heutigen Standort auf der anderen Mainseite um. Das neue und größere Werk wurde nach Plänen von Albrecht Bolza errichtet. 1905 erfolgte die Umwandlung des Familienunternehmens in eine GmbH. Durch den Ankauf anderer Firmen vergrößerte sich das Unternehmen und die Firma wurde 1920 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1937 übernahm Koenig & Bauer die Würzburger Schnellpressenfabrik Bohn & Herber.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Werkstätten schwer zerstört und nach dessen Ende zügig neu aufgebaut. 1951 trat Hans-Bernhard Bolza-Schünemann als Konstrukteur in die Firma ein. 1956 bekam er die Stelle als Chefkonstrukteur für Bogendruckmaschinen, 1957 wurde er stellvertretendes Vorstandsmitglied für Konstruktion und Entwicklung und im Jahre 1964 ordentliches Vorstandsmitglied. Bereits im Jahre 1959 wurde Hans-Bernhard Bolza-Schünemann vom Urenkel des Firmengründers Hans Bolza nach dem frühen Tod seiner eigenen Söhne adoptiert.

1985 ging das Unternehmen an die Börse. Das Eigenkapital stieg erstmals über 100 Millionen D-Mark. 1995 fusioniert die Koenig & Bauer AG mit der Albert-Frankenthal AG zur Koenig & Bauer-Albert AG (KBA). 1998 findet die Verschmelzung der KBA-Planeta AG mit der Muttergesellschaft Koenig & Bauer-Albert AG zur Koenig & Bauer Aktiengesellschaft (KBA) statt.

Historische Abbildungen

Brandschutz

Die Koenig & Bauer AG betreibt auf ihrem Gelände in Würzburg eine eigene Betriebsfeuerwehr.

Adresse

Koenig & Bauer AG, Werk Würzburg
Friedrich-Koenig-Straße 4
97080 Würzburg

Internationale Verflechtung

KBA gehört zur People and Print Group (people & print) [3]

Siehe auch

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nähere Informationen zum Thema „Schnellpresse“ bei Wikipedia [1]
  2. Geschichte der Firma auf deren Internetseiten
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