IHK Würzburg-Schweinfurt
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Die Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt (IHK Würzburg-Schweinfurt, auch IHK Mainfranken) umfasst die Städte Würzburg und Schweinfurt sowie die Landkreise Würzburg, Schweinfurt, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen, Haßberge, Main-Spessart und Kitzingen in Unterfranken. Die Industrie- und Handelskammer ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und dient der Organisation und Förderung der Wirtschaft in Mainfranken. Sie vertritt die Interessen ihrer Mitglieder in Politik und Öffentlichkeit und bietet eine Vielzahl an Beratungs- und Fortbildungsleistungen.
Geschichte
Die Ursprünge gehen zurück, als in Würzburg eine Handelsinnung gegründet wurde, die sich auf das fürstbischöfliche Commerz-Kollegium vom 22. Mai 1669 zurückführen konnte, das unter Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn ins Leben gerufen wurde. Dieses kontrollierte die Privilegien für auswärtige Woll- und Tuchhändler auf Märkten des Hochstifts Würzburg. Diese Handelsinnung war öffentlich-rechtlich, das heißt landesherrlich privilegiert und hatte damit gegenüber den alten Zünften einen herausgehobenen Status, seine Mitglieder genossen einen besonderen gesellschaftlichen Rang in der ständischen Ordnung. Nach dem Ende des Großherzogtums Würzburg wurden 1815 diese Privilegien durch das Königreich Bayern ersatzlos gestrichen und ab 1825 ein Handelsverein.
Die IHK in ihrer heutigen Form wurde vom königlich-bayerischen Innenminister Karl von Abel 1842 als „tüchtiges Organ des Handels- und Fabrikantenstandes“ ins Leben gerufen. Die Gründung erfolgte am 6. Juni 1843 als eine von sechs im Königreich Bayern. Erstes Domizil des IHK war ab 3. August 1877 auf Mitbasis das Hinterhaus des Hof Heidenheim, dem Anwesen des Kaminkehrermeister Gottfried Hauer in der Franziskanergasse 14 / Ursulinergasse 17.
Mitgliedschaft und Mitarbeiter
Die heutige IHK vertritt ca. 77.000 große und kleine Mitgliedsunternehmen in der Region. Die Mitgliedschaft in IHK regelt bundesweit das IHK-Gesetz.
Die IHK Mainfranken beschäftigt etwa 140 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Während der Hauptgeschäftsführer sein Amt hauptberuflich ausübt, handelt es sich beim Präsidentenamt um ein Ehremamt.
Finanzierung
Die IHK finanziert sich aus eigenerwirtschafteten Einnahmen sowie Mitgliedsbeiträgen.
Lage
Die vier zentralen Hauptgebäude A - D befinden sich in der Mainaustraße 33-35, Haus E in der Sedanstraße 27 im Stadtbezirk Zellerau. Bis 1990 war die IHK in der Neubaustraße 66 in der Altstadt beheimatet. In Schweinfurt existiert eine Geschäftsstelle der IHK in der Karl-Götz-Straße 7.
Aufgaben
Die inhaltliche Arbeit der IHK Würzburg-Schweinfurt gliedert sich in die Geschäftsfelder Standortpolitik, Existenzgründung und Unternehmensförderung, Aus- und Weiterbildung, Innovation und Umwelt,International sowie Recht und Steuern. Sie umfasst neben der wirtschaftlichen Interessenvertretung und Dienstleistungen für die gewerbliche Wirtschaft auch mehr als 50 öffentliche Aufgaben, zum Beispiel die Sachverständigenbestellung.
Stifter
Aus der ehemaligen IHK-Firmenspende wurde von der Kammer am 1. April 2019 die Stiftung Universitäts-Förderpreis der mainfränkischen Wirtschaft beim Universitätsbund Würzburg eingerichtet.
Ehrungen und Auszeichnungen
Siehe auch
- Ehemalige Handelskammer
- Handwerkskammer für Unterfranken
- Handelsverband Bayern - Der Einzelhandel e.V. (Bezirk Unterfranken)
- Liste der Präsidenten der IHK Würzburg-Schweinfurt
Quellen
- Dieter Schäfer: Wie wir wurden, was wir sind. Kleine Geschichte der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt, ihrer Vorgänger und Vorläufer von 1669 bis zum 150. Jubiläumsjahr 1993. Würzburg 2015
- Ralf Jahn, Radu Ferendino (Hrsg.): Wie wir wurden, was wir sind, Teil 2: 1993 - 2018. Würzburg 2018
- Harm-Hinrich Brandt: Ein tüchtiges Organ des Handels- und Fabrikantenstandes, Die Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt in 150 Jahren, IHK Würzburg-Schweinfurt, 1993, ISBN: 3-926879-14-9