Karl Hillenbrand
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Dr. Karl Hillenbrand (* 8. Juni 1950 in Ochsenfurt; † 22. November 2014 in Würzburg) war katholischer Theologe und Generalvikar des Bistums Würzburg.
Leben und Wirken
Als Internatsschüler des Würzburger Kilianeums legte Karl Hillenbrand 1970 das Abitur am Riemenschneider-Gymnasium ab und begann sein Theologiestudium an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. 1973/74 studierte er zwei Semester in Freiburg im Breisgau. 1974 wurde er von Bischof Josef Stangl zum Diakon geweiht und am 10. Oktober 1976 erhielt er in der Kirche Sant’Ignazio di Loyola in Campo Marzio in Rom durch Joseph Kardinal Höffner die Priesterweihe. Danach setzte Hillenbrand sein Studium in Rom fort und promovierte 1982 zum Doktor der Theologie.
Seine ersten Erfahrungen in der Seelsorge sammelte er als Diakon in Leidersbach und in der Aschaffenburger Stiftspfarrei, seine Zeit als Kaplan führte ihn nach Riedenberg und Oberbach in der Rhön sowie in die Schweinfurter Pfarrei Heilig Geist. Von 1983 bis 1996 war er Regens des Priesterseminars in Würzburg.
Ab 1984 war Hillenbrand als Vorsitzender der Bayerischen Regentenkonferenz tätig. Zum Vorsitzenden der Deutschen Regentenkonferenz [1] wurde er 1992 gewählt.
Generalvikar
Bischof Paul-Werner Scheele berief ihn 1996 zum Generalvikar des Bistums Würzburg und damit zum Nachfolger von Heribert Brander. 1999 erfolgte die Ernennung zum Domkapitular. Der Nachfolger auf dem Stuhl des hl. Kilian, Bischof Friedhelm Hofmann, ernannte ihn 2004 erneut zum Generalvikar. In dieser Funktion war er Leiter des Bischöflichen Ordinariats und seiner Hauptabteilung I für zentrale Aufgaben.
Weitere Ämter, die Dr. Karl Hillenbrand inne hatte, waren Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Miteinander für das Leben und seit 1996 Rektor der Marienkapelle in Würzburg. Hillenbrand ist es zu verdanken, dass die Marienkapelle fast 70 Jahre nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg sechs neue Glocken erhielt. 2013 weihte er selbst bei einem Fernsehgottesdienst das Geläut, das mittlerweile täglich das fränkische Marienlied „O himmlische Frau Königin“ vom Turm schlägt. Und auch die Krippe in der Kirche am Markt wurde auf Hillenbrands Initiative vor wenigen Jahren aufgestellt.
Letzte Ruhestätte
Der Generalvikar der Diözese Würzburg starb völlig überraschend in der Nacht von Freitag, 21. auf Samstag, 22. November 2014 an einer Hirnblutung. Am 29. November 2014 fand er unter großer Teilnahme des ganzen Bistums im Kreuzgang des Kiliansdoms seine letzte Ruhestätte.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 2000: Päpstlicher Ehrenprälat
- 2006: Bundesverdienstkreuz am Bande
Bildergalerie
Zur 400-Jahr-Feier des Würzburger Priesterseminars begrüßte Regens Dr. Karl Hillenbrand (rechts) gemeinsam mit Bischof Dr. Paul-Werner Scheele (2. v. rechts) und Spiritual Dr. Helmut Gabel (links) den Kardinal Joseph Ratzinger. Foto: Hans Heer (POW)
Friedensgruß bei der Amtseinführung 2004: Der neue Würzburger Bischof Dr. Friedhelm Hofmann (links) und Dr. Karl Hillenbrand, den er als seinen Generalvikar einsetzte. Foto: Markus Hauck (POW)
Der christlich-jüdische Dialog lag Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand (rechts) am Herzen. Bei der Gedenksteineinweihung auf dem Gelände der ehemaligen Würzburger Synagoge im Jahr 2006 (von links): Der evangelisch-lutherische Dekan Dr. Günter Breitenbach, Dr. Josef Schuster, Rabbiner Jakov Ebert und Oberbürgermeisterin Dr. Pia Beckmann. Foto: Markus Hauck (POW)
Die Feier der Seligsprechung für Pfarrer Georg Häfner im Jahr 2011 war ein besonderes Highlight in der Amtszeit von Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand. Foto: Markus Hauck (POW)
Gedenktafel in der Marienkapelle
Eine bronzene Gedenktafel erinnert seit dem 5. Dezember 2017 in der Würzburger Marienkapelle an den am 22. November 2014 verstorbenen Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand. Er war ab 1996 Rektor der Bürgerkirche am Marktplatz. Die Gedenktafel wurde am dritten Todestag Hillenbrands von Dompfarrer Dr. Jürgen Vorndran im Anschluss an eine von Thomas Keßler, Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators und Rektor der Marienkapelle, zelebrierte Frühmesse gesegnet.
Die Gedenktafel wurde vom Künstler Kurt Grimm aus Kleinrinderfeld geschaffen. Sie hat die gleiche Größe wie die im rechten Seitenschiff der Marienkapelle zu findende Bronzetafel, die auf den dort bestatteten Balthasar Neumann verweist. Die Blickrichtung des Hillenbrand-Porträts ist auf die Darstellung des Marientods und das Grab des seligen Makarius ausgerichtet. Die Kosten für Entwurf, Fertigung und Anbringung des Bronzereliefs beliefen sich auf rund 3400 Euro und wurden von der Marienkapellstiftung getragen. [2]
Siehe auch
DVD zum Tod von Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand
Eine DVD mit einem Zusammenschnitt des Requiems und der Beisetzung des am 22. November 2014 plötzlich verstorbenen Generalvikars Dr. Karl Hillenbrand hat die Fernsehredaktion der Diözese Würzburg ediert. Sie ist erhältlich beim Medienhaus der Diözese Würzburg: DVD zum Tod von Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand.
Weblinks und Quellen
- Pressestelle Ordinariat Würzburg (POW): „Große Trauergemeinde beim Requiem“ (29. November 2014)
- Main-Post: „Generalvikar Karl Hillenbrand beigesetzt“ (29. November 2014)
- Main-Post: „Abschied von Karl Hillenbrand im Kiliansdom“ (29. November 2014)
- Pressestelle Ordinariat Würzburg (POW): „Abschied im Kiliansdom“ (27. November 2014)
- Main-Post: „Nicht ganz alltäglich: eine Beerdigung im Kiliansdom“ (25. November 2014)
- Pressestelle Ordinariat Würzburg (POW): „Zu großem Dank verpflichtet“ (23. November 2014)
- Pressestelle Ordinariat Würzburg (POW): „Rastloser Priester aus Leidenschaft“ (23. November 2014)
- Main-Post: „Sein Tod ist ein großer Verlust für die Kirche in Deutschland“ (22. November 2014)
- Main-Post: „Generalvikar Hillenbrand gestorben: Ein schwerer Verlust“ (22. November 2014)
- Pressestelle Ordinariat Würzburg (POW): „Bischof Hofmann: Tod Hillenbrands hinterlässt unauffüllbare Lücke“ (22. November 2014)
- Pressestelle Ordinariat Würzburg (POW): „Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand überraschend gestorben“ (22. November 2014)
Hinweise und Einzelnachweise
- ↑ Informationen zur Deutschen Regentenkonferenz finden sich auf deren Internetseiten unter priesterseminare.org.
- ↑ Pressestelle Ordinariat Würzburg (POW): „Gedenktafel für Dr. Karl Hillenbrand“ (5. Dezember 2017)