Universitäts-Frauenklinik

Aus WürzburgWiki

(Weitergeleitet von D-6-63-000-223)

Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.

Universitäts-Frauenklinik

Die Universitäts-Frauenklinik ist eine Fachklinik für meist weibliche Patienten und Neugeborene der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Lage

Die Frauenklinik liegt im unmittelbaren Anschluss an das Luitpoldkrankenhaus im Stadtbezirk Grombühl.

Baubeschreibung

Das Gebäude wurde im Stil der Neuen Sachlichkeit zwischen 1932 und 1934 von August Lommel errichtet.

Geschichte

Haupteingang

1805 wurde die erste Entbindungsklinik und Hebammenschule der Universität Würzburg durch Adam Elias von Siebold eröffnet. 1819 entwickelte die Klinik erste wirksame Maßnahmen gegen das Kindbettfieber. 1846 wurde die Klinik in Kreiswohltätigkeitsanstalt umbenannt. 1855 wurden durch Wilhelm Scanzoni von Lichtenfels sechs bis acht Betten zur klinischen Behandlung gynäkologisch Kranker im Juliusspital zur Verfügung gestellt und die von ihm erfundene Geburtszange diente zur Verbesserung der Stellung des vorliegenden Kindeskopfes. 1857 erfolgte unter Scanzoni der Umzug von der Klinikstraße 6 in die neue Kreisentbindungsanstalt in der Klinikgasse 8, welche ein Jahr später um eine gynäkologischen Abteilung erweitert wurde. 1890 erfolgt der Anbau eines Hörsaaltraktes und die Aufstockung des Gebäudes. Mit Übernahme der Einrichtung durch die Universität heißt sie nun „Universitäts-Frauenklinik“. 1901 werden die Gebäude Klinikgasse 6 und Klinikgasse 8 über einen (inzwischen wieder demontierten) Verbindungsgang vereinigt.

Aufgrund der beengten Unterbringungsmöglichkeiten in der Würzburger Klinikstraße, wurde auf Betreiben des hiermit beauftragten Carl Joseph Gauß (Lehrstuhlinhaber für Frauenheilkunde seit 1923) der seit 1909 (von Hofmeier) geforderte Neubau der Frauenklinik in den Jahren 1932 bis November 1934 realisiert. Entgegen dem ursprünglichen Plan, die Klinik an der Schweinfurter Straße entstehen zu lasse, wurde sie nordöstlich des schon bestehenden Luitpoldkrankenhauses in der Oberdürrbacher Straße (später umbenannt in Josef-Schneider-Straße) gebaut. [1] Gauß beschäftigte sich intensiv mit der von Oberregierungsbaurat August Lommel vom Universitätsbauamt entworfenen Planung und nicht nur mit der medizintechnischen, sondern auch der künstlerischen Ausstattung des für 280 Patientinnen ausgelegten Neubaus. Die seinerzeit in der Presse als "modernste Frauenklinik Deutschlands" bezeichnete Einrichtung, wurde mit „Kunst am Bau“ bzw. einer künstlerischen Ausstattung versehen.

Nach dem Krieg übernahm der zuvor in Budapest tätig gewesene Karl Johann Burger 1947 als Ordinarius für Gynäkologie und Geburtshilfe die Leitung der Klinik und 1950 begannen bis 1957 andauernde größere Reparaturarbeiten und die Einrichtung einer neuen Bestrahlungsabteilung. 1962 wurde ein Geburtenhöchststand mit knapp 2.000 Entbindungen pro Jahr verzeichnet und ein Jahr später der Ostflügel für eine Wöchnerinnenstation erweitert. 1999 wurde eine große Teilbaumaßnahme im Kreißsaalbereich abgeschlossen, die Stationen saniert und die Intermediate-Care-Station für die postoperative Betreuung eröffnet. 2005 wurden die Operationssäle neu gebaut und die radiologische Mamma-Diagnostik und Forschungslaboratorien im Nordflügel etabliert.

Fachdisziplinen

Als Krankenhaus der Maximalversorgung bietet die Frauenklinik ein breites Spektrum verschiedenster Behandlungsmöglichkeiten. In der Frauenklinik beginnt das Leben in der Kinderwunschsprechstunde. Zahlreiche Methoden können helfen, den Kinderwunsch zu erfüllen. Die Behandlung befasst sich mit der Abklärung der ungewollten Kinderlosigkeit der Frau und alle Methoden der Paarbehandlung. Die Betreuung der Schwangeren erfolgt in der Schwangerenambulanz. Kommen Kinder vor dem errechneten Termin zur Welt oder handelt es sich um Mehrlingsgeburten, werden die Frühgeborenen zusammen mit den Eltern direkt vor Ort durch die Kinderärzte umsorgt und beraten.

Die Frauenklinik ist ein Zentrum für Brusterkrankungen im Raum Unterfranken. Darüber hinaus ist Würzburg neben München der einzige Standort in Bayern, der an dem bundesweiten Verbundprojekt "Familiärer Brust- und Eierstockskrebs" beteiligt ist. Viele bösartige Erkrankungen sind heute durch eine Chemotherapie heilbar, oder das Leben kann zumindest deutlich verlängert werden. Zum großen Teil kann diese Behandlung ambulant in der Chemo-Ambulanz der Frauenklinik durchgeführt werden.

Leitende Chefärzte und Klinikdirektoren (Auswahl)

Denkmal

Der Leiter der Würzburger Universitäts-Frauenklinik, Karl Johann Burger, sorgte 1958 dafür, dass eine bereits 1944 bei dem fränkischen Künstler Fried Heuler in Auftrag gegebene Büste von Carl Joseph Gauß vollendet und im Treppenhaus der Uni-Frauenklinik aufgestellt wurde.

Hebammenschule

Der Universitäts-Frauenklinik ist auch die Staatliche Berufsfachschule für Hebammen angegliedert.

Kontakt

Universitäts-Frauenklinik
Josef-Schneider-Straße 2
97080 Würzburg

ÖPNV

Straßenbahn.png Nächste Straßenbahnhaltestelle: Uni-Klinikum Bereich D


Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Helmut Röckl: Die Universitätskliniken im Staatlichen Luitpoldkrankenhaus zu Würzburg, in: Vierhundert Jahre Universität Würzburg. Eine Festschrift, hrsg. von Peter Baumgart, Verlag Degener & Co., Neustadt an der Aisch 1982, S. 975-984, S. 978

Kartenausschnitt

Die Karte wird geladen …
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von WürzburgWiki. Durch die Nutzung von WürzburgWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.