Andreas Leimgrub
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Andreas Leimgrub (* 15. September 1817 in Würzburg; † 28. Mai 1890 ebenda (?)) war fränkischer Historienmaler, insbesondere der Sakralkunst.
Familiäre Zusammenhänge
Andreas Leimgrub war der Sohn des Vergolders Philipp Leimgrub († 1834) und dessen Ehefrau Franziska Göbel.
Leben und Wirken
Seine künstlerischen Studien begannen mit dem Besuch der Zeichenschule des 1806 gegründeten polytechnischen Zentralvereins, die er erfolgreich absolvierte. Am Ende des Schuljahres 1830/31 erhielt er dort den dritten Preis im Freihand-Dekorationszeichnen. 1839 fertigte Leimgrub zwei Entwürfe für den Plafond der Pfarrkirche St. Laurentius in Marktheidenfeld an: „Mariä Himmelfahrt“ und „der segnende Christus“. Der Entwurf „Mariä Himmelfahrt“ wurde 1840 umgesetzt, allerdings 1897/98 überarbeitet.
Am 3. November 1840 schrieb er sich an der Akademie der Bildenden Künste in München ein. [1] Die Historienmalerei lehrten die Professoren Heinrich Maria von Heß [2], Joseph Schlotthauer [3], Julius Schnorr von Carolsfeld [4] und Clemens von Zimmermann [5]. Leimgrub studierte somit bei bedeutenden Vertretern der Historienmalerei, insbesondere des Nazarenerstils.
1845 fertigte er für die große Festhalle des ersten deutschen Sängerfests vom 4. bis 6. August 1845 in Würzburg die künstlerische Ausgestaltung, wodurch der noch junge Künstler weiten Kreisen bekannt wurde. Am 22. November 1846 heiratete er die aus der Dompfarrei stammende Posamenterstochter Franziska Gutbrod.
In der Folgezeit war der Maler freiberuflich tätig. Ab 1853 hielt Andreas Leimgrub an der „Schule für gewerbliche Kunst“ des polytechnischen Vereins mündliche Vorträge über Anatomie, aber erst 1860 wurde diese Schule unter dem Namen „Höhere Zeichen- und Modellierschule“ als eigene Kunstabteilung organisiert, zu deren Vorstand er im September 1863 bestellt wurde. Im Schuljahr 1866/67 übernahm er den Unterricht an der Zeichenschule. Nach längerer schwerer Erkrankung musste er mit Ende des Schuljahrs 1887/88 um Enthebung von seiner Stelle nachsuchen.
Genre
Seine Hauptinteressen galten dem Nazarener-Stil [6] und der Historienmalerei. [7] Er bemühte sich um eine anschauliche Darstellung christlichen Gedankenguts; seine Bilder, darunter viele Altarblätter, sind Ausdruck der damaligen Volksfrömmigkeit.
Werke (Auszug)
- Altarbild des rechten Seitenaltars (Josefsaltar) in der katholischen Filialkirche Unbefleckte Empfängnis Mariens in Ingolstadt (1846)
- Hochaltarbild in der Schutzengelkirche in Gaukönigshofen (1851)
- Seitenaltarbilder mit der Darstellung der Gottesmutter mit Kind sowie dem Hl. Laurentius auf Wolken in der katholischen Pfarrkirche St. Laurentius in Darstadt (1851)
- Bild des rechten Seitenaltars mit der Darstellung der Hl. Elisabeth in der Kapuzinerkirche in Ochsenfurt (1853)
- Hochaltarbild des Hl. Georg in der katholischen Kuratiekirche St. Georg in Mühlhausen (1856)
- Bild des rechten Seitenaltars (Josefsaltar) mit Darstellung des Hl. Josef in der katholischen Pfarrkirche St. Bartholomäus in Greußenheim (1856)
- 13 Kreuzwegstationen in der katholischen Pfarrkirche St. Rochus und St. Sebastian in Unterdürrbach (1858)
- Bild des linken Seitenaltars mit der Darstellung des Hl. Franziskus mit den Heiligen seiner drei Orden im Käppele (1865)
- 14 Nothelfer-Bild in der katholischen Pfarrkirche St. Michael in Holzkirchen (1888)
Letzte Ruhestätte
Andreas Leimgrub wurde am 31. Mai 1890 beerdigt, das Requiem fand in Stift Haug statt.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Altfränkische Bilder, Neue Folge 16. Jahrgang 2021, Gesellschaft für Fränkische Geschichte e.V. (Hrsg.), Würzburg 2021, S. 26 f.
Weblinks
Hinweise
- ↑ Nähere Informationen zur Akademie der Bildenden Künste in München bei Wikipedia [1] oder auf deren Internetseiten [2].
- ↑ Informationen über Heinrich Maria von Heß bei Wikipedia [3].
- ↑ Informationen über Joseph Schlotthauer bei Wikipedia [4].
- ↑ Informationen über Julius Schnorr von Carolsfeld bei Wikipedia [5].
- ↑ Informationen über Clemens von Zimmermann bei Wikipedia [6].
- ↑ Nähere Informationen zum Nazarener-Stil bei Wikipedia [7]
- ↑ Nähere Informationen zur Historienmalerei bei Wikipedia [8]