Walter Kolbow
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Walter Kolbow (* 27. April 1944 in Spittal an der Drau/Kärnten; † 28. April 2024 in Ochsenfurt) war SPD-Politiker und sieben Jahre lang parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium.
Familiäre Zusammenhänge
Sein Sohn Alexander Kolbow wurde 2008 in den Würzburger Stadtrat gewählt.
Leben und Wirken
Nach Volksschule in Ingolstadt und Ochsenfurt sowie dem Abitur am Röntgen-Gymnasium in Würzburg leistete Kolbow zunächst bis 1966 Wehrdienst bei der Luftwaffe; heute ist er Hauptmann der Reserve. Danach studierte er u.a. Rechtswissenschaft an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Partei und Ämter
Kolbow war seit 1967 Mitglied der SPD. Bis 2008 war er Vorsitzender des SPD-Bezirks Unterfranken und war deren Ehrenvorsitzender. Von 1972 bis 1976 war er Mitglied im Stadtrat von Ochsenfurt und von 1978 bis 1981 im Stadtrat von Würzburg. Seit 1980 war er Mitglied des Deutschen Bundestages und wurde über die Landesliste für den Wahlkreis Würzburg benannt. Hier war er von 1991 bis 1998 verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und von 2005 bis 2009 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin.
Kommunalwahl 1990
Bei der Kommunalwahl 1990 trat Kolbow für die SPD als OB-Kandidat an. Seine Gegenkandidaten waren Barbara Stamm (CSU), Jürgen Weber (Würzburger Liste) und Dr. Werner Fischer (Freie Wählergemeinschaft). Nachdem er am 18. März mit 28,2% der Stimmen hinter Jürgen Weber (40,1% der Stimmen) auf dem 2. Platz gelandet war [1] und somit in die Stichwahl am 1. April einzog, erreichte er bei dieser mit 37,7% der Stimmen hinter Jürgen Weber mit 62,3% nicht die notwendige Stimmenanzahl für einen Sieg. [2]
Mitglied der Bundesregierung
Nach der Bundestagswahl 1998 wurde Walter Kolbow am 27. Oktober 1998 als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung in die von Bundeskanzler Schröder geführte Bundesregierung berufen. In dieser Funktion war er vom 6. April 1999 bis zum 31. Dezember 1999 Beauftragter der Bundesregierung für die Koordination von deutschen Hilfsmaßnahmen in Mazedonien. Nach der Bundestagswahl 2005 und der Abwahl der rot-grünen Bundesregierung schied er am 22. November 2005 aus dem Amt.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 2009: Bayerische Verfassungsmedaille in Silber.
- 2009: „Honoris Causa"-Orden „Grad raus und erscht recht“ der Faschingsgesellschaft Versbach
- 2009: Ehrenring der Stadt Würzburg
- 2012: Großes Bundesverdienstkreuz
- 2012: Medaille für besondere Verdienste um den Freistaat Bayern in Europa und der Welt
- 2014: Georg-von-Vollmer-Medaille der SPD Bayern [3]
Bildergalerie
Fotos: © Roland Pleier
Trauerfeier und letzte Ruhestätte
In der Trauerfeier, die am 25. Mai 2024 in der Evang.-Luth. Stephanskirche stattfand, erinnerten politische Weggefährten an die Lebensleistung von Walter Kolbow. Sohn Alexander Kolbow gab (auch im Namen seiner Schwester Julia) in einer persönlichen Rede den etwa 200 Gästen Eindrücke aus dem Leben von Politikerkindern. Die blieben angesichts der Krisenherde in der Welt im Kampf um Zeit mit dem Vater oft zweiter Sieger – und bekamen doch beispielhaft den Kennedy-Satz vorgelebt, der Walter Kolbow antrieb: „Fragt nicht, was Euer Land für Euch tun kann. Fragt, was Ihr für Euer Land tun könnt!“ [4]
Die Urnenbeisetzung fand am selben Tag im engsten Familien- und Freundeskreis im Würzburger Waldfriedhof statt, wo Walter Kolbow neben seiner zweiten Frau Lydia Reuß seine letzte Ruhe fand.
Weblinks
- Main-Post: „Nachruf auf Ex-Staatssekretär Walter Kolbow: Nicht nur die SPD trauert um einen erfolgreichen Parteisoldaten“ (30. April 2024)
- Main-Post: „Einen Tag nach seinem 80. Geburtstag: Der Würzburger SPD-Politiker Walter Kolbow ist tot“ (30. April 2024)
Einzelnachweise
- ↑ Barbara Stamm hatte 25,6% und Dr. Werner Fischer 6,0% der Stimmen erhalten.
- ↑ Eberhard Schellenberg: 40 Jahre Studio Mainfranken - Dramatische OB-Wahl 1990 in Würzburg“ auf br.de
- ↑ Main-Post: „SPD feierte Walter Kolbow“ (27. April 2014)
- ↑ Main-Post: „Trauerfeier für SPD-Politiker Walter Kolbow: Ein bodenständiger, lösungsorientierter Demokrat“ (26. Mai 2024)