Rennweger Tor
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Das Rennweger Tor war Teil der Vorstadtmauer im östlichen Mauerzug der Würzburger Stadtbefestigung.
Lage
Das Tor stand im Kessel, der mittels einer kurzen Kurtine zwischen den Bastionen 11 und 10 ausgebildet war. Der Standort war etwas nördlich des heutigen Rennwegs im Bereich des Husarenwäldchens gegenüber dem nördlichen Hofgarteneingang.
Differenzierung
Das Rennweger Tor ist zu unterscheiden von gleichnamigem mittelalterlichen Stadttor, das sich näher am Hofgarten, etwa im Verlauf des Rennwegs befand und dem heutigen Oeggtor, das ebenfalls oft als Rennweger Tor bezeichnet wird.
Bescheibung
Das Giebeldreieck zeigte das Rosenbachwappen, am Portal war die Jahreszahl 1673 angebracht, da es in der Amtszeit von Fürstbischof Johann Hartmann von Rosenbach entstand. Der bildhauerische Schmuck stammte von Balthasar Esterbauer. [1] Das Tor war architektonisch weiter entwickelt als die zuvor entstandenen Bauten. Neben dem Hauptdurchgang, der durch zwei Fallgatter gesichert war, bestand ein eigener Weg für Fußgänger. In den Kasematten befanden sich u.a. eine Büttnerwerkstatt und ein Weinkeller. Die 70 m lange vorgelagerte Brücke konnte an zwei Stellen unterbrochen werden und führte auf den Waffenplatz, der zur besseren Verteidigungsmöglichkeit mit einer Erdbrustwehr nebst Palisaden umgeben war. Das Examinatorenhaus diente zur Hälfte dem Examinator als Wohnung, die andere war Lokal der Militärwache.
Die Brücke des Rennweger Tors war die erste der Grabenbrücken, welche in Stein ausgeführt wurde (1714/1715). Im Zuge der Entfestigung in den 1870er Jahren wurde das Tor abgerissen.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Franz Seberich: Die Stadtbefestigung Würzburgs. Die mittelalterliche Befestigung mit Mauern und Türmen. Mainfränkische Hefte 39, Hrsg.: Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V., Würzburg 1962 (Stadtbücherei Würzburg Drk 1 Seb)
- Franz Seberich: Die Stadtbefestigung Würzburgs. Die neuzeitliche Umwallung. Mainfränkische Hefte 40, Hrsg.: Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte, Würzburg 1963 (Stadtbücherei Würzburg Drk 1 Seb)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Laut Fortifikationsrechnung 1715 erhielt Balthasar Esterbauer 300 fl für den bildhauerischen Schmuck.
Kartenausschnitt
- Ehemaliger Standort