St. Andreas (Erlabrunn)
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St. Andreas | |
Pfarrort | Erlabrunn |
Pastoraler Raum | Würzburg Nord-West |
Diözese | Würzburg |
Regierungsbezirk | Unterfranken |
Katholiken | 1.230 Gemeindemitglieder (Stand 2013) |
Anschrift | Obere Kirchgasse 7, 97250 Erlabrunn |
Telefon | 09364 - 13 24 |
Telefax | 09364 - 81 10 79 |
Öffnungszeiten Pfarrbüro | Dienstag und Freitag: 8.00 Uhr - 12.00 Uhr |
Seelsorger | Pfarrer Christoph Dzikowicz Pastoralreferent Dipl.Theol. Rainer Behr |
Die katholische Pfarrkirche St. Andreas im Bistum Würzburg ist die einzige Kirche in Erlabrunn und wurde 1657 erbaut.
Geschichte
Schon 1372 wird in einer Urkunde ein Anwohner „Fritz hinder der Kirchen“ erwähnt. 1591 wurde die Pfarrei Erlabrunn selbständig, nachdem sie bis dahin zur Pfarrei Hettstadt gehörte. Um die Kirche herum befand sich ein Friedhof. Einige Grabsteine an der nördlichen Gadenmauer sind heute noch zu sehen. Ebenso um die Kirche herum befanden sich Gaden - einräumige Häuser - von denen sich zwei Keller noch unterhalb des Kirchvorplatzes befinden. [1] Am 17. Juni 1655 wurde die letzte Messe in der alten Erlabrunner Kirche gehalten und am 24. Mai 1655 begann man mit dem Abriss der Kirche.
Während der Regentschaft des Fürstbischofs Johann Philipp von Schönborn und dem Ortspfarrer Johann Eckard Eckardi wurde von 1655 bis 1657 die neue Kirche an gleicher Stelle errichtet. Die Grundsteinlegung erfolgte am 19. Juli 1655. Planung und Bauausführung lagen beim Baumeister Heinrich Eberhard aus Würzburg. Am 16. September 1657 wurde die neue Pfarrkirche durch den Würzburger Weihbischof Johann Melchior Söllner eingeweiht. [2] 1887 wurde die Kirche renoviert und dabei entbarockisiert. Viele dekorativen Elemente wurden entfernt und verkauft.
1966/67 erhielt die Kirche im Rahmen einer Außen- und Innenrenovierung eine neue Heizung, der Chorraum wurde unter Leitung von Herbert Zugelder aus Würzburg neu gestaltet. Die Turmrenovierung wurde 1980/81 durchgeführt, eine einfache Innenrenovierung 1983 unter der Leitung von Suibert Vautrin (Karlstadt). Erneute Innenrenovierung mit Umgestaltung des Chores sowie Erneuerung der Heizungsanlage unter der Leitung von Werner Kressirer (Höchberg) 1995/96.
Baubeschreibung
Der Kirchenbau bietet ca. 300 Gottesdienstbesuchern Platz. Er besitzt einen eingezogenen Chor mit stuckiertem Rippengewölbe. Das Langhaus ist flachgedeckt und hat drei Fensterachsen. Der Turm befindet sich an der Chornordseite (im Untergeschoss ursprünglich Sakristei mit Kreuzgewölbe; seit 1967 Beichtkapelle). Die Sakristei wurde an der Chorsüdseite neu gebaut.
Über dem Westportal befindet sich die Inschrift: ANNO 1655 den 17. JVNI IST die Alte S. ANDREAS Kirchen abgebrochen und den 19. JVLII an der Newen der Erste Eckstein Ober dem Grundt zur Rechten Seite des Chors von Ihro Hochwürd. Und Gnad. Herrn Joanne Melchiore Bischoffen zu Domitiopel und Weihbischoffen zu Wirtzburg Wie auch Dechanten und Senioren des Stifts New Münster solemniter benedicirt worden. Im Giebelfeld des Südportals kombiniertes Wapen des Hochstifts Würzburg und des Erzstifts Mainz, sowie die Inschrift: ANNO 1655 EST TEMPLVM HOC AEDIFICATVM SVB REGIMINE R(EFERENDI)SSIMI ET EMINENTISSIMI PRINC(IPIS) DOMINI D(OMINI) IOANN(IS) PHILIPPI ARCHIEPISCOPI MOGVNTINENSIS SAC(RI) ROM(ANI) IMPERII ARCHICANCELARII ET ELECT(I) EPISCOPI HERBIPOLENSIS ET FRANCIAE ORIENTALIS DUCIS; über dem Nordportal die Inschrift: EX LEGATO PIO D(OMI)NI F.T. MEISSNER.
Orgel
Eine Orgel erhielt die Pfarrkirche 1761. Diese stammte aus der Werkstatt von Orgelbauer Johann Philipp Seuffert. Die Orgel spielte über 200 Jahre in der Kirche bis sie im Zuge der Renovierungsarbeiten an das Überlinger Münster verkauft wurde.
Geläut
Die große Kirchturmglocke wiegt 14 Zentner und 37 Pfund und wurde am 21. April 1659 gekauft. Sie trägt die Inschrift: „zu Ehren der Allerheiligsten Dreifaltigkeit und des heiligen Apostels Andreas, des Patrons der Kirche Erlabrunn“. Die Glocke wurde während des zweiten Weltkrieges abtransportiert, vermutlich um sie einzuschmelzen. Sie tauchte allerdings in Hamburg wieder auf und wurde nach Erlabrunn zurückgebracht. Die ebenfalls abtransportierte mittlere Glocke wurde nicht wieder gefunden und 1949 durch eine neue ersetzt.
Die Glocken sind wie folgt gestimmt:
- Andreasglocke (Schlagton gis)
- Ave-Maria-Glocke (Schlagton h)
- Marienglocke (Schlagton cis)
Pfarreiengemeinschaft
Die Pfarrei gehört zur Pfarreiengemeinschaft „Hl. Franziskus im Maintal“.
Seelsorger (Auszug)
- Johann Faber (1610-1611)
- Heinrich Seubert (1611-1611)
- Johann Eckard Eckardi (1654-1665)
- Jakob Stellwag (1665-1669)
- Andreas Warth (1753-1762)
- Christoph Joseph Degen (1762-1770)
- Konrad Gottfried Melchior Neder (1770-1772)
- Engelbert Thomas Geisler (1772-1786)
- Sebastian Frank (1786-1789)
- Johann Michael Hartmann (1789-1796)
- Johann Rieß (1798-1818)
- Georg Michael Fischer (1819-1850)
- Michael Anton Klopf (1850-1853)
- Michael Joseph Gram (1853-1856)
- Michael Anton Barazzi (1856-1868)
- Kilian Joseph Hippler (1868-1893)
- Eugen Huber (1901-1929)
- Engelhard Eisentraut (1929-1940)
- Friedrich Schlüter (1940-1954)
- Karl Lehner (1954-1972)
- Anton Ziegler (1972-1979)
- Paul Schneider (1984-1987)
- Manfred Sand (1988-1999)
- Matthias Karwath (1999-2007)
- Christoph Dzikowicz (2008-2021)
- Andreas Kneitz (ab 2021)
Siehe auch
- Baudenkmäler in Erlabrunn
- Erlabrunn
- Friedhof Erlabrunn
- Kirchengebäude im Landkreis Würzburg
- Pastoraler Raum Würzburg Nord-West
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Erlabrunn, Nr. D-6-79-128-6
- Engelhard Eisentraut (Hrsg.), Die Erbauung der Pfarrkirche zu Erlabrunn (1655-1657) und die Aufzeichnungen des Pfarrers Johann Eckard Eckardi (1654-1665) in: Würzburger Diözesangeschichtsblätter,4.1, 1936, S. 1-24
- Karl Lott: Erlabrunn. Aufzeichnungen zur Geschichte des Dorfes und seiner Pfarrei. Erlabrunn 1984, S. 218 ff.
- Thomas Wehner (Bearb.): Realschematismus der Diözese Würzburg. Dekanat Würzburg l.d. Mains. Vinzenz-Werkstätten GmbH, Würzburg 2000, S. 30 ff.
Weblinks
- Kirchengemeinden und Pfarrämter in Erlabrunn
- Katholische Kirchen und Pfarrgemeinden von Zell a. Main bis Leinach
Einzelnachweise
- ↑ Infotafel an der Kirche
- ↑ Karl Lott, Dr. Friedrich Petermann, Erlabrunn - Lebensart im Einklang mit der Natur 1994, S. 6