Karl Lott
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GR Karl Lott (* 5. Juni 1887 in Eppingen; † 25. Oktober 1965 in Eibelstadt) war katholischer Geistlicher und vom 7. Mai 1934 bis zum 15. April 1961 Ortspfarrer in Waldbüttelbrunn.
Leben und Wirken
Lott wurde 1914 in Straßburg zum Priester geweiht und nahm kurze Zeit danach als Sanitäter am Ersten Weltkrieg teil. Nach seiner Ausweisung aus dem Elsaß kam er im Jahre 1921 in die Diözese Würzburg. Infolge seiner bitteren Weltkriegserfahrungen trat er nach 1918 dem „Friedensbund Deutscher Katholiken“ bei.
Von 1924 bis 1926 war Karl Lott Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, Ortsgruppe Würzburg, das der SPD sehr nahestand. Der sittenstrenge und sozial eingestellte Lott leitete seit 1921 den „Kreuzbund Abstinenter Katholiken“ und nahm mit ihm den energischen Kampf gegen Suchtkrankheiten, Alkohol und Nikotin auf. 1928 gründete er in der Seilerstraße in Heidingsfeld den Obstverwertungsbetrieb Bayla, den er nebenberuflich bis 1935 leitete.
Ortspfarrer in Waldbüttelbrunn
Nach der Zwangsversetzung seines Amtsvorgängers Josef Stöger wurde in der Amtszeit von Karl Lott 1936 das Pfarrhaus gebaut. In der Zeit des Nationalsozialismus Freiheit und Leben aufs Spiel gesetzt und gegen die damalige NSDAP in Waldbüttelbrunn opponiert. 1942 wurde er deshalb zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Im Jahr 1950 begann Lott nach den Plänen von Architekt Grömling den Bau des Pfarrheimes „St. Josefshaus“ mit Kindergarten, Schwesternwohnung, Gemeindesaal und Jugendräumen. Lott ließ das Innere der Pfarrkirche renovieren und erwarb ein neues Geläut.
Letzte Ruhestätte
Im Frühjahr 1961 zwang Lott seine angegriffene Gesundheit zum Verzicht auf die Pfarrei Waldbüttelbrunn. Nach seinem Tod wurde er im Priestergrab der Gemeinde beerdigt.
Ehrenamtliches Engagement
1954 rief er den Sportverein DJK Waldbüttelbrunn e.V. ins Leben, nachdem er zuvor eine Tischtennisvereinigung etabliert hatte.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1951: Geistlicher Rat durch Bischof Julius Döpfner
- 1957: Ehrenbürger der Gemeinde Waldbüttelbrunn
- 1965: Bundesverdienstkreuz am Bande
Letzte Ruhestätte
Seine letzte Ruhe fand er im Priestergrab am Ortsfriedhof Waldbüttelbrunn.
Posthume Würdigung
Nach ihm wurde die Karl-Lott-Straße in Waldbüttelbrunn benannt.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Doris Badel: Ortschronik Waldbüttelbrunn. Hrsg.: Gemeinde Waldbüttelbrunn, 1995, S. 328 ff.
- Direktorium der Diözese Würzburg Gesamtausgabe 2014/2015, S. 186
- Main-Post: „Nicht nur im Ort Spuren hinterlassen“ (22. Oktober 2015)
- Waldbüttelbrunn Neue Kirche auf spessartprojekt.de