Seinsheim (Adelsgeschlecht)
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Die Adelsfamilie von Seinsheim (auch Saunsheim) zählt zu den ältesten Geschlechtern in Franken.
Namensherkunft
Benannt ist die Familie nach dem gleichnamigen Stammsitz (auch Sawensheim, Sovensheim etc.) östlich von Ochsenfurt.
Geschichte
Das Geschlecht derer von Seinsheim entstand im Jahr 917. Der älteste nachweisbare seinsheimische Besitz rührt von den Hohenlohern. Bereits im 13. und 14. Jahrhundert teilte sich die Familie in drei Stämme, die ihre Hauptsitze zu Hohenkottenheim (erloschen 1591), Wässerndorf bzw. Erlach und Stephansberg hatten. Erkinger († 1437) aus der Stephansberger Linie begründete das bald eigenständige, seit 1670 fürstliche Haus zu Schwarzenberg. Reiche Begüterung aus Domherrenpfründen in Würzburg und Eichstätt sowie Dienstverhältnisse zum König, zu den Bischöfen von Würzburg und den Markgrafen von Ansbach brachten eine frühe Etablierung in der Spitzengruppe fränkischer Ritterfamilien. Vom 14. bis ins 16. Jahrhundert gingen aus der Familie mehrere Deutschordensritter hervor, darunter der Deutschmeister Eberhard von Saunsheim († 1443). Um 1590 wurde die Familien in das fränkische Reichsgrafenkollegium aufgenommen und wendete sich dem bayerischen Hofe zu. Schließlich verzichtete die Familie zu Gunsten der Schwarzenbergs auf die fränkischen Stammgüter und verlegte den Stammsitz nach Sünching bei Regensburg. Der Mannesstamm der Familie erlosch 1917.
Wappenblasonierung
Das Stammwappen der von Seinsheim ist mehrfach (5 bzw. 7) silbern-blau gespalten. Die Seinsheimer Linie führte beispielsweise einen wachsenden Mannesrumpf, ist aber in mehreren Abwandlungen überliefert.
Persönlichkeiten
- Adam Friedrich von Seinsheim, Fürstbischof von Würzburg und Bamberg (1757–1779)
- Erkinger I. von Seinsheim, Oberjägermeister und erster Freiherr von Schwarzenberg
- Friedrich Ludwig von Seinsheim, Schlossherr zu Erlach
- Christoph von Seinsheim, Schlossherr zu Erlach
- Eberhard von Saunsheim, Deutschmeister des Deutschen Ordens (1420-1443)
- Georg Ludwig von Seinsheim, Adeliger Rat im Hochstift Würzburg
- Joseph Franz Maria von Seinsheim, Diplomat im Kurfürstentum Bayern
- Maximilian Franz von Seinsheim, kurbayerischer Geheimer Rat und Hofratspräsident
- Michael von Seinsheim, Domherr
- Philipp von Seinsheim, Amtmann in Röttingen
Siehe auch
Quellen
- Kurt Andermann: „Seinsheim“ in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 194-196 Onlinefassung
- E. von Fugger: Das Geschlecht der Seinsheim, München 1893