Ober- und Zentamt Prosselsheim

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Amtskellerei Prosselsheim

Das Ober- und Zentamt Prosselsheim war eine Verwaltungseinheit im Hochstift Würzburg.

Geschichte

Prosselsheim war seit der fränkischen Besiedelung im 7. und 8. Jahrhundert ein Zentralort mit einem Königshof, zu dem auch ein Gerichtssitz gehörte. Im Jahr 903 fielen der Ort und sein Umland durch eine Schenkung von König Ludwig IV. das Kind an das Bistum Würzburg, das die Zentralität von Prosselsheim weiter stärkte. Im 14. Jahrhundert bildete sich auch das Zentgericht in Prosselsheim, das jahrhundertelang neben dem Amt existierte. Beide Beamte des Bischofs, Amtmann und Zentgraf, residierten in der fürstbischöflichen Burg im Ort, die als Lehen an die Männer vergeben wurde.

Der Amtmann von Prosselsheim wurde dafür eingesetzt, die Bewohner zu schützen. Er war zuständig, die Huldigung für den Fürstbischof von den Familienvorständen entgegenzunehmen. Daneben wurden im Amtshaus Naturalsteuern abgeliefert. So zog man auch das sogenannte Ungeld, eine Weinverbrauchssteuer, von den zum Amt gehörenden Orten an der Mainschleife ein. Der Amtmann von Prosselsheim war für den Betrieb der Badstube im Ort verantwortlich und unterhielt die Schäferei in Prosselsheim.

Im Jahr 1669 war das Amt Prosselsheim eines von 22 Oberämter der insgesamt 169 Ämter im Hochstift, die mit einem Amtmann, einem Amtskeller, einem Zentgrafen und einem Gegenschreiber besetzt waren. 1698 bis 1701 legte man erstmals die Ämter Rimpar und Prosselsheim zusammen, wobei der Amtmann nun im Schloss Grumbach residierte.

Im Jahr 1802 wurde das Hochstift Würzburg im Zuge Säkularisation nach den Koalitionskriegen gegen Napoleon aufgelöst. Das Oberamt Rimpar-Prosselsheim bestand noch bis 1804 im nun zu Kurpfalz-Bayern gehörenden Rimpar weiter und wurde dann aufgelöst.

Amtsbezirk

Das Gebiet des Ober- und Zentamtes umfasste neben dem Amtssitz in Prosselsheim die Ortschaften:

Der Zentgerichtsbezirk weicht von dieser Aufzählung ab.

Amtssitz

Ab 1722 residierte in Prosselsheim nur noch der Amtskeller, das 1756 erbaute Gebäude wurde deshalb auch Amtskellerei genannt.

Nachfolgeverwaltung

Die Orte des ehemaligen Amtes wurden den Landgerichten Dettelbach, Volkach und Würzburg rechts des Mains zugeschlagen.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Christine Demel: 1250 Jahre Prosselsheim mit Seligenstadt und Püssensheim. Prosselsheim 1992, S. 70 ff.

Weblinks

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