Nikolaus Fey
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Nikolaus Fey (* 2. März 1881 in Wiesentheid; † 19. Juli 1956 in Gerolzhofen) war fränkischer Mundartdichter und Journalist.
Leben und Wirken
Fey absolvierte zunächst eine Schreinerlehre im väterlichen Betrieb und trat anschließend in die Klosterschule Sankt Ottilien am Ammersee als Gymnasiast ein. Später wechselte er an das Gymnasium in Schweinfurt, machte schließlich als Privatschüler 1904 in Würzburg das Abitur und studierte anschließend Philosophie, Geschichte sowie Kunst- und Literaturgeschichte [1] in München und Berlin, wo er 1910 mit dem Karlstädter Maler Bernhard Fech zusammen wohnte. Fey war als freier Mitarbeiter des Fränkischen Volksblatts in Würzburg tätig.
Literarisches Werk
Fey gilt als bedeutender traditioneller unterfränkischer Mundartdichter, dessen Werk sich aus Gedichten, Erzählungen und Schauspielen zusammensetzt. Sein erster Gedichtband, „Loasa Voigeli“, erschien 1907.
Nicht frei von damaliger „Blut-und-Boden-Ideologie“ zeigte sich Frey später, als er bei einem auf der Festung 1934 aufgeführten, von SA-Stabschef Röhm besuchten Weihespiel die Worte „In Adolf Hitler ist Florian Geyer erschienen“ sprechen ließ. Fey, dessen Bücher auch vom Gauverlag Mainfranken herausgebracht wurden, wurde Schrifttumsbeauftragter und erhielt 1937 den Rückert-Preis für Schrifttum und Literatur. [2]
Werke, die in Würzburg verlegt wurden
- Die Hirten von Bethlehem. Krippenspiel, Würzburg 1922
- Von fränkischer Art, Würzburg 1925
- Florian Geyer. Schauspiel, Würzburg 1925
- Volkskunde. Erzählungen, Würzburg 1929
- Aufwertung. Schauspiel, Würzburg 1932 (Uraufführung der Bauernkomödie: 1932 in Würzburg)
- Heemet, dei Harz. Würzburg 1941
- Mitt’n dorch Frank’n, Würzburg
- Fränkisches Volk und Land. Würzburg 1950
- Nikolaus Fey – Eine Auswahl aus seinen Werken, Würzburg 1962
Für die Kilians-Feier 1930 schuf er das Stück „Königsboten“, das im Hof des Bürgerspitals in der Kiliansoktav aufgeführt wurde. [3]
Die Schriften wurden bei den Verlagen Gauverlag Mainfranken, Triltsch, Stürtz, 3Zinnen-Verlag und dem Echter Verlag verlegt.
Politische Laufbahn
Er trat der NSDAP am 1. Mai 1933 bei. Fey besuchte Parteischulungen, die ihn darauf vorbereiteten, als offizieller Redner der Partei aufzutreten und das Amt des unterfränkischen Beauftragten für die Reichsschrifttumskammer zu übernehmen. Von 1942 bis 1944 war er an der Regierung des Generalgouvernements in Polen beteiligt.
Letzte Ruhestätte
Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof in Lohr am Main.
Mitgliedschaft
Nikolaus Fey war Mitglied der Hetzfelder Flößerzunft.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1951: Ehrenbürger der Gemeinde Wiesentheid.
Posthume Würdigung
Nach Nikolaus Fey wurde die Nikolaus-Fey-Straße in der Lehmgrubensiedlung, in Bergtheim, Giebelstadt und Güntersleben benannt. Mit Beschluss des Würzburger Stadtrats vom 20. Oktober 2022 wurde die Straße aufgrund der Nähe des Namensgebers zu den Nationalsozialisten in Elli-Michler-Straße umgewidmet.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Richard Zürrlein: Literatur im provinziellen Umfeld, in: Unterfränkische Geschichte, hrsg. von Peter Kolb und Ernst-Günter Krenig, Band 5/2, Echter Verlag, Würzburg 2002, S. 377-466; S. 421, 426 f., 443 f. und 449
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Richard Zürrlein: Literatur im provinziellen Umfeld, in: Unterfränkische Geschichte, hrsg. von Peter Kolb und Ernst-Günter Krenig, Band 5/2, Echter Verlag, Würzburg 2002, S. 377-466; S. 426 f.
- ↑ Richard Zürrlein, a.a.O.
- ↑ Auf den Spuren der Dichter in Würzburg. Hrsg: Dr. Kurt Illing.