Elli-Michler-Straße
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Stadtbezirk: Heidingsfeld
Postleitzahl: 97084
Straßenverlauf
Die Elli-Michler-Straße liegt in der Lehmgrubensiedlung im Stadtbezirk Heidingsfeld und verbindet die Straße Am Hungrigen Bühl und dem Schneewittchenweg.
Namensgeber
Die Straße ist benannt nach Elli Michler (* 12. Februar 1923 in Würzburg; † 18. November 2014 in Heilbronn), die eine in Würzburg geborene Diplom-Volkswirtin und Dichterin war.
Umbenennung
Namenspate war bis zur Umbenennung der fränkische Mundartdichter Nikolaus Fey (* 2. März 1881 in Wiesentheid; † 19. Juli 1956 in Gerolzhofen). [1] Die Benennung der Nikolaus-Fey-Straße erfolgte am 24. September 1958. Es ist anzunehmen, dass die seinerzeitige Bekanntheit seiner mundartlichen Werke der Grund für die Benennung einer Straße nach Fey gewesen ist. In der formalen Begründung des Stadtratsbeschlusses heißt es zwar, es sollten in der Lehmgrubensiedlung Straßen „nach zwei mit der Natur eng verbundenen Männern, dem Dichter Nikolaus Fey und dem Rhönvater Karl Straub“, benannt werden. [2] In der vorausgegangenen HauptausschussSitzung vom 4. September 1958 wurde aber mitgeteilt, dass die Benennung „zur Ehrung des Heimatdichters“ erfolgen solle. [3]
Die Würzburger Kommission zur Überprüfung von Straßennamen empfahl im November 2020 im Falle von Nikolaus Fey einstimmig die Umbenennung des Straßennamens. Begründung: Fey ist als überzeugter Nationalsozialist anzusehen. Fey hat aktiv an der Ausgestaltung nationalsozialistischer Propagandainszenierungen mitgewirkt und hat von der NS-Herrschaft persönlich profitiert. Darüber hinaus sah die Kommission in Nikolaus Fey eine Person, die sich eine Vielzahl schwerer Verfehlungen während der NS-Zeit zuschulden kommen ließ. Hierzu rechnete die Kommission u.a. seine Beteiligung an der brutalen deutschen Besatzungsverwaltung in Polen inkl. dem Versuch zur Germanisierung dieses Gebiets und zur Vernichtung der polnischen kulturellen Traditionen. Der Umstand, dass sich Fey noch mit 61 Jahren für diese Aufgabe zur Verfügung stellte, wurde als zusätzlich belastend angesehen, da deshalb nicht die Aussicht auf eine Verbesserung seiner Karriere oder die Befreiung vom Wehrdienst als Gründe für seine Übernahme dieser Aufgabe in Frage kommen konnten. Ferner ist anzuführen, dass Fey nicht nur dort, sondern zuvor auch schon in Unterfranken als Zensor für das NS-Regime tätig war, sich diesem somit willfährig zur Verfügung gestellt und dessen Aufrechterhaltung aktiv unterstützt hat. [4] Mit Beschluss des Stadtrats vom 20. Oktober 2022 wurde die Straße aufgrund der Nähe des Namensgebers zu den Nationalsozialisten in Elli-Michler-Straße umgewidmet. [5]
ÖPNV
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Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Adreßbuch Stadt Würzburg und Umgebung 1977. Verlag Universitätsdruckerei H. Stürtz AG, Würzburg 1976, S. II - 143
- ↑ StadtA WÜ, Rp 452, S. 379-382
- ↑ StadtA WÜ, Rp 454, S. 139
- ↑ Abschlussbericht und Empfehlungen der Würzburger Kommission zur Überprüfung von Straßennamen vom 11. November 2020
- ↑ 41. Sitzung des Stadtrates vom 20. Oktober 2022