Fürstbischöfliche Münzprägeanstalt

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Portal der ehemaligen Münzprägeanstalt

Die Fürstbischöfliche Münzprägeanstalt war zunächst Königliche Münzstätte, dann eine Münzprägeanstalt im Hochstift Würzburg.

Geschichte der Münzanstalt

Würzburg hatte schon zur Zeit Karls des Großen im 9. Jahrhundert eine Münzanstalt. Wo sie genau stand, ist unbekannt. Anfänglich noch Königliche Münzstätte, wurde 1030 das Münz-, Zoll- und Marktrecht, sowie die Gerichtsbarkeit an den Bischof verliehen. Geprägt wurden Pfennige, sog. Denare. Die Münzstätte trat in der Karolingerzeit erstmals mit einer königlichen Prägung von Ludwig IV. das Kind (899-908) hervor und blieb für das Reich bis in das frühe 11. Jahrhundert aktiv. [1]. Unter König Heinrich IV. arbeitete sie noch einmal kurz für das Reich.

In den folgenden Jahrzehnten war die Prägeanstalt gemeinsamer Besitz des Würzburger Bischofs und der Grafen von Henneberg. Im 15. Jahrhundert verbanden sich die Bischöfe von Würzburg und Bamberg, die Hohenzollern und die Pfalzgrafen der Oberpfalz in Münzvereinen, in denen sie ihre Münzpolitik aufeinander abstimmten und insbesondere ab 1434 die gemeinsame Prägung von Groschennominalen vereinbarten. 1799 kam die letzte Neuprägung eines Fürstbischofs heraus. Zur Zeit des Großherzogtums Würzburg 1806 - 1814, wurden noch einmal Kleinmünzen geprägt. Zur selben Zeit prägte Kaiser Franz I. von Österreich Münzen mit dem Titel eines Herzogs von Würzburg.

Standorte

Die Prägeanstalt befand sich zunächst im bischöflichen Saalhof (Kürschnerhof), dann wurde sie mehrfach an andere Stellen verlegt (Burkarderstraße 44, Domstraße 20, Augustinerstraße 5, Neubaustraße 16, Domerpfarrgasse 4 und Pleichertorstraße 5). Im westlichen Teil des Petersbau ließ Anfang des 18. Jahrhunderts Fürstbischof Johann Gottfried von Guttenberg die Münze an ihrem letzten Standort einrichten.

Ende des Münzwesens in Würzburg

Würzburgische Münzen wurden noch bis ins Jahr 1816 geprägt, danach ging das Münzrecht komplett an das Königreich Bayern über.

Heutige Zeugnisse

Heute erinnert noch die Münzstraße im Peter Viertel an den letzten Sitz der fürstbischöflichen Münzprägeanstalt.

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise

  1. Hans-Jörg Keller: Die frühmittelalterlichen Münzprägungen in Würzburg, Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte (JNG) 1974
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