Friedensbrücke
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Die Friedensbrücke, ursprünglich Luitpoldbrücke genannt, ist eine zentrale Mainbrücke im Stadtgebiet. Sie verbindet die auf der rechten Mainseite gelegene Würzburger Altstadt mit dem linksmainischen Stadtbezirk Zellerau. Über die Brücke führen eine vierspurige Straße, die Trasse der Straßenbahnlinien 2 und 4 und an den beiden Außenseiten jeweils ein Fuß- und Radweg.
Lage
Die Friedensbrücke befindet sich bei Mainkilometer 251,6 [1] im Norden Würzburgs zwischen der Brücke der Deutschen Einheit und der weiter südlich gelegenen Alten Mainbrücke. Sie verbindet den Röntgenring und den Kranenkai im Stadtbezirk Altstadt mit der linksmainischen Luitpoldstraße im Stadtbezirk Zellerau (im Kreuzungsbereich Mainau-/Dreikronenstraße).
Die nächsten Straßenbrücken sind im Norden die Brücke der Deutschen Einheit und im Süden die Ludwigsbrücke.
Geschichte
Die Brücke wurde in den Jahren 1886 bis 1887 nach Plänen von Joseph Scherpf erbaut und ist damit nach der Alten Mainbrücke die zweitälteste Brücke über den Main in Würzburg. Der letzte Schlussstein wurde am 1. Oktober 1887 gesetzt. Mit der 200 Meter langen Brücke konnte die neue Ringstraße (heute Röntgenring) zur links des Mains gelegenen Vorstadt Zellerau fortgesetzt werden. Am 27. April 1888 wurde diese als Luitpoldbrücke, benannt nach Prinzregent Luitpold von Bayern, eingeweiht. Am 30. September wurde die Brücke mit einer Fahrbahnbreite von 10,10 Meter für den Verkehr freigegeben. [2] Im Jahr 1900 fuhr die erste Straßenbahn über das Bauwerk. [3]
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Brücke am 2. April 1945 gegen 17.15 Uhr als letzte der drei damals im Bereich der Würzburger Altstadt existierenden Mainbrücken von deutschen Truppen gesprengt, um die Einnahme der Stadt durch die Amerikaner zu verzögern. [4] Nach dem Wiederaufbau der drei zerstörten Bögen wurde die Brücke im November 1948 als Friedensbrücke wieder für den Verkehr freigegeben. [5]
Im Juni 1964 wurde am linksmainischen Aufgang der Brücke das Prinzregentendenkmal mit einer Büste Luitpolds errichtet.
Schlussstein der Friedensbrücke von 1887
Friedensbrücke mit Blick auf die Lagerhäuser des Städtischen Schlachthofs (1944/45)
Auffahrt Röntgenring um 1945
Linksmainische Verkehrsführung im Juni 1980
Auffahrt Röntgenring mit verbreiterten Spuren 2023
- Neubau der Friedensbrücke in den Jahren 1997/1998
Am 12. Mai 1997 wurde der Grundstein für den Neubau der Friedensbrücke gelegt. Die Brücke wurde bis 1999 von Grund auf neu errichtet und auf 25 Meter verbreitert. Im Zuge dieser Arbeiten wurde für die über die Brücke führenden Straßenbahnlinien eine eigene, vom Individualverkehr getrennte Trasse angelegt, um den Verkehrsfluss zu optimieren. [6] Die beiden im Main stehenden Brückenpfeiler wurden als Anfahrschutz vor Schiffen mit einer Ummantelung versehen.
Konstruktion
Bei der Friedensbrücke handelt es sich um eine steinerne Bogenbrücke mit einer Gesamtlänge von etwa 200 Meter. Sie besteht aus insgesamt sieben Bögen, die von sechs Pfeilern getragen werden. Am linken Mainufer überspannen drei der Bögen das Vorland als Durchflussreserve bei Hochwasser. Dieser Bereich wird als Parkplatz Friedensbrücke genutzt. Die folgenden drei Bögen überspannen den Main und der letzte Bogen einen weiteren Parkplatz am rechten Ufer unterhalb des Congress Centrums, ebenfalls als Hochwasserschutzmaßnahme. Die Durchfahrtshöhe auf dem Fluss beträgt 6,45 m.
Fahnenschmuck, Städtepartnerschaft
Zum Europatag im Mai 2009 wurden zehn Länderfahnen der Würzburger Partnerstädte an den nördlichen Laternenmasten auf der Brücke angebracht. [7] Die Fahnen sollen die Verbundenheit zu den Partnerstädten symbolisieren und hängen auch gegenwärtig noch an den Masten. Schon in den Jahren zuvor (seit 2004) wurden aus demselben Grund dort ebenfalls Nationalflaggen gehisst. Initiator war das Büro Würzburg International der Stadt Würzburg.
Im Mai 2012 wurde im Rahmen der Partnerschaftsfeier zum 50. Jubiläum mit Caen eine Städte-Plakette an der Brüstung der Friedensbrücke angebracht. Die runde Plakette listet alle zehn Partnerstädte auf. [8]
Damals und heute
Röntgenring, Augenklinik, Friedensbrücke und Schlachthofkreuzung im Jahre 2023.
ÖPNV
Folgende Linien überqueren auf der Friedensbrücke den Main:
- Straßenbahn (Haltestelle Talavera linksmainisch, Haltestelle Congress-Centrum rechtsmainisch): Linie 2 und Linie 4
- Bus (ohne Haltestelle in diesem Bereich): Buslinie 18
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Thomas Heiler: Prinzregent Luitpold (1821-1912) und Würzburg. Kapitel Die Luitpoldbrücke. Stadtarchiv Würzburg 1996, S. 8 ff.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Karl Gotsch: Brücken über den Main
- ↑ Peter Moser: Würzburg - Geschichte einer Stadt. Babenberg Verlag 1999
- ↑ André Werske: Inoffizielle Homepage der Würzburger Straßenbahn
- ↑ Ostern 1945: Der Kampf um Würzburg (Main-Post-Video auf youtube.com)
- ↑ 1947: Trümmerloren am Main (Main-Post-Video)
- ↑ Geschäftsbericht 1998 der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH
- ↑ Main-Post: „Fahnen auf der Friedensbrücke“ (8. Mai 2009)
- ↑ Main-Post: „Städte-Plakette an der Friedensbrücke“ (13. Mai 2012)
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