Institut für Hygiene und Mikrobiologie
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Das Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg beschäftigt sich mit Krankenhaushygiene und Infektionskrankheiten.
Geschichte
Der erste Lehrstuhlinhaber für Hygiene war der der vormalige Würzburger Chemiestudent Max von Pettenkofer an der Universität München. Professor Johann Joseph von Scherer war erster Dozent im Lehrfach Hygiene in Würzburg und wurde 1867 Direktor des neu errichteten Chemischen Instituts in der Maxstraße. 1934 [1] zog das Hygiene-Institut, unter Leitung von Professor Maximilian Knorr, der 1932 Nachfolger von Karl Bernhard Lehmann geworden war, in die Nähe des Pathologischen Instituts im Luitpoldkrankenhaus. In der Amtszeit von Curt Sonnenschein fiel der Aufbau einer experimentellen und diagnostischen Pilzabteilung durch seinen Mitarbeiter Friedrich Staib, den späteren Leiter der mykologischen Abteilung des Bundesgesundheitsamtes in Berlin. 1948 wurde die vollständige personelle und räumliche Abtrennung der Medizinal-Untersuchungsanstalt (vormals: Bakteriologische Untersuchungsanstalt) verfügt, die dann 1959 auch räumlich vollzogen wurde. 1983 wurde diese in der Luitpoldstraße 1 gelegene Institution aufgelöst. 1996 wurde Professor Matthias Frosch Leiter des Instituts.
Aufgaben
Zentrale Aufgabe des Instituts ist die Lehre und Diagnostik von Infektionskrankheiten. In vielen Berufen, wie Ärzte aller Fachrichtungen, Zahnmediziner, Lebensmittelchemiker und Pharmazeuten ist das Wissen um die Entstehung, Erkennung und Behandlung von Infektionskrankheiten grundlegender Bestandteil. Das Institut übernimmt im Bereich der Krankenhaushygiene folgende Aufgaben:
- Leitung der Stabsstelle Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Würzburg
- Studentische Lehre im Bereich der Hygiene
- Bereitstellung krankenhaushygienisch relevanter Laboruntersuchungen
- Zusätzliche Laboruntersuchungen im Bereich der Lebensmittel-, Trinkwasser- und Arzneimittelhygiene.
Mikrobiologische Rufbereitschaft und Notfalldiagnostik
Die mikrobiologische Notfalldiagnostik steht dem Universitätsklinikum Würzburg, Abteilungen der Missionsärztlichen Klinik, dem Juliusspital und dem König-Ludwig-Haus zur Verfügung. Sie ist für Ärzte dieser Einrichtungen 24 Stunden erreichbar und kann angefordert werden bei Indikationen, wenn aus dem sofort erhobenen Befund spezifische therapeutische oder weitere wichtige diagnostische bzw. ausbruchsverhindernde Maßnahmen abgeleitet werden müssen.
Institutsleiter (Auszug)
- Johann Joseph von Scherer (1866-1869)
- Nikolaus Alois Geigel (1870-1887)
- Georg Matterstock (Vertretung)
- Karl Bernhard Lehmann (1894-1932)
- Maximilian Knorr (1932-1945)
- Curt Sonnenschein (1948-1962)
- Heinz Seeliger (1965-1989)
- Jürgen Heesemann (1989-1996)
- Matthias Frosch (seit 1996)
Kontakt
- Institut für Hygiene und Mikrobiologie
- Josef-Schneider-Straße 2 E1
- 97080 Würzburg
- Telefon: 0931-20146161
Einzelnachweise
- ↑ Helmut Röckl: Die Universitätskliniken im Staatlichen Luitpoldkrankenhaus zu Würzburg, in: Vierhundert Jahre Universität Würzburg. Eine Festschrift, hrsg. von Peter Baumgart, Verlag Degener & Co., Neustadt an der Aisch 1982, S. 975-984, S. 978
Siehe auch
- Universitätsinstitute
- Medizinische Fakultät
- Karl Kisskalt
- Sebastian Suerbaum
- Fränkisches Museum für Naturkunde
Literatur
- Heinz P. R. Seeliger: 100 Jahre Lehrstuhl für Hygiene in Würzburg, Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 6 (1988), S. 129-138