Nikolaus Alois Geigel
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Prof. Dr. Nikolaus Alois Geigel (* 17. April 1829 in Würzburg; † 10. Februar 1887 ebenda) war Hygieneprofessor und Direktor der Medizinischen Poliklinik.
Familiäre Zusammenhänge
Nikolaus war Sohn des Juristen und Politikers Philipp Geigel.
Leben und Wirken
Geigel war nach einem Medizinstudium in München und an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Assistent unter Carl Friedrich von Marcus und Heinrich von Bamberger an der Internistischen Klinik des Juliusspitals. 1863 wurde er, auf Vorschlag des Anatomen Albert von Koelliker, als Nachfolger von Franz von Rinecker Vorstand der medizinischen Poliklinik.
Professor in Würzburg
1870 wurde er Ordinarius für Poliklinik und Hygiene. Sein internistisches Interesse galt den Herz- und Lungenkrankheiten.
Forschungsgebiete
Seine besondere Leistung war seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der öffentlichen Gesundheitspflege und die volksnahe Praxis in der Würzburger Poliklinik, die einer Armenklinik gleichkam. Geigel arbeitete unter primitivsten äußeren Bedingungen und erkannte, wie schon vor ihm Rudolf Virchow an gleicher Stelle, die Zusammenhänge zwischen Armut und Krankheit. Aus seiner Klinik stammen wertvolle Statistiken über die Zusammensetzung des poliklinischen Krankengutes, eine Klientel von etwa 2.000 Personen.
Siehe auch
Literatur
- Robert Herrlinger, Geigel, Nikolaus Alois in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 141 (Onlinefassung)
Quellen
- Hans-Michael Körner / Bruno Jahn: Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Verlag Walter de Gruyter, 2012, ISBN: 978-3-110973-440, S. 619