Karl Bernhard Lehmann

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Professor Dr. Karl Bernhard Lehmann

Prof. Dr. Karl Bernhard Lehmann (* 27. September 1858 in Zürich; † 28. Januar 1940 in Würzburg) war Hygieniker und Professor der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Leben und Wirken

Lehmann besuchte die Beust'sche Privatschule und das Gymnasium in Zürich. Lehmann studierte anfangs Chemie und Zoologie und absolvierte anschließend ein Medizinstudium in München, wo er 1883 promovierte und 1886 habilitierte. Als Schüler Pettenkofers begann Lehmann 1884, noch während seines Studiums in München, mit der Untersuchung über die wichtigsten Industriegase.

Professor in Würzburg

1887 wechselte er als Extraordinarius an die Universität Würzburg. Mit der Gründung des Instituts für Hygiene fanden unter seiner Leitung in Zusammenarbeit mit Ferdinand Flury vom Pharmakologischen Institut, dessen Leitung Lehmann 1905 kurzzeitig kommissarisch übernommen hatte, bedeutende toxikologische Forschungen statt. Von Beginn seiner Tätigkeit in Würzburg an ermittelte das Institut erträgliche Einwirkungskonzentrationen schädlicher Stoffe am Arbeitsplatz und Verfahren zur Bestimmung von Wirkungsschwellen, die heute noch international angewendete Standardmethoden darstellen. Von 1894 bis zu seiner Emeritierung 1932 war Lehmann ordentlicher Professor für Hygiene an der Universität Würzburg. Lehmann und Flury definierten für über 100 Arbeitsstoffe unbedenkliche Grenzwerte, die sie 1938 veröffentlichten und welche die Basis der späteren MAK-Werte darstellten. 1910 wirkte Professor Lehmann als Dekan der Medizinischen Fakultät Würzburgs [1]. Das von Lehmann gegründete Würzburger Institut entwickelte sich zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg zur bedeutendsten hygienisch-toxikologischen Forschungsstätte Deutschlands. Lehmanns Nachfolger wurde Professor Maximilian Knorr.

Rektor der Universität

Von 1911 bis 1912 war Lehmann Rektor der Universität.

Museumsdirektor

Lehmann war Direktor des Fränkischen Museums für Naturkunde.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Herbert Kater: Zur Ikonographie des Würzburger Professors der Zahnheilkunde Andreas Michel, Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 5 (1987), S. 363-370, S. 363

Quellen und Literatur

  • Heinz Seeliger: Lehmann, Karl Bernhard, in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 71 f. Onlinefassung
  • Dietrich Henschler: Zur Entwicklung von Pharmakologie und Toxikologie, in: Vierhundert Jahre Universität Würzburg. Eine Festschrift, hrsg. von Peter Baumgart, Verlag Degener & Co., Neustadt an der Aisch 1982, S. 1031-1046; S. 1039 f.
  • Richard Kraemer: Würzburger Mediziner vor 50 Jahren, Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 5 (1987), S. 165-172; S. 166 f.
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