Georg Mark (Gaukönigshofen)
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Den Namen Georg Mark trug auch ein katholischer Ortspfarrer der Gemeinde St. Peter und Paul in Eßfeld. |
Georg Mark (* 30. November 1805 in Gaukönigshofen; † 30. Mai 1885 ebenda) war Landwirt, von mindestens 1851 bis 1875 Bürgermeister von Gaukönigshofen und Landtagsabgeordneter im Königreich Bayern.
Familiäre Zusammenhänge
Bereits sein Vater Andreas Mark wirkte als Bürgermeister von Gaukönigshofen. Sein Sohn Sebastian Mark übte in der Tradition des Großvaters und Vaters das Amt des Bürgermeisters von 1894 bis 1905 aus.
Leben und Wirken
Am 19. September 1833 ehelichte er Eva Jörg aus Hopferstadt. Die Eheleute bewirtschafteten in Gaukönigshofen 79 Morgen (ca. 19 ha) Ackerland.
Politische Laufbahn
Der Landwirt Georg Mark taucht spätestens am 5. März 1851 in den Quellen als Bürgermeister auf, könnte es jedoch schon früher gewesen sein. 1856 ließ er sich vom späteren berühmten Nürnberger Maler Johann Jakob Eberhardt porträtieren, was ein gewisses Vermögen voraussetzte. Zur gleichen Zeit schuf Eberhardt auch eine Gemälde des Ortes. Mark lenkte die Geschicke der Gemeinde über 25 Jahre lang. Ins Ende seiner Amtszeit fiel die Einführung des Standesamtswesens, was er als gläubiger Katholik nicht guthieß, da er die Rechte der Kirche beschnitten sah. Im Deutschen Krieg 1866 wurde er von den Preußen inhaftiert, weil er sich weigerte Kontribution zu zahlen. Im Herbst 1876 trat er altersbedingt nicht mehr zur Wiederwahl an.
Landtagsabgeordneter
1863 wurde Georg Mark für den Bezirk Ochsenfurt in den bayerischen Landtag gewählt und verblieb auf diesem Posten bis 1869.
Aus dem Deutschen Krieg von 1866 wird folgende Geschichte über den Ortsvorsteher Mark erzählt:
- Einige Tage vor dem Waffenstillstand forderte ein preußischer Rittmeister vom Ortsvorsteher Georg Mark, von den Bauern Fleisch, Futter und andere Dinge requirieren zu lassen. Dem Ortsvorsteher schien jedoch das Maß nach den Durchzügen der letzten Wochen voll zu sein und er weigerte sich, dem Befehl nachzukommen. Daraufhin ließ ihn der erzürnte Rittmeister arretieren und beim Gasthaus „zum grünen Baum“ in Gaukönigshofen auf einen Erntewagen binden. In Roßbrunn bei Würzburg, dem Quartier des Rittmeisters, sollte der Gefangene „füsiliert“ werden. Der preußische Offizier ritt mit seinen Begleitern weiter, nachdem er einige Wachen bei dem Gefangenen zurückgelassen hatte. Einige Ortsbürger machten sich an die Wachtposten heran und gaben ihnen reichlich zu trinken, bis sie betrunken waren. Dann banden sie den Ortsvorsteher los, der sofort querfeldein nach Kaltenhof eilte und sich dort versteckt hielt, bis der Waffenstillstand ausgerufen wurde.